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«Manche glauben, das sei ein Streichelzoo»

Eine Kaserne mitten im Grünen, Ställe und Zwinger neben den Truppenunterkünften: Die RS im Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere in Schönbühl BE ist alles andere als gewöhnlich. Und auf die Rekruten wartet eine anspruchsvolle und fordernde Ausbildung.

27.01.2019 | CUMINAIVEL | ac

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Areal des Kompetenzzentrums Veterinärdienst und Armeetiere

Es ist eine malerische Kulisse, vor der die Männer und Frauen in die Kaserne im Süden von Schönbühl BE zur Rekrutenschule einrücken. Das alte Backsteinhaus, das in den nächsten Monaten ihr Zuhause sein wird, ist umgeben von weiten Wiesen und typischen Berner Bauernhöfen. Über allem thront der dunkle Schafthölzli-Wald, der hinter dem Armeegelände in die Höhe steigt. «Sand» heisst die Anlage, die heute als Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere genutzt wird. Hier werden die Soldaten der Train-, Veterinär-, Hufschmiede- und Hundeführersoldaten und Kader ausgebildet.

Die landschaftliche Idylle täuscht jedoch. Die RS zusammen mit Tieren ist intensiv und anspruchsvoll. «Manche haben das Gefühl, dass es hier ein besserer Streichelzoo ist. Doch diese Leute merken bald: Die Arbeit mit Tieren ist hart.» so Oberst i Gst Antonio Spadafora. Er ist Kommandant des Kompetenzzentrums und stolz auf seine Leute. «Wer zu uns kommt, hat das Privileg, mit Tieren zu arbeiten.»

136 Rekruten sind diesen Winter in Schönbühl eingerückt. Der Frauenanteil in der dortigen RS beträgt bis zu 25 Prozent. Die meisten von ihnen kommen in die Train-Formationen, arbeiten also mit den Pferden der Schweizer Armee. Ist dieser Job überhaupt noch zeitgemäss? «Natürlich sind wir heute technologisch auf einem anderen Stand. Doch in diesem Bereich ist man auch sehr verwundbar. Und wenn alles Digitale und Motorisierte ausfällt, sind diese Truppen wieder von grosser Bedeutung. Wo kein Rad und Rotor mehr dreht, geht das Pferd!», erklärt Oberst i Gst Spadafora.

«Zuerst das Tier, dann der Soldat», lautet die Maxime der Vet D u A Tiere RS. Entsprechend sind auch die Ausbildungstage strukturiert. «Morgens steht zuerst die Fütterung und Pflege der Tiere an, dann folgen auch für die Rekruten die Schulungen», sagt der 47-jährige Tessiner. Von den angehenden Soldaten werde erwartet, dass sie während dieser Zeit die eigenen Bedürfnisse hinter jene der Tiere stellen.

Am WEF in Davos stehen diverse Hundeführer aus der Hundefhr Kp 13/5 mit ihren Gefährten im Einsatz. Sie alle haben ihre Grundausbildung in Sand absolviert. Spadafora macht sich in diesem Jahr zum ersten Mal vor Ort ein Bild von der Arbeit. «Bereits in unserer RS ist die Ausbildung einsatzorientiert – für genau solche Aufträge wie hier am WEF.»

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Werkstatt der Militärhufschmiede des Kompetenzzentrums Veterinärdienst und Armeetiere


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