Unterwegs mit der MOVCON: Für eine störungsfreie Verbindung im Einsatz
Im Bereich Übermittlung und Informatik sind die Angehörigen der SWISSCOY in der Führungsunterstützung verantwortlich für die Aufrechterhaltung der Verbindungen im Einsatzraum sowie zwischen dem Kosovo und der Schweiz. Zudem kümmern sie sich um den Support aller Netzwerkkomponenten und Informatikmittel zu Gunsten des Kontingents und betreiben ein nationales Funknetz mit mehreren Relaisstationen, um die Kommunikation zwischen allen Kontingentsangehörigen unabhängig von zivilen Mitteln sicherzustellen. Das Team der Movement Control (MOVCON) verfolgt und registriert zudem alle Bewegungen der Schweizer Elemente im Einsatzraum und ist für die Entgegennahme von Notfallmeldungen zuständig.
Text: Wm Elisa Lutz, Presse- und Informationsoffizierin SWISSCOY 51
Jeden Donnerstagmorgen geht ein Teil des vierköpfigen MOVCON-Teams auf Kontrollfahrt zu den verschiedenen Relaisstationen. Heute ist Lt Kuqi zuständig. «Um sicherzustellen, dass die Funkverbindungen jederzeit funktionieren muss der Zustand der Anlagen regelmässig kontrolliert werden», erklärt er. Aus Sicherheitsgründen melden alle Angehörigen des Kontingents immer per Funk, wann sie mit welchem Fahrzeug und mit welchen Personen an Bord eine Verschiebung durchführen. Die MOVCON kann so verfolgen, wer sich wo im Einsatzraum befindet. Damit dies jederzeit reibungslos funktioniert, werden die Anlagen der SWISSCOY einmal pro Woche angefahren und überprüft.
Ein genauer Blick auf die Antennen
Heute steht eine so genannte «kleine Kontrolle» an. Dabei wird zuerst der Zustand der Antennen überprüft: «Die Ausrichtung der Antenne wird kontrolliert, ebenso die einzelnen Kabel und Spannseile. Diese müssen manchmal neu gespannt werden», führt Lt Kuqi aus. Das heisst, die Spannseile der Antennen werden kontrolliert, teilweise nachgespannt, allfällige Beschädigungen aufgenommen und gemeldet sowie der allgemeine Zustand der Kabel und Verbindungen überprüft.
An jedem Standort der SWISSCOY-Anlagen befindet sich auch eine Funkstation. Mit dieser wird bei jeder Relaisfahrt eine Verbindungskontrolle mit der MOVCON im Camp Film City durchgeführt. Vor der Verbindungskontrolle werden die Funkgeräte neu aufgesetzt, damit die Einstellungen zurückgesetzt werden: «Wenn die Geräte längere Zeit nicht benutzt werden, kann es zu Störungen kommen», erklärt Lt Kuqi. Danach geht es weiter zum nächsten Standort. Einmal im Monat findet ein grosse Kontrolle statt, bei der auch das Camp Novo Selo angefahren wird und die Antenne dort überprüft wird: «Bei der grossen Kontrolle wird die Antenne heruntergekurbelt, gereinigt und beim hochkurbeln noch gefettet.» Das Einfetten der Antenne schützt diese vor Witterungseinflüssen.
Lt Kuqi leistet seinen ersten Einsatz in der SWISSCOY in der MOVCON. In der Miliz absolvierte er die Rekrutenschule sowie das Abverdienen als Leutnant in der Führungsunterstützung Schule 63 in Bülach. Das dort erworbene Wissen kann er im Kosovo gut einsetzen: «Ich habe ein besseres Verständnis für die Übermittlungs- und Telematikmittel des Kontingents und kenne die Führungsabläufe bereits aus der Miliz».
Herausforderung bei winterlichen Verhältnissen
Die winterlichen Verhältnisse im Kosovo zeigen, dass auch das Geländefahrtraining während der einsatzbezogenen Ausbildung in Stans-Oberdorf seinen Zweck erfüllt. Der Zustand der Strassen zu den Anlagen verschlechtert sich zunehmend, der Boden ist teilweise vereist. Besonders im Winter, wenn die Wetterbedingungen extremer sind, ist es wichtig die Relaisstandorte zu überprüfen. «Es kann passieren, dass sich die Heringe im Boden lösen oder eine Antenne umfällt. Streunende Hunde haben auch schon Drähte und Kabel durchgebissen, deshalb wurden die Antennen mit einem Kunststoffrohr geschützt und die Kabel zum Telematikcontainer unterirdisch verlegt».
Wenn zu viel Schnee auf den Standorten liegt und diese für die MOVCON mit der G-Klasse nicht mehr zu erreichen sind, kann es sein, dass diese mit dem Helikopter angeflogen werden und so die Relais Tour durchgeführt wird. Die Relais Tour dauert je nach Wetter und Zustand der Anlagen ungefähr 4 Stunden und umfasst eine Strecke von über 150 km.



