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Aus Leidenschaft zum Fliegen

Seit seinen Jugendjahren liebt Hptm Silvan Maurer das Fliegen und alles, was damit zu tun hat. Im SWISSCOY Kontingent 46 besetzt er die Funktion des G3 Air. Warum die Leidenschaft zum Fliegen die perfekte Voraussetzung für diesen Job ist und wie er seine Liebe zum Fliegen mit dem Kontingent verbindet, wird im Folgenden deutlich.

14.07.2022 | Wm Alexandra Andrist, stellvertretende Presse- und Informationsoffizierin SWISSCOY 46

Hptm Silvan Maurer fand seine Liebe zum Fliegen im Alter von 15 Jahren. Er war Teil von SPHAIR, einer Ausbildungsplattform der Schweizer Luftwaffe, die der vormilitärischen Selektion für Anwärter als Fallschirmaufklärer/-innen oder Pilot/-innen dient. Seine Privatpilotenlizenz erhielt Silvan Maurer mit 21 Jahren.

Seine Faszination für die Fliegerei hielt bis zu seinem Militärdienst an. Seine Rekrutenschule absolvierte er bei der Luftwaffe als Fliegersoldat. Nach der RS absolvierte Silvan Maurer die Unteroffiziers- und danach die Offiziersschule (OS), ebenfalls bei der Luftwaffe. Während dieser Zeit erfuhr er zum ersten Mal von der SWISSCOY. «Unsere OS besuchte das Kompetenzzentrum SWISSINT und wir wurden über die Mission im Kosovo informiert. Aber es dauerte noch zwei Jahre, bis ich mich für SWISSCOY bewarb », erzählt Silvan Maurer. Nach seiner OS und bevor er sich bei der SWISSCOY bewarb, arbeitete Silvan Maurer als IT-Spezialist im Serverbereich. Im Jahr 2021 berichteten ihm zwei seiner Kollegen aus der Offiziersschule von ihrem Einsatz im Kosovo. «Meine beiden Freunde aus dem Kontingent 44 haben über den Einsatz geschwärmt. Als ich von der Stelle als G3 Air hörte, beschloss ich, dass es der perfekte Zeitpunkt ist, mich zu bewerben», sagt er.

Silvan Maurers Übergang von der Privatwirtschaft zurück zur einsatzbezogenen Ausbildung in Stans-Oberdorf war problemlos, da seine militärische Ausbildung noch recht frisch war. Bereits hier arbeitete er eng mit dem Stab zusammen. «Es war sehr interessant, mit dem Stab zu arbeiten. Manchmal war es herausfordernd, die Gruppe zu koordinieren», sagt Silvan Maurer. Ein sehr hilfreicher Teil der Ausbildung für die Vorbereitung auf den Einsatz waren die Fachdienstwochen in Alpnach. «Hier konnte ich die Leute kennenlernen, mit denen ich zusammenarbeiten würde, wie zum Beispiel die Staff Officer Airport Managerin. Ich konnte von der Zusammenarbeit mit ihr profitieren, weil sie in einem früheren Kontingent in der Funktion als G3 Air im Einsatz stand und daher viel Know-How hatte, das sie mir weitergeben konnte», sagt er. Bevor Hptm Silvan Maurer im Kosovo landete, konnte er sich noch nicht konkret vorstellen, wie seine Funktion in der Praxis aussehen würde. «Alles war völlig neu für mich. Zuerst erscheint alles sehr komplex, bis man es selbst ein paar Mal gemacht hat. Dank der sehr guten Hand-Over/Take-Over Phase mit meinem Vorgänger und der Fachdienstwoche in Alpnach fühlte ich mich aber fachlich sicher, als das Kontingent 45 den Kosovo verliess und ich in der Verantwortung war», sagt er.

Hptm Silvan Maurer hat als G3 Air viele Aufgaben. Er ist die Koordinationsstelle zwischen SWISSINT, der Schweizer Luftwaffe und der KFOR. Er kommuniziert unter anderem auch mit den an den Kosovo angrenzenden Staaten, wenn eine diplomatische Genehmigung für einen Ein- bzw. Überflug erforderlich ist. «Nicht alle Länder haben eine permanente Freigabe für Flüge der Schweizer Luftwaffe. Darum müssen wir eine zusätzliche Fluggenehmigung beantragen, was die Sache noch komplizierter macht», sagt er.

Wenn zum Beispiel der Landeplatz von den bekannten Orten abweicht, müssen zusätzliche Abklärungen getätigt werden. Beispielsweise muss sichergestellt werden, dass die Plätze auf Minen überprüft wurden. Dabei arbeitet er eng mit den Kollegen des EOD-Teams zusammen.

Seine grösste Herausforderung ist es, die Bedürfnisse und Erwartungen der verschiedenen Teams um ihn herum zu erfüllen. «Während viele der Piloten schon mehr als einen Einsatz im Kosovo absolvierten, rotieren die SWISSCOY Kontingente halbjährlich. Jedes neue Kontingent bringt neue Ideen und eine neue Art, die Arbeit zu erledigen, mit sich. Eine Herausforderung ist es, dies mit den routinierten Vorgehensweisen des Lufttransport-Detachements zu koordinieren. Das ist nicht zu unterschätzen», sagt Silvan Maurer.

Hptm Silvan Maurers Ziel ist es, die Prozesse im Team zu optimieren: «Wir haben viele Piloten und Mechaniker, die teilweise mehrmals im Jahr einen Einsatz im Kosovo leisten. Ich bin zusammen mit dem militärischen Assistenten des Kontingentskommandanten (MA NCC) für die Bearbeitung ihres «In- und Out-Processings» verantwortlich. Dieser Prozess kann eine Weile dauern, je nachdem, wie viele Piloten und Mechaniker ankommen und abfliegen. Zusammen mit dem Leiter des ID-Offices konnte ich den Prozess optimieren, indem ich die Personaldaten bereits vor der Ankunft der jeweiligen neuen Crew übermitteln kann. Das spart uns einige Zeit», sagt er.

Ein Highlight von seinem Job ist die internationale Zusammenarbeit, insbesondere die mit der amerikanischen Luftwaffe. «Die amerikanische Luftwaffe bringt eine ganz andere Perspektive auf Auslandseinsätze mit», sagt Silvan Maurer. Da das Schweizer Lufttransport-Detachement an vielen internationalen Trainings teilnimmt, haben sich die Abläufe angeglichen, was die Zusammenarbeit mit anderen KFOR-Nationen reibungslos macht.

Das Beste an seinem Job sind natürlich die Gelegenheiten, bei denen er mit der Crew fliegen kann. «Es ist ein absolutes Privileg fliegen zu dürfen, wenn mein Job und meine Aufgaben es zulassen», sagt er, «Aber was mir wirklich Freude macht ist, wenn die Leute mit meinen organisierten Flügen zufrieden sind und unsere Arbeit schätzen. Es macht mich wirklich glücklich, wenn ich sehe, wie gerne die Leute mit uns fliegen. »


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