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MitteilungVeröffentlicht am 4. November 2025

Ein fordernder Start für das Mobility Support Detachment

Mitte Oktober hat das SWISSCOY Kontingent 53 die Verantwortung für den Einsatz im Kosovo übernommen. Im Gespräch mit der Presse- und Informationsoffizierin des Kontingents ordnet der Kommandant der Support Kompanie (SUP COY), Hauptmann Christoph die Bedeutung des MSD (Mobility Support Detachment) für die KFOR ein und blickt auf die Ereignisse der vergangenen Wochen zurück – eine Woche, die direkt nach dem Change of Command mit vielen Herausforderungen begann.

Die aufkolonnierten Fahrzeuge des Mobility Support Detachments der SWISSCOY.

Interview geführt von Fachof Fiona Lehmann, Presse- und Informationsoffizierin SWISSCOY 53

Wenn Sie das MSD einer Person erklären müssten, die mit den KFOR-Strukturen nicht vertraut ist – welche Aufgaben übernimmt das MSD und welche Leistungen erbringt es?

Gemäss der UN Resolution 1244 ist es eine Aufgabe der KFOR, Bewegungsfreiheit im Gebiet des Kosovo sicherzustellen. Das Mobility Support Detachement hat die Pioniermittel, um blockierte Strassen wieder frei zu machen. Ob eine hunderte Meter lange, aufwändig geplante und verschachtelte Strassensperre oder ein kurzfristig improvisiertes Hindernis – das MSD macht die Route wieder passierbar.

Wie viele Nationen und Mittel gehören zum MSD?

Das MSD ist modular aufgebaut. Der Kern unseres gemischten MSD bildet der Schweizer Pionierzug mit auf den Einsatz abgestimmten Werkzeugen, Fahrzeugen und Baumaschinen. Deren Einsatz wird ermöglicht durch ein Sicherungselement, ein Kampfmittelbeseitigungsteam sowie Sanitätssoldaten. Die involvierten Nationen variieren auf Basis der Verfügbarkeit – jedes Element kann grundsätzlich von einer anderen MSD-fähigen Nation gestellt werden. Der Pionierzug wurde darüber hinaus mit italienischen Kameraden und Fahrzeugen ergänzt, um Ziehdistanz und -gewicht zu erhöhen. Ausserdem arbeiten wir eng zusammen mit unseren Nachbartruppen: Crowd and Riot Control (CRC), Psychological Operations (Psy Ops), Luftraumverantwortliche und viele weitere.

Der Einstieg ins Tagesgeschäft war ungewöhnlich intensiv: Direkt nach dem Change of Command am Donnerstag folgte am Freitag die Übung und unmittelbar danach stand die Bereitschaftsphase für das Fussballspiel am Samstag sowie die Kommunalwahlen am Sonntag an. Wie haben Sie diese Zeit erlebt – sowohl persönlich als auch in Bezug auf Ihre Unterstellten?

Das Schlimmste, was uns nach der Ankunft im Kosovo hätte passieren können, wäre wenn wir nichts zu tun gehabt hätten. Meine Leute waren gerade aufgrund des steilen Starts enorm motiviert. Mein Ziel war es, in der Inspektionsübung am Freitag so viele Soldatinnen und Soldaten wie möglich zu involvieren um die Bereitschaft am Wochenende sicherzustellen. In der Einsatzvorbereitung in der Schweiz hatten wir das Vorgehen des MSD bereits trainiert. So konnte ich mich bei der Übung vor allem auf die Besonderheiten der internationalen Zusammenarbeit konzentrieren. Die Lernkurve war mindestens genau so steil wie der Start. Ich bin begeistert von der Professionalität aller involvierten Verbände und fühle mich bereit für einen Einsatz.

Sind Sie mit der Leistung Ihrer Truppe zufrieden?

Es erfüllte mich mit Stolz zu sehen, wie engagiert meine Unterstellten – aus der Schweiz wie auch aus unseren Partnernationen – ihren Auftrag umsetzten. Sie haben gezeigt, dass Einsatzbereitschaft mehr bedeutet als nur zu handeln – nämlich bereit zu sein, wenn es darauf ankommt. Trotz des langen Wartens blieben sie ruhig, konzentriert und geduldig. Diese innere Haltung und Professionalität verdienen höchsten Respekt.