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MitteilungVeröffentlicht am 4. April 2023

Die Fehleinschätzung ist die treueste Begleiterin der Strategie

Bern — Kriege sind nicht berechenbar. Das gilt auch für den Ukrainekrieg. Dieser liefert eine Reihe von Beispielen für teilweise krasse Fehleinschätzungen. Auch Nachrichtendiensten unterliefen solche, obwohl sie ihre Lagebeurteilungen aufgrund von harten, verifizierten Fakten gemacht hatten. Dies macht deutlich: Der Verlauf und damit die Dauer eines Krieges lässt sich nicht verlässlich berechnen. Kriege entsprechen einem komplexen und dynamischen System, in dem sich diverse Faktoren beeinflussen – Faktoren, deren Grösse sich zudem immer wieder verändert. Fälschlicherweise gehen Militärs und Ökonomen zu oft immer noch davon aus, dass in Kriegen immerzu rationale und damit berechenbare Entscheide gefällt werden. Die Gründe für Fehleinschätzungen lassen sich klar benennen; insbesondere muss der Gefahr des Gruppendenkens bei der militärischen Entscheidungsfindung Beachtung zugemessen werden.