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«Die Zusammenarbeit unter den Truppengattungen ist einmalig»

Gemeinsam für die Sicherheit am WEF. Es ist das Credo aller im Dienst stehenden Einsatzkräften. In diesem Artikel legen wir den Fokus auf die Militärpolizei. CUMINAIVEL war bei einem sogenannten Einsatzdrill dabei.

29.05.2022 | CUMINAIVEL | sa

 

Soldaten stehen auf einem Feld, vor ihnen Übungsleiter Oltramare. Die versammelte Truppe, bestehend aus Militärpolizisten, Hundeführer und Späher, hört ihm genau zu. Es herrscht Ruhe, höchste Konzentration. Dann meldet sich ein Gruppenführer zu Wort und erklärt seine Sichtweise der letzten Übung. «Noch etwas eingerostet», lautet sein Fazit. Es muss also nochmals geübt werden. Übungsleiter Oltramare befiehlt die Ausführung des nächsten Einsatzdrills. Sofort kommt Bewegung in die Truppe. Hundeführer, Späher und Militärpolizisten verlassen das Feld. Auf «Übung start» geht es los. Action im Davoser Seitental.


Mit zwei Fahrzeugen fährt eine Patrouille vor. Koordiniert vom Gruppenführer wird das Gelände auf jede kleinste Auffälligkeit untersucht. Der Hund schnüffelt genau an allen möglichen Stellen. Sein Kopf ist durchgehend gesenkt. Es scheint, als gebe es keine Auffälligkeiten. Weiter oben befinden sich die Späher. Sie überwachen die Lage im Tal. Es ist ruhig, nichts passiert. Dann plötzlich: Eine unbekannte Person wird gesichtet. Die Späher geben sofort eine Statusmeldung ab. Erneut rückt eine Patrouille aus, zusammengesetzt aus zwei Soldaten und einem Hund. Sie fahren zu der unbekannten Person; ein zwielichtiger Anwohner, der gerade an einem Kanalisationsdeckel manipuliert. Was er genau vorhat, ist unklar. Die Patrouille spricht ihn an. Auf die Frage eines Militärpolizisten, was er vorhabe, provoziert der Mann. Ein hitziges Wortgefecht entsteht. 

Die unbekannte Person verhält sich nach vielen weiteren Gesprächsminuten unkooperativ. Der Hund spürt die angespannte Situation und zerrt schon kraftvoll an der Leine. Als der Mann die Flucht ergreifen will, ist klar: Zugriff! Ohne zu zögern schnellt der Hund nach vorne, das Ziel vor Augen. Für den Flüchtenden steht fest: Er hat nicht den Hauch einer Chance. Keine zwei Sekunden ab Start gräbt der Malinois seine spitzen Zähne in den Unterkörper des unbekannten Mannes. Jetzt können die Militärpolizisten die Person festnehmen. Nach dem Zugriff wird sofort Erste Hilfe geleistet. Anschliessend wird die festgenommenen Person an die Kantonspolizei übergeben. Sie ist als leitende Instanz für das weitere Vorgehen verantwortlich.


Mit solchen Einsatzdrills werden Hundeführer, Hunde und Militärpolizisten zielgerichtet für den Auftrag vorbereitet. Geübt werden realitätsnahe Szenarien, auch wenn mit der aktuell geltenden Gefahrenstufe von keiner ernstzunehmenden Gefahr auszugehen ist. Ein Einsatz des Hundes wird zudem nur im äussersten Notfall genehmigt. Hier ist besonders die gegenseitige Absprache zwischen Hundeführer und Militärpolizei wichtig. Insbesondere bei einem Angriff des Tieres müssen die Rollen klar verteilt und die Teilschritte bis in das Detail geregelt sein.

Für einige Soldaten und Teile des höheren Kaders, die am Einsatzdrill teilgenommen haben, ist der Assistenzdienst am WEF eine Premiere. «Ich freue mich, hier sein zu dürfen. Es ist etwas ganz Neues und man muss 100 Prozent bei der Sache sein», sagt Wm Fritschi. Und auch Oblt Oltremare findet den Einsatz spannend: «Die Zusammenspiel unter den Truppengattungen ist in meinen Augen einmalig und motiviert die Truppe zusätzlich.» Weiter ergänzt er: «Wir haben trainiert, verhältnismässig auf verschiedene Situationen reagieren zu können und wissen, was zu tun ist.»


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