Die Armee stärkt ihre Fähigkeiten im Weltraum
Die Schweizer Armee hebt ab: Ab 2026 stärkt sie ihre Fähigkeiten im Weltraum und eröffnet ein Kompetenzzentrum. Ziel: bessere Aufklärung, Kommunikation und Schutz aus dem All. Wie geht die Armee dabei vor? Und warum betrifft das nicht nur das Militär, sondern auch die Schweiz im Alltag?
Angesichts weltweit zunehmender Spannungen und Konflikte gewinnt der Weltraum an sicherheitspolitischer Bedeutung. Das zeigt auch ein sich intensivierender Wettlauf in der Aufrüstung des Weltraums zur kommerziellen und militärischen Nutzung. Heutzutage sind militärische Einsätze ohne Einbindung des Weltraums unmöglich, da dieser mittlerweile ein essenzieller Bestandteil der modernen Konfliktführung ist und bereits im Alltag eine Vielzahl von Leistungen zur Verfügung stellt.
Im Einklang mit Bundespolitik und Grundlagenberichten
Ausgehend vom Zielbild und der Strategie der Armee der Zukunft namens «Die Verteidigungsfähigkeit stärken», dem sicherheitspolitischen Bericht 2021 und dem Zusatzbericht von 2022, hat die Schweizer Armee eine Gesamtkonzeption Weltraum erarbeitet (siehe Anhang). Diese steht im Einklang mit der Weltraumpolitik 2023 des Bundesrats und soll analog den bereits bestehenden Grundlagenberichten «Luftverteidigung der Zukunft» (2017), «Zukunft der Bodentruppen» (2019) sowie «Gesamtkonzeption Cyber» (2022) dem Fähigkeitsaufbau dienen.
Die angestrebten Fähigkeiten im Weltraum
Die Gesamtkonzeption Weltraum konkretisiert und beschreibt das angestrebte Leistungsniveau einzelner Teilfähigkeiten und definiert die Grundlagen der Doktrin für den Umgang mit Fähigkeiten im Bereich Weltraum. Sie zeigt auf, wie das angestrebte Fähigkeitsniveau erreicht werden soll.
Die angestrebten Fähigkeiten im Weltraum lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Lagebild Wissen, was im Weltraum passiert und passieren könnte, wann und wie effektiv die Armee aus dem Weltraum beobachtet und abgehört werden kann.
- Erdbeobachtung Erkundung, Aufklärung und Überwachung aus dem Weltraum sowie erkennen von Lageveränderungen und zeitnahe Information der eigenen Truppe.
- Telekommunikation Ergänzende, redundante und widerstandsfähige Kommunikation sowie dezentrale, hochsichere und dauerhafte Verbindung der eigenen Truppen.
- Präzisionsnavigation Kontinuierliche Überprüfung der Qualität und Quantität der Geopositionierungsdaten für die eigenen Truppen und Sicherstellung der Genauigkeit der Daten für den Einsatz militärischer Mittel.
- Gegenmassnahmen Schutz der Truppe gegen weltraumgestützte Aufklärung und eigener Systeme im Weltraum sowie Störung und Einschränkung gegnerischer weltraumgestützter Systeme.
Neues Kompetenzzentrum Weltraum
Für die Umsetzung der Gesamtkonzeption wird per 1. Januar 2026 ein Kompetenzzentrum Weltraum gebildet. Diese wird primär als Milizorganisation geführt und innerhalb der Schweizer Luftwaffe im Kommando Operationen verankert. Sie wird Konzeption, Entwicklung, Ausbildung und Anwendung der Fähigkeiten sicherstellen.
FAQ zur Gesamtkonzeption Weltraum
Weiterführende Informationen
Links
- Zielbild und Strategie für die Armee der Zukunft
- Sicherheitspolitischer Bericht 2021
- Zusatzbericht zum Sicherheitspolitischen Bericht 2021 über die Folgen des Krieges in der Ukraine. Bericht des Bundesrates
- stratos | Verteidigungsfähigkeit im Visier: Dimension Weltraum von grossem Wert
Dokumente
Gesamtkonzeption Weltraum
Konzeption zum Fähigkeitsaufbau und zur Nutzung des Weltraums durch die Schweizer Armee bis Mitte der 2030er-Jahre
Die Verteidigungsfähigkeit stärken
Luftverteidigung der Zukunft
Sicherheit im Luftraum zum Schutz der Schweiz und ihrer Bevölkerung
Zukunft der Bodentruppen
Grundlagenbericht über die Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Bodentruppen
Gesamtkonzeption Cyber
Konzeption der Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Schweizer Armee im Cyber- und elektromagnetischen Raum bis Mitte der 2030er-Jahre
Konzeption Zukunft der Armee
Zusammenfassung der drei Grundlagenberichte: Zukunft der Bodentruppen, Luftverteidigung der Zukunft und Gesamtkonzeption Cyber
