Neubau Medizinisches Zentrum der Region (MZR) Waffenplatz Monteceneri
21
Neubau einer modularen Unterkunft Waffenplatz Chamblon
24
Weitere Immobilienvorhaben 2025
140
Immobilienprogramm VBS 2025
185
Die beantragten Verpflichtungskredite enthalten die Mehrwertsteuer und jeweils eine Position «Kostenungenauigkeit». Diese umfasst die Teuerung und einen Risikoanteil, der abhängig vom Projektstand berechnet wird.
Neubau Medizinisches Zentrum der Region (MZR), Waffenplatz Monteceneri
Der Waffenplatz Monteceneri beherbergt unter anderem ein Rekrutierungszentrum, das Kommando Spezialkräfte, eine Kompanie der Verkehrs- und Transportschule, eine Krankenabteilung sowie weitere Einrichtungen der Armee. Die stationäre und ambulante medizinische Versorgung des italienischsprachigen Landesteils erfolgt aktuell an den drei Standorten Monteceneri, Airolo und Isone. Die sanitätsdienstlichen Infrastrukturen an den beiden erstgenannten Standorten entsprechen nicht mehr den heutigen regulatorischen Anforderungen. Das Ambulatorium in Isone hingegen wurde bei der Kasernenrenovation 2019–2022 an die regulatorischen Anforderungen angepasst.
Das Konzept des Sanitätsdienstes sieht vor, die stationäre medizinische Versorgung des italienischsprachigen Landesteils zwecks Einsparung von Kosten und Ressourcen im Medizinischen Zentrum der Region (MZR) Monteceneri zu zentralisieren. Diese Standortwahl begründet sich mit der zentralen Lage und der damit vergleichsweise guten Erreichbarkeit innerhalb des Versorgungsgebiets. Die stationäre Abteilung in Airolo wird ihrerseits zu einem Ambulatorium umfunktioniert.
Der zweigeschossige Neubau auf dem Waffenplatz Monteceneri bietet Platz für 40 Patientenbetten und 7 Betten für das Milizpersonal (inkl. Pikett-Personal). Zudem enthält er Untersuchungs-, Behandlungs- und Nebenräume für Miliz- und Zivilpersonal. Bei geringer Bettenauslastung können bis zu 16 Betten für Berufs- und Milizkader genutzt werden. Sobald das neue MZR Monteceneri in Betrieb ist, kann die Krankenabteilung Airolo mit aktuell 26 Patientenbetten – analog zu Isone – auf ein Ambulatorium in der Grössenordnung einer erweiterten Hausarztpraxis (ohne Patientenbetten) verkleinert werden. Die Bettenkapazität im italienischsprachigen Landesteil wird somit um insgesamt 8 Betten reduziert. Das Gebäude mit der heutigen Krankenabteilung auf dem Waffenplatz Monteceneri wird nach Bezug des Neubaus anderweitig genutzt.
Der Neubau wird im Minergie P-ECO Standard erstellt. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtfläche von rund 265 Quadratmetern vorgesehen. Sie soll eine Strommenge von 63 Megawattstunden pro Jahr erzeugen, was dem Verbrauch von rund 16 Haushalten und auf dem Areal einem Autarkiegrad von rund 1,4 Prozent entspricht. Der Neubau soll an ein lokales Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Für das Vorhaben Neubau MZR liegt ein Bauprojekt vor. Die Realisierung erfolgt voraussichtlich in den Jahren 2026 bis 2028.
Als Alternative zum geplanten Neubau wurde erwogen, das bestehende Gebäude mit der Krankenabteilung zu sanieren und zu erweitern. Geprüft wurde auch der kombinierte Neubau von MZR und Rekrutierungszentrum. Die hier vorgeschlagene Variante ist die beste Lösung in Bezug auf die Bedarfsdeckung und Wirtschaftlichkeit. Auch die Modernisierung aller dezentraler Standorte würde zu wesentlich höheren Investitions- und Betriebsausgaben führen.
Da ein Bauprojekt vorliegt, wird mit einer Kostenungenauigkeit von 10 Prozent gerechnet. Die Risiken werden mit fortschreitendem Planungs- und Bauprozess reduziert.
Angaben zum Verpflichtungskredit
Positionen
Mio. Fr.
