Erste Eindrücke aus der EUFOR in Bosnien-Herzegowina
Ende April haben die Angehörigen der Liaison and Observation Teams (LOT) der EUFOR 36 das Kommando von den Vorgängern in Bosnien und Herzegowina übernommen. Drei Monate durchliefen sie zuvor zusammen mit den Kontingentsangehörigen der SWISSCOY in Stans-Oberdorf die einsatzbezogene Ausbildung. Jetzt sind die zwei Kontingente durch 500 Kilometer getrennt. Ein kleiner Einblick in die ersten Tage des LOT in Mostar.
19.05.2022 | Fachof Angelika Müller, LOT Mostar

Am 19. April 2022 reisten die ersten Angehörigen des Liaison and Observation Team (LOT) der EUFOR 36 in den Einsatzraum. Der Flug führte uns direkt nach Sarajevo, wo wir von unseren Vorgängern der EUFOR LOT 35 in Empfang genommen wurden.
Nach einigen administrativen Tätigkeiten, wie dem Erstellen der ID-Card im Hauptquartier der EUFOR im Camp Butmir, haben wir die rund zweistündige Fahrt nach Mostar angetreten. Unsere Reise führte uns durch eine kurvenreiche Gegend und entlang der Neretva. Die Neretva ist der bedeutendste Fluss der Herzegowina. Sie ist 225 km lang, davon liegen 203 km in Bosnien und Herzegowina sowie 22 km in Kroatien. Die ersten Eindrücke der Fahrt durch Bosnien und Herzegowina liessen uns staunen. Ebenso gross war die Freude auf viele weitere Eindrücke.
Nach unserer Ankunft in Mostar bezogen wir unsere Zimmer und richteten uns ein. Danach führten uns die Vorgängerinnen und Vorgänger in die Arbeit ein. Die HOTO (Hand Over und Take Over) Phase beinhaltete die verschiedenen Aspekte unserer Arbeit und unserer Mission. Erste Kontakte wurden übergeben und erste Patrouillen durch die wunderschöne Herzegowina gemeinsam gefahren.
Wenige Tage später sind dann die neuen Observer angekommen. Damit war die EUFOR LOT 36 komplett. Anders als beim SWISSCOY-Kontingent im Kosovo, gestaltete sich unser Change of Command fliessend und die Verantwortungen wurden fortlaufend übergeben und am 27. April 2022 vollständig durch das neue Team übernommen. Der Schweizer Beitrag zur EUFOR LOT besteht aus zwei Teams. Eines ist in Mostar stationiert und das andere in Trebinje – zudem befinden sich vier Schweizer Armeeangehörige im Hauptquartier der Mission in Sarajevo.
Der Auftrag der EUFOR liegt in der Gewährleistung eines sicheren und stabilen Umfelds, wobei die Arbeitsweise derjenigen unserer Kameradinnen und Kameraden in den Liaison and Monitoring Teams (LMT) im Kosovo entspricht. Wir patrouillieren, führen Gespräche mit der lokalen Bevölkerung sowie Behörden und erhalten hierdurch Informationen, welche für die Beurteilung der Situation im Einsatzgebiet dienen – beispielsweise bezüglich der Sicherheitslage oder anhand sozioökonomischer Faktoren. Diese Gespräche führen wir zusammen mit unseren Übersetzerinnen und Übersetzer, die Englisch und Deutsch sprechen.
Das ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, deshalb halten wir diese Gespräche und Erfahrungen in Berichten fest. Wir sind sozusagen die Ohren und Augen der EUFOR. Unsere Beobachtungen dienen dem Hauptquartier der EUFOR, die Lage über das ganze Land beurteilen zu können.
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