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SWISSCOY Update - Zu Besuch in der grünen Stadt Malisheva

Die Liaison and Monitoring Teams (LMT) sind als Beobachterteams ein integraler Teil der Friedensmission im Kosovo. Sie stehen in direktem Kontakt mit der Bevölkerung und sind «Augen und Ohren» der KFOR. Der Auftrag der LMTs besteht darin, Verbindungen zur lokalen Bevölkerung herzustellen und Informationen zusammenzutragen. Die zusammengefassten Berichte dieser Teams erlauben es der KFOR, ein Lagebild zur Stimmung der Bevölkerung Kosovos und allfälliger Konfliktpotenziale zu erstellen und auf Veränderungen rasch zu reagieren.

19.05.2021 | Wm Aline Brülisauer, Stv. Presse- und Informationsoffizierin

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Die Fahrt von Pristina nach Malisheva ist immer ein kleines Abenteuer. Eine ländliche Strasse führt ins Landesinnere, endlose Weiden prägen die Landschaft. Nach fast einer Stunde Fahrt fängt die Zivilisation wieder an und man fährt über eine stark befahrene Strasse nach Malisheva hinein.

 

Der Tag muss gut geplant sein

Der Tag des LMT Malisheva startet jeweils mit einem Morgenbriefing. Anschliessend verteilt der Teamcommander die Aufgaben. Jedes Subteam hat verschiedene Wochenaufgaben, die es zu erfüllen hat. Nach dem Briefing bereiten sich die Teammitglieder auf die bevorstehenden Treffen vor. Sie informieren sich über die Kontaktpersonen und überlegen sich, welche Fragen gestellt werden müssen, um die gewünschten Informationen zu erhalten. Als LMT-Mitglied ist es wichtig, ein Feingespür für die Gesprächsführung, aber auch Empathie für den Menschen zu haben.

Wenn ich mich beim Einkaufen wegen der Sprachbarriere nicht verständigen kann, gestikuliere ich mit Händen und Füssen, bis ich habe, wonach ich suche.

- Oberwachtmeister Caroline Dessort, Warrant Officer und damit zuständig für die Logistik im LMT

 

Um die Aufgabe als Augen und Ohren der KFOR in der Bevölkerung gewissenhaft wahrzunehmen, ist es auch notwendig, regelmässig innerhalb der Gemeinde zu patrouillieren. Am Nachmittag gingen deshalb Major Reto Scherrer und Soldat Martin Hecht zu Fuss durch das Dorf Malisheva, das ca. 3500 Einwohner zählt. Dabei hielten sie Ausschau nach Ungewöhnlichem und Veränderungen entlang ihrer Patrouillenroute. Immer wieder wurden Sie angesprochen und freundlich begrüsst. Die Angehörigen der LMTs sind in der Bevölkerung angesehen und werden respektiert. Die Leute wissen, dass sie in guter Absicht im Land sind und schätzen die geleistete Arbeit.

 

Der Kontakt zur Bevölkerung ist wichtig

Etwas später am Nachmittag machte sich das Subteam von Oberleutnant Pascal Kreuzer auf zu einem Meeting in der Ortschaft Damanek, das etwa zehn Minuten Fahrzeit entfernt von Malisheva liegt. Mit dabei war auch die Sprachmittlerin Edina, die sicherstellte, dass sich das LMT mit den Lokalen verständigen kann. Der Teamleader Oberleutnant Kreuzer und Observerin Oberwachtmeister Caroline Dessort besuchten an diesem Tag einen Bauern. Dieser hatte dem Beobachterteam des vorherigen Kontingents bei einer Panne geholfen, wofür sich das LMT des Kontingentes 44 nochmals offiziell bedanken wollte. Bei dieser Gelegenheit konnte das Team auch gleich wertvolle Informationen zur wirtschaftlichen Lage und der COVID-19-Situation bei der Landbevölkerung gewinnen.

 

Bedeutende Arbeit

Die Nachbearbeitung am Abend ist genauso wichtig wie die Vorbereitung auf den Tag. Die gewonnenen Informationen werden schriftlich in einem Rapport festgehalten und anschliessend an die vorgesetzte Stufe weitergeleitet. Dort werden sie ausgewertet und dienen als Teil des Lagebildes der KFOR. «Ein guter Rapport ist essenziell», zeigte sich Leutnant Aurélien Clivaz, Observer, überzeugt. «Denn unsere Arbeit bringt der KFOR einen echten Mehrwert. » Major Reto Scherrer, Teamcommander, legt viel Wert auf die Qualität der Rapporte: «Wir schreiben lieber einen Bericht weniger, dafür stimmt die Qualität.»

 

Wenn die Bevölkerung sieht, dass ein Liaison and Monitoring Team in Schwierigkeiten ist, helfen sie immer. Auch sind die meisten gerne bereit mit den LMTs zu sprechen und ihnen Auskunft zu geben.

-Edina, Sprachmittlerin

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