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Armeeköche: Ziviles Know-how für militärisch-kulinarische Exzellenz

Rösti, Älplermagronen, Fondue und Raclette – die typischen Schweizer Gerichte stehen nicht gerade für Haute Cuisine. Wie kommt es also, dass ein Team aus Schweizer Armeeköchen nicht nur zu den Besten ihres Fachs gehört, sondern an internationalen Wettkämpfen auch reihenweise zivile Kochteams hinter sich lässt? Die Antwort liegt im Milizsystem, wodurch ziviles Know-how gewinnbringend eingesetzt werden kann.

21.05.2022 | CUMINAIVEL | Michi Senn, Kdo Ausb

 

Der Palmarès des Swiss Armed Forces Culinary Teams (SACT) lässt sich sehen: Das militärische Kochteam der Schweizer Armee hat seit der Gründung im Jahre 1999 unter anderem zwei Weltmeister- und zwei Olympiatitel errungen. Die Nationalmannschaft der Armeeköche vertritt die Schweizer Armee nicht nur an nationalen und internationalen Wettkämpfen, sondern steht auch immer wieder an Anlässen der Armee im Einsatz. Dieses Jahr stellen die Köche des SACT erstmals ihr Können am World Economic Forum (WEF) in Davos unter Beweis. Im Auftrag des EDA bekochen sie im House of Switzerland, welches im Eisstadion Davos untergebracht ist, Gäste aus aller Welt.

Wettkampf, Kameradschaft, Netzwerk

Remo Messerli ist einer von insgesamt 15 Köchen des SACT. Der 21-Jährige arbeitet im Casino Bern und leistet am diesjährigen WEF seinen ersten militärischen Einsatz. 2020 hat er den 2. Platz unter den Köchen an den SwissSkills errungen, einem nationalen Wettkampf unter den besten Lehrlingen eines Jahrgangs. Infolgedessen wurde er vom Chef des SACT angefragt, ob er dem Kochteam beitreten wolle. Ein Jahr später hat er seine Grundausbildung in der Kaserne Thun absolviert. «Die Rekrutenschule war sehr wertvoll für mich, ich konnte in dieser Zeit meinen Horizont erweitern», sagt Messerli, der während seiner Grundausbildung etwa Kurse zu Themen wie Messer schleifen, Sensorik oder Arbeitsorganisation bei Wettbewerben besuchen konnte, die nicht zur zivilen Ausbildung gehören. Am SACT schätzt er zudem den Wettkampfgedanken, die Kameradschaft und das Netzwerk: «Alle Teammitglieder hier kochen in angesehenen Betrieben. Wir lerne viel voneinander.»

Wechsel der Kochschürze

Dass der Militärdienst und der zivile Arbeitstag einander sehr ähnlich sind, stört das Kochtalent derweil nicht: «Ich hatte sowieso vor, Truppenkoch zu werden, und in einer Kaserne für meine Kameradinnen und Kameraden zu kochen. Als ich erfahren habe, dass ich Teil des SACT werden kann, war ich noch motivierter, Militärdienst zu leisten», sagt er. Und so unterscheidet sich der Einsatz am WEF eigentlich nur in der Ausstattung der Küche sowie den Arbeitskleidern, die Messerli während dieser Zeit trägt. Zum Tenue des SACT gehört neben der gewöhnlichen Tarnmuster-Hose eine weisse Schürze, die den Teamnamen und einige Partnerunternehmen als Aufdruck trägt.

Ziviles Know-how als Erfolgsgarant

Ob bei der Eintrittskontrolle oder hinter dem Kochherd: Die Schweizer Armee kann auf gut ausgebildete Soldaten zählen, die ihre Fähigkeiten dank des Milizsystems gewinnbringend einsetzen können. Zusammen mit der hochwertigen militärischen Ausbildung können Schweizer Armeeangehörige deshalb am WEF nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für kulinarische Höhepunkte sorgen.

Mehr über die Schweizer Präsenz am WEF hier.


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