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MitteilungVeröffentlicht am 19. Dezember 2025

stratos 2-25 | Human Security

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen zwischenstaatliche Konflikte ab und wurden vermehrt durch komplexere, innerstaatliche Konflikte und Stellvertreterkriege ersetzt. Mit dem Ende des Kalten Krieges änderte sich das Bedrohungsbild, wobei die Sicherheitsdebatte vermehrt auf Risiken wie Armut, Bürgerkriege, Krankheiten oder Umweltzerstörung fokussierte. Diese veränderte geopolitische Lage führte zu einer Grundsatzdebatte im Sicherheitsdiskurs, wobei die Bevölkerung und das Individuum neben den Staaten als relevante Akteure wahrgenommen werden sollten. Die Idee der sogenannten «menschlichen Sicherheit», von Human Security, ist es also, den Menschen und seine Grundrechte ins Zentrum von sicherheitspolitischen Unterfangen zu stellen: Das Individuum soll als Ausgangspunkt von Sicherheit anerkannt werden.
Das zukünftige militärisch-operative Umfeld ist geprägt von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren, die direkt neben (oder aus) der Zivilbevölkerung und kritischen Infrastrukturen agieren. In diesem Kontext entwickelt sich die Zivilbevölkerung zunehmend zu einem Zentrum operativer Wirkung. Der Schutz ziviler Personen und Einrichtungen ist dabei nicht mehr nur eine völkerrechtliche Verpflichtung, sondern ein strategischer Faktor für Einsatzplanung, Legitimität und Wirkungserfolg. Das Konzept Human Security (kurz: HUMSEC) in der Armee bietet einen systematischen Rahmen zur Erfassung und Bewertung zivilgesellschaftlicher Faktoren im Einsatzraum. Ziel ist es, Risiken, Verwundbarkeiten, Spannungen und gesellschaftliche Dynamiken sichtbar zu machen, die für die operative Planung von Bedeutung sind, und gleichzeitig den Schutz der Zivilbevölkerung in die militärische Planung miteinzubeziehen.

Redaktionsnotiz

stratos ist die militärwissenschaftliche Zeitschrift der Armee. Sie richtet sich an ein Fachpublikum und an eine interessierte Öffentlichkeit und will relevante Themen zu Armee, Verteidigung, Sicherheit und Sicherheitspolitik zur Diskussion bringen. Sie erscheint zweimal jährlich in gedruckter Form und be steht daneben als digitale Plattform, auf welcher laufend neue Beiträge publiziert werden

www.armee.ch/stratos