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MitteilungVeröffentlicht am 28. Juli 2025

Breites Aufgabenspektrum am UNO-Hauptquartier

Die Schweizer Armee unterstützt das UNO-Hauptquartier in New York seit 1994 mit Expertinnen und Experten aus den unterschied­lichsten Bereichen. Waren es anfangs Fachkräfte aus dem medizi­nischen Bereich, sind es seit 2011 vor allem Armeeangehörige, die sich für das UN Office for Project Services (UNOPS) engagieren. Vier Offiziere berichten über ihre Aufgaben.

Markus Rüegg (links im Bild) und Beat Koller setzen ihr Know-how zugunsten von UN Office for Project Services Peace and Security Cluster (UNOPS PSC) am UNO-Hauptquartier in New York ein.

Text Markus Rüegg, Beat Koller, Marc Schibli und Sarah Brunner, UN Office for Project Services (UNOPS), UNO-Hauptquartier in New York

Markus Rüegg, Strategic Asset Management Advisor, UNOPS PSC

Das UNOPS Peace and Security Cluster (PSC) koordiniert weltweit vier eigene und 13 Projekte des UN Mine Action Service (UNMAS) in der huma­nitären Minenräumung und fungiert dabei als strategisches und operati­ves Zentrum. Seit 2018 arbeite ich als Strategischer Global Asset Manage­ment Advisor im PSC-HQ Management Team und kann meine 20-jährige Tätigkeit im internationalen Umfeld sowie meine Erfahrungen aus frü­heren UNO-Feldmissionen einbringen. Meine Aufgaben reichen von der Beschaffung über die strategische Lagerverwaltung von 19’000 Ausrüs­tungseinheiten bis hin zur fachgerechten Entsorgung. Ebenfalls in meinen Verantwortungsbereich fallen internes und externes Reporting, Revisio­nen, Koordination von Inventuren, Schulungen, Richtlinienentwicklung und Systempflege eines cloudbasierten Lagerverwaltungssystems. Die strategisch ausgerichtete Funktion erfordert eine enge Zusammenarbeit mit den UNMAS-Feldmissionen und dem UNMAS-HQ. Die Herausforde­rung dabei ist, dass die erforderliche häufige Koordination über mehrere Zeitzonen hinweg zu erfolgen hat.

Beat Koller, Asset Management Officer, UNOPS PSC

Als Asset Management Officer unterstütze ich 12 Projekte des UNMAS in Afrika und im Nahen Osten in allen Fragen rund um das Thema Assets. Ein Asset kann zum Beispiel ein Laptop, ein Generator, ein Metalldetek­tor oder ein gepanzertes Fahrzeug sein. Dabei geht es um regulatorische, prozessuale und systemtechnische Fragen während des ganzen Lebens­zyklus eines Assets, also von der Registrierung über den Unterhalt bis zur Entsorgung. Die grösste Herausforderung liegt bei der Genauigkeit der Daten und einer teilweise unterschiedlichen Ansicht von Datenqualität. Wie bei jedem Unternehmen gibt es auch bei UNOPS PSC regelmässige Inventuren und Reports. In diesem Bereich unterstützen wir unser Perso­nal im Feld mit Online-Schulungen zu den neuesten Anforderungen und mit Analysen zur Datenqualität. Am Ende konsolidieren wir die Daten für unser Management und unseren Kunden UNMAS.

Marc Schibli, Training Officer DDR, UNOPS DPO

Beim Entwaffnungs-, Demobilisierungs- und Reintegrationsprozess (DDR) geht es darum Angehörige von nichtstaatlichen, bewaffneten Gruppierun­gen während oder nach Ende eines bewaffneten Konfliktes zu entwaff­nen, zu demobilisieren und nachhaltig in die Gesellschaft zu integrie­ren. Die DDR-Sektion im Department of Peace Operations (DPO) fungiert als UNO-Dienstleister zur Unterstützung von DDR-Prozessen weltweit. Eine ihrer Kernaufgaben liegt im Kapazitätsaufbau sowohl für UNO-Personal als auch für nationale und regionale Akteure. Ich bin unter ande­rem für die operationelle Umsetzung bestehender Richtlinien sowie für die Schulung von UNO-Mitarbeitenden und weiterem DDR-Personal verant­wortlich. In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung und Durchfüh­rung massgeschneiderter Ausbildungsformate für UNO-Partner und nationale DDR-Kommissionen von Mitgliedstaaten an Bedeutung gewonnen. Bei meiner Arbeit kann ich sowohl auf meine Felderfahrungen als DDR-Offizier in der Demokratischen Republik Kongo und auf meine Zeit am Ausbildungszentrum SWISSINT, wie auch auf ein weltweites Netzwerk von DDR-Expertinnen und Experten und internationalen Partnerinstitu­tionen zurückgreifen.

Sarah Brunner, Deputy Military Advisor, UN Women

UN Women setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stär­kung der Rolle der Frau ein und unterstützt die UNO-Mitgliedstaaten bei der Festlegung globaler Standards in dieser Hinsicht. UN Women arbeitet mit Regierungen und Zivilgesellschaften zusammen, um sicherzustellen, dass die Standards wirksam umgesetzt werden und Frauen und Mädchen weltweit davon profitieren. Als Deputy Military Advisor stelle ich militä­rische Expertise zur Umsetzung des Mandats von UN Women zur Agenda «Frauen, Frieden und Sicherheit» gemäss UNO-Resolution 1325 und den damit verbundenen Resolutionen bereit. Ein Grossteil meiner Arbeit gilt dem Women’s Military Peace Operations Course, wo ich als Gesamtverant­wortliche meinen Schwerpunkt auf die Planung, Leitung und Umsetzung dieses globalen Kursprogramms lege. Dazu gehören auch die Koordina­tion mit Donor and Host Mitgliedstaaten, Budgetgenerierung und -verwal­tung, Vertrags- und Personalmanagement sowie strategische Kommuni­kation. Zudem vertrete ich UN Women in relevanten zwischenstaatlichen und UNO-internen Gremien sowie gegenüber den Delegationen der Mit­gliedstaaten, insbesondere deren jeweiligen Militär- und Polizeiberaterin­nen und -beratern, in New York.

Am 21. Mai 2025 entschied der Bundesrat seine militärische Unterstützung zugunsten des UNO-Hauptquartiers in New York und weiteren UNO-Standorten im Rahmen der Friedensförderung zu erhöhen. Neu dürfen bis zu 25 Offiziere an die UNO entsendet werden. Damit soll vor allem das Engagement zugunsten von SSR und DDR verstärkt werden, wodurch die Schweiz wertvolle Erfah­rungen sammeln und diese wichtigen Pfeiler der Friedensförde­rung mitgestalten kann.