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MitteilungVeröffentlicht am 8. Juni 2023

Abschluss der WEA: eine effektivere Kaderausbildung

Das Projekt «Weiterentwicklung der Armee», kurz WEA, wurde am 31. Dezember 2022 abgeschlossen. Der Bundesrat hat den Schlussbericht am 2. Juni 2023 verabschiedet. In einer Artikelreihe gehen wir auf die vier Kernpunkte der WEA und auf die in diesen Bereichen erreichten Ergebnisse ein. In diesem zweiten Artikel geht es um die effektivere Kaderausbildung und die Massnahmen, die getroffen wurden, um das Weitermachen attraktiver zu gestalten.

Die Kaderausbildung generell zu verbessern war der zweite Kernpunkt der WEA. Das Ziel war, die Voraussetzungen zu schaffen, um den Kadernachwuchs auf allen Stufen in den kommenden Jahren sicherzustellen. Verschiedene Massnahmen wurden getroffen, um einerseits die Qualität der Kaderausbildung zu verbessern und andererseits das Weitermachen in der Armee attraktiver zu gestalten.

Absolvieren der gesamten Rekrutenschule

Vor der WEA verliessen Armeeangehörige, die für die Funktionsausbildung ausgewählt worden waren, die Rekrutenschule (RS) nach sieben Wochen, um die Unteroffiziers-, höhere Unteroffiziers- oder Offiziersschule anzutreten. Mit der Umsetzung der WEA absolvieren die späteren Kader zuerst eine gesamte 18-wöchige RS. Sie durchlaufen danach die vierwöchige Unteroffiziersschule. Das Abverdienen erfolgt in einem 18-wöchigen praktischen Dienst in einer Rekrutenschule, dieses Mal als Wachtmeister. Angehende höhere Unteroffiziere leisten einen praktischen Dienst von 14 Wochen, angehende Offiziere von 7 Wochen, bevor sie die höhere Unteroffiziersschule bzw. die Offiziersschule antreten. Dank dieses Modells verfügen die Kader über mehr praktische Erfahrung (siehe Interview unten).

Eine bessere Anerkennung der militärischen Ausbildung

Bereits vor der WEA hatte die Armee Massnahmen zur besseren Anerkennung der praktischen militärischen Führungserfahrung im zivilen Umfeld ergriffen, zum Beispiel durch die Abgabe von Zertifikaten an Absolventinnen und Absolventen militärischer Kaderschulen. Mit der WEA wurde diese Praxis ausgeweitet. Die Armee hat Vereinbarungen mit mehreren Hochschulen und Universitäten abgeschlossen. Diese anerkennen nun die militärische Kaderausbildung und vergeben ECTS-Kreditpunkte, die an ihre Ausbildungen und Studiengänge angerechnet werden können.

Willkommene Unterstützung bei Ausbildungen

Die Armee hat auch Ausbildungsgutschriften für Kader eingeführt. Alle Milizkader erhalten pro erreichte Gradstufe einen bestimmten Betrag, den sie in eine zivile Aus- oder Weiterbildung investieren können. Die Höhe des Betrags hängt von der Gradstufe und der Dauer der Ausbildung ab. Seit 2018 stellt die Armee ein steigendes Interesse an diesen Gutschriften fest. Zwischen 2018 und 2022 wurden rund 4500 Gesuche auf Ausbildungsgutschrift bearbeitet.

Die Arbeit geht weiter

Die eingeführten Massnahmen haben Früchte getragen. Während der Umsetzung der WEA ist es der Armee gelungen, die Kaderfunktionen mehrheitlich im geforderten Umfang zu alimentieren. Die Bemühungen müssen jedoch fortgeführt werden. Die Armee wird weiterhin Modelle des praktischen Dienstes prüfen, die ein besseres Vereinbaren der militärischen und zivilen Laufbahn ermöglichen. Zudem wird sie die Einführung von modernen und zukunftsgerichteten Führungsmethoden fortführen, die den Milizkadern in ihrer zivilen Tätigkeit einen echten Mehrwert bieten und von der Wirtschaftswelt anerkannt werden. Die Leader von morgen zu befähigen ist ein Kernpunkt der Vision 2030.