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DossierVeröffentlicht am 19. November 2025

Die internationale Kooperation der Schweizer Armee

Die internationale Kooperation ist entscheidend, damit die Schweizer Armee ihren Auftrag erfüllen kann. Sie arbeitet unter Wahrung der Neutralität mit ausländischen Streitkräften und internationalen Organisationen in der Ausbildung, Rüstung, der militärischen Friedensförderung und bei der Bewältigung von Katastrophen zusammen. Diese Zusammenarbeit stärkt die Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit der Schweiz. Dieses Dossier vereint alle Informationen zur internationalen Zusammenarbeit.

Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass eine Armee ohne internationale Zusammenarbeit kaum bestehen kann. Die Kooperation mit ausländischen Streitkräften und internationalen Organisationen trägt dazu bei, Fähigkeitslücken zu schliessen und die Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Durch eine intensivere Zusammenarbeit kann die Armee vom Wissen, den Erfahrungen und Ausbildungsmöglichkeiten anderer Streitkräfte profitieren.

Als neutraler Staat hat die Schweiz den Anspruch, sich selbständig zu verteidigen. Sollte die Schweiz angegriffen werden, steht es ihr aber frei, ihre Verteidigung in Kooperation mit anderen Staaten zu organisieren. Darum muss die Armee schon heute in der Lage sein, mit anderen Streitkräften zusammenzuarbeiten.

Internationale Zusammenarbeit ist etabliert

Die Armee arbeitet bereits seit Jahrzehnten mit internationalen Partnern zusammen. Unter anderem bei Übungen der Luftwaffe und Spezialkräfte, in Einsätzen zur Friedensförderung, der militärischen Katastrophenhilfe und dem grenzüberschreitenden Luftpolizeidienst. Beispielsweise trainiert die Luftwaffe regelmässig Nacht- und Tiefflüge in Grossbritannien. Ebenso leistete die Armee 2023 humanitäre Hilfe bei Waldbränden in Griechenland. Bewährt haben sich auch die Beiträge zur militärischen Friedensförderung, so etwa für die KFOR im Kosovo.

Zusammenarbeit ist ein Geben und Nehmen. Entsprechend bringt die Schweizer Armee ihre Stärken, beispielsweise die moderne Ausbildungsinfrastruktur und ihre Fähigkeiten im Gebirge, in die Kooperation ein. So trainieren schon heute verschiedene europäische Streitkräfte regelmässig auf den Simulatoren der Armee.

Zusammenarbeit Schweiz und NATO

Die Schweiz nimmt seit 1996 an der Partnerschaft für den Frieden (Partnership for Peace, PfP) teil. Die möglichen Kooperationsaktivitäten erstrecken sich auf praktisch alle Tätigkeitsbereiche der NATO, insbesondere auf Ausbildung, Zusammenarbeit in der Standardentwicklung, in Übungen, im Krisenmanagement und in der Friedensförderung. Mit dem 2023 vereinbarten Individually Tailored Partnership Programme (ITPP) wurden Ziele der Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der NATO festgelegt. Diese gemeinsame Zielvereinbarung soll in den kommenden Jahren noch stärker auf die Verteidigungsfähigkeit der Schweizer Armee ausgerichtet werden.

Übungen im Ausland

Die Armee verfügt in der Schweiz über keinen ausreichend grossen Truppenübungsplatz, um grössere Übungen der Bodentruppen durchzuführen. Um Erkenntnisse zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit zu gewinnen, hat im April und Mai 2025 im österreichischen Allentsteig die Truppenübung «TRIAS 25» stattgefunden. Daran haben rund 850 Armeeangehörige auf freiwilliger Basis teilgenommen.