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Veröffentlicht am 12. Juni 2025

12 - Seit 1975 im Dienst der Kaderausbildung: die Berufsunteroffiziersschule der Armee (BUSA)

Die Berufsunteroffiziersschule der Armee (BUSA) bildet seit 1975 in Herisau zentral alle Berufsunteroffiziere der Schweiz aus. 2025 feiert die Schule, die sich auf dem Weg zur Höheren Fachschule (HF) befindet, ihr 50-jähriges Bestehen.

Ausbildungsgebäude Waffenplatz Herisau Aussenansicht (Visualisierung)

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Die Rolle der Berufsunteroffiziere in der Schweizer Armee hat sich im Laufe der Zeit grundlegend gewandelt. Diese Personalkategorie geht auf die sogenannten «Hilfsinstruktoren» zurück, die im Rahmen der Militärorganisation von 1874 als «Gehilfen der Instruktionsoffiziere» eingestellt wurden. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, das Milizkader in der Handhabung von Waffen und Geräten auszubilden. Obwohl ihre Bedeutung mit der Einführung neuer Waffensysteme und der Vergrösserung der Armee stetig zunahm, blieben ihre Arbeitsbedingungen über lange Zeit prekär. Über Jahrzehnte hinweg standen sie im Schatten der Instruktionsoffiziere. Erst ab Ende der 1960er-Jahre erfuhr ihre Rolle eine spürbare Aufwertung.

Heute bilden Berufsunteroffiziere eine zentrale und anerkannte Stütze der militärischen Ausbildung, mit einem breit gefächerten Aufgabenprofil. Als professionelle Ausbildner für Erwachsene geben sie ihr Fachwissen an Armeeangehörige aller Grade weiter. Sie unterrichten technische Themen, führen in den Rekrutenschulen teilweise Züge und begleiten junge Kaderpersonen als Coaches. Je nach beruflicher Eignung lehren sie zudem in sportlichen oder administrativen Bereichen. In späteren Karriereschritten übernehmen sie zusätzlich anspruchsvolle Aufgaben im Bereich der Personalführung.

Die seit 1975 bestehende zentrale Ausbildungsstätte für Berufsunteroffiziere hat wesentlich zur Aufwertung ihres Berufsbildes beigetragen. Die Zentrale Schule für Instruktionsunteroffiziere in Herisau, seit 1995 als Berufsunteroffiziersschule der Armee (BUSA) bekannt, wurde zur obligatorischen Ausbildungsstation für alle angehenden Berufsunteroffiziere und förderte nachhaltig den Korpsgeist. Ausgelöst durch den «Oswald-Bericht» markierte die Zentralisierung einen tiefgreifenden Paradigmenwechsel. Bis dahin bildete jede Waffengattung ihr eigenes Fachpersonal aus. Die Vorstellung, Kader mit sehr unterschiedlichen Profilen gemeinsam auszubilden, war für viele kaum denkbar. Die schrittweise Verlängerung der Grundausbildungszeit von neun auf 24 Monate als Reaktion auf die wachsenden Anforderungen des Berufs zeigt jedoch deutlich, dass es an Lehrstoff nie gemangelt hat.

Während des zweijährigen Grundausbildungslehrgangs (GAL) erwerben die Berufsunteroffiziersanwärterinnen und -anwärter bei einem erfahrenen und qualifizierten Lehrkörper umfassendes Fachwissen. Militärische Inhalte, Didaktik und Pädagogik, Führung, Sprachen, Sport und Informationstechnologie bilden die zentralen Elemente des Lehrplans, der durch zahlreiche externe Kurse ergänzt wird. Neben der Grundausbildung bietet die BUSA Weiterausbildungslehrgänge an, mit denen erfahrene Berufsunteroffiziere gezielt auf höhere Verantwortungen vorbereitet werden. Ein breites Spektrum an Weiterbildungen in den Bereichen Ausbildungsmethodik und Sprachen rundet das Angebot ab. Auch international ist die BUSA gut vernetzt, unter anderem mit Deutschland und Frankreich, mit denen ein regelmässiger Studentenaustausch gepflegt wird.

Zum 50-jährigen Bestehen im Jahr 2025 steht die Berufsunteroffiziersschule der Armee vor einem bedeutenden Entwicklungsschritt. Ihr institutioneller Status verändert sich, denn die BUSA wird zu einer Höheren Fachschule (HF). Als praxisorientierter Bildungsweg auf Tertiärstufe verbindet die HF theoretisches Wissen mit beruflicher Anwendung. Damit gewinnen sowohl die Schule als auch der Beruf des Berufsunteroffiziers, der künftig auch für Milizoffiziere geöffnet wird, deutlich an Profil. Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Qualifikationen gezielter in ihre Laufbahn einbringen. Diese inhaltliche Neuausrichtung wird von einer räumlichen begleitet. Nach jahrzehