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Die MOVCON ist das Herzstück jeder Fahrbewegung

Wissen, welches Fahrzeug wo und mit wem unterwegs ist: Das ist die primäre Aufgabe der sogenannten Movement Control (MOVCON) der SWISSCOY im Kosovo. Doch das Team der MOVCON im Camp Film City ist viel mehr als das, denn hier laufen alle Fäden zusammen.

16.06.2022 | Fachof Norbert Jenal, Presse- und Informationsoffizier SWISSCOY 46

Das Team der MOVCON

Einmal pro Woche brieft Nadir Ethenoz sein junges Team. Der Hauptmann ist Verlängerer. Im Kontingent 45 war er selber Führungsunterstützungsspezialist. In der Funktion des S6 leitet der Romand nun das fünfköpfige Team. Er weiss also genau, was es bedeutet, wenn man zwölf Stunden pro Tag am Funkgerät sitzt und die Fahrbewegungen von jedem Fahrzeug protokolliert. «Das herausfordernde an der Arbeit als Operator ist, dass man wach und aufmerksam bleiben muss, auch nach langen und manchmal ruhigeren Arbeitsschichten.»

Die Zentrale der MOVCON ist zwölf Stunden pro Tag besetzt. Von frühmorgens bis am Abend bedient ein Operator das Funkgerät und der zweite Soldat assistiert. Am Mittag wechselt das Zweierteam die Verantwortlichkeiten ­­– der Stellvertreter übernimmt die Funktion des Operators und umgekehrt. Ist ein Fahrzeug irgendwo im Land unterwegs, müssen die Verschiebungen entweder per Funk oder Telefon gemeldet werden. Die MOVCON ist für Notfälle Tag und Nacht erreichbar.

«Die MOVCON-Operator sind auch die erste Anlaufstelle bei Unfällen. Über Funk melden unsere Kameradinnen und Kameraden wo sie sind und was passiert ist. Wir informieren darauf die Militärpolizei und andere Stellen. Unser Team nimmt deshalb auch an Notfallübungen teil, denn in unvorhergesehenen Situationen ist es wichtig, den Ablauf zu kennen, um keine kostbare Zeit zu verlieren.» Die MOVCON weiss auch, ob irgendeine Strecke nicht befahrbar ist oder ob es Zonen im Land gibt, die nicht befahren werden dürfen. Damit die Funkverbindungen im ganzen Einsatzraum aufrechterhalten werden können, müssen die Relais-Stationen regelmässig inspiziert und gewartet werden. Diese Wartungskontrollen werden von den Angehörigen der MOVCON durchgeführt. Während der einsatzbezogenen Ausbildung in Stans-Oberdorf, lernen die Führungsunterstützungsspezialisten eine Funkantenne zu montieren und wie diese gewartet werden muss.

In der sogenannten Hand-Over-Take-Over-Phase zu Beginn eines neuen Kontingents vertiefen die Spezialistinnen und Spezialisten der MOVCON dieses Wissen direkt an den jeweiligen Relais-Stationen im Land. Die Wartungskontrollen, an denen die Funkantennen eingefettet, die Kabel auf Bruchstellen überprüft sowie die Anschlüsse mit Kontaktspray routinemässig kontrolliert werden, sind eine beliebte Abwechslung zum Operator-Alltag. «Als ich im letzten Kontingent als Führungsunterstützungsspezialist tätig war, schätzte ich diese Relais-Touren sehr, weil wir so aus dem Camp gekommen sind», sagt der Teamleader und S6 Hptm Nadir Ethenoz rückblickend.

Abwechslungsreich ist der Alltag in der Zentrale der MOVCON jedoch alleweil. Sie ist die zentrale Anlaufstelle für alle Kontingentsangehörigen. Hier kommt man her, um die Post beziehungsweise Pakete abzuholen, einen Schwatz mit den MOVCON-Mitarbeitenden zu halten oder weil man eine Frage hat, die man hofft, beantwortet zu bekommen. Nadir Ethenoz weiss, dass alle Soldatinnen und Soldaten der MOVCON diesen Kontakt zu den Kontingentsangehörigen schätzen: «Wir sind wie eine kleine Kanzlei. Wenn es die Zeit erlaubt, helfen wir dem Führungsstab gerne auch bei administrativen Tätigkeiten oder anderen Arbeiten, die anfallen.»

Fachoffizier Francis Navarretta, der Stellvertreter des Zugführers, umschreibt das MOVCON-Team als das Allrounder-Element innerhalb des Schweizer Compounds. «Wir sind nicht nur für das protokollieren der Fahrbewegungen zuständig, sondern sind auch die Schlüsselhüter der Schweizer Fahrzeuge im Camp Film City.»

Arbeitet man als Team so nahe aufeinander, ist es wichtig, dass man offen und ehrlich miteinander kommuniziert. Dazu gehört auch, Probleme sofort anzusprechen. Dieses Traktandum gehört ebenso zum wöchentlichen Team-Rapport wie der Mantra-ähnliche Aufruf zur Flexibilität. Eine Eigenschaft, die jede und jeder im Team mitbringt. Nicht zuletzt deshalb schätzen die Kontingentsangehörigen die wertvolle Arbeit des MOVCON-Teams.

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