Investitionsausgaben nach Baukostenplan 1–9 (davon Honorare: 1,2 Millionen Franken)
18,5
Kostenungenauigkeit
2,5
Total
21,0
Neubau einer modularen Unterkunft, Waffenplatz Chamblon
Der Waffenplatz Chamblon wird aktuell für die Ausbildung der Infanterie genutzt. Bis spätestens Ende 2027 wird zusätzlich die heute in Moudon stationierte Spitalschule 41 nach Chamblon verlegt. Die Zahl der Rekrutinnen und Rekruten, die dort ihre Grundausbildung absolvieren, wird in den nächsten Jahren ansteigen, sodass die für 840 Armeeangehörige ausgelegte Infrastruktur nicht mehr ausreichen wird. Da sich die Bestände in Zukunft verändern können, will die Armee mit einer modularen Unterkunft reagieren. Diese kann bei Bedarf abgebaut und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden. Das vorliegende Pilotprojekt umfasst den Neubau von Unterkünften für 360 zusätzliche Armeeangehörige. Im Vergleich zu konventionellen Bauten können diese Unterkünfte rasch aufgebaut werden und sind flexibel nutzbar. Sollte sich diese Lösung im Betrieb bewähren, dürfte sie künftig auch auf anderen Waffenplätzen zum Einsatz kommen.
Das Projekt umfasst zwei identische temporäre Unterkunftsneubauten in Holzelementbauweise mit Schlafräumen für je 180 Armeeangehörige und entsprechenden Sanitärräumen. Dazwischen befinden sich der Unterstand für die Materialwartung, ein Gebäude mit zwei Multifunktionsräumen, zwei Container zur Lagerung von Waffen und ein Lagercontainer für den Betrieb. Die Schlafräume im Erdgeschoss lassen sich je nach Bedarf durch einen Austausch des Mobiliars in Ess-, Aufenthalts- oder Theorieräume umwandeln – dies innerhalb einer relativ kurzen Planungs- und Realisierungszeit. Für die Verpflegung und die Ausbildung dient weiterhin die bestehende Infrastruktur.
Für die Neubauten kommt der Minergie-Standard zur Anwendung. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtfläche von rund 640 Quadratmetern vorgesehen. Sie wird jährlich rund 143 Megawattstunden Strom erzeugen, was dem Verbrauch von rund 36 Haushalten und auf dem Areal einem Autarkiegrad von rund 6,7 Prozent entspricht. Die Wärmeerzeugung erfolgt mit einer Luft-Wärmepumpe, die unter anderem mit erneuerbarer Energie der Photovoltaikanlage betrieben wird.
Für den Neubau der modularen Unterkunft auf dem Waffenplatz Chamblon liegt ein Bauprojekt vor. Die Realisierung erfolgt voraussichtlich in den Jahren 2026 und 2027.
Das vorliegende Projekt wurde mit den Varianten «Containerneubau» und «konventioneller Neubau» verglichen. Geht man von einer Nutzungsdauer von 25 Jahren aus, ist der konventionelle Neubau eindeutig am teuersten, während die Kosten für einen Containerneubau mit jenen für einen Modulneubau vergleichbar sind. Um Erfahrungen mit dem Modulbau zu sammeln und diesen mit dem kürzlich in Neuchlen erstellten Containerbau vergleichen zu können, wurde in Chamblon die geringfügig teurere Modulbauweise gewählt.
Da ein Bauprojekt vorliegt, wird mit einer Kostenungenauigkeit von 10 Prozent gerechnet. Die Risiken werden mit fortschreitendem Planungs- und Bauprozess reduziert.
Positionen
Mio. Fr.
Investitionsausgaben nach Baukostenplan 1–9 (davon Honorare: 1,8 Millionen Franken)
21,0
Kostenungenauigkeit
3,0
Total
24,0
Weitere Immobilienvorhaben 2025
Die weiteren Immobilienvorhaben 2025 umfassen Ausgaben von weniger als 10 Millionen Franken pro Projekt.
Investitionen 140 Millionen Franken
Angaben zum Verpflichtungskredit
Positionen
Mio. Fr.
Studien und Projektierungen
40
Ausbauten
17
Werterhaltungsmassnahmen
73
Weitere Zwecke
10
Total
140
Studien und Projektierungen ermöglichen es, künftige Immobilienprogramme zu planen. Sie umfassen alle Leistungen in den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen und Fachplanung – von der Machbarkeitsstudie bis zum Bauprojekt mit Kostenvoranschlag. Sie sind auch ein Instrument, um die Höhe der Verpflichtungskredite abzuschätzen. Die Ausgaben für Studien und Projektierungen betragen rund 9 Prozent der künftigen Investitionen pro Jahr. Dies entspricht den Erfahrungswerten aus vergangenen Jahren und der Honorarverordnung des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins.
Dieser Teil des Verpflichtungskredits wird für kleinere Ausbauten und – in geringem Ausmass – für Liegenschaftskäufe verwendet. Letztere tätigt die Armee nur dann, wenn sie Gebäude anderweitig nutzen will, wenn sich neue Dimensionierungen ergeben oder wenn aus Rüstungsmaterialbeschaffungen neue Platzbedürfnisse entstehen.
Wichtige Vorhaben sind:
Neubau Einsatzvorbereitungshalle, Monteceneri Für die Einlagerung von Einsatzmaterial auf dem Waffenplatz Monteceneri soll ein zweigeschossiger Neubau erstellt werden. Damit kann die Armee die Sicherheitsvorgaben erfüllen und die Einsatzbereitschaft sicherstellen. Der Neubau ersetzt die bisherigen Provisorien.
Ausbau und Lärmschutzmassnahmen von Schiessanlagen in Isone Im westlichen Teil des Schiessplatzes Isone, im Raum Alpe del Tiglio, sollen vier Kurzdistanz- und eine Langdistanzanlage angepasst werden. Damit wird die Armee der Lärmschutzverordnung gerecht. Zur Optimierung der Schiessausbildung sollen zudem eine weitere bestehende Anlage angepasst und vier zusätzliche Kurzdistanzanlagen erstellt werden.
Werterhaltungsmassnahmen sind notwendig, um Immobilien gebrauchstauglich zu halten, sie zu modernisieren, gesetzlich vorgeschriebene Massnahmen umzusetzen (z. B. für den Lärmschutz), energietechnische Sanierungen vorzunehmen oder Photovoltaikanlagen einzubauen. Ist eine Instandsetzung aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen nicht mehr sinnvoll, werden Ersatzneubauten erstellt. Belaufen sich die Kosten für Werterhaltungen oder Sanierungen auf mehr als 10 Millionen Franken, werden sie mit separaten Verpflichtungskrediten beantragt.
Mit diesen Mitteln will die Armee unter anderem folgende Vorhaben realisieren:
Anpassung und Sanierung einer Führungsanlage Ein Teil einer Führungsanlage soll angepasst und saniert werden. Dabei werden Schadstoffe beseitigt und die haustechnischen Anlageteile auf den neusten Stand der Technik gebracht.
Instandhaltung Flugbetriebsflächen, Flugplätze Sion und Alpnach Um die betriebliche Sicherheit der Flugbetriebsflächen zu gewährleisten und schliesslich den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten, sind Unterhaltsmassnahmen für den Substanz- und Werterhalt erforderlich. Diese Arbeiten sind nur einmal pro Jahr während kurzen Pistensperrungszeitfenstern möglich, weshalb sie über fünf Jahre verteilt werden.
Der Verpflichtungskredit wird für folgende weitere Zwecke verwendet:
Für spezifische Ausbauten durch die Mieterschaft sowie für fest installierte Betriebseinrichtungen und Mobiliar bei gemieteten Objekten.
Für Investitionsbeiträge zur Sanierung von Infrastrukturen, wie beispielsweise Strassen und Seilbahnen, welche die Armee zusammen mit Dritten nutzt.
Für teuerungsbedingte Mehrausgaben bei weiteren Vorhaben des vorliegenden Immobilienprogramms.
Für nicht versicherte Schäden an Bauten und Anlagen des VBS.
Das Risiko in den Plangenehmigungs- und Vergabeverfahren wird gesamthaft als klein eingestuft. Ein Risikozuschlag zur Absicherung der Kostenungenauigkeit wurde nicht eingerechnet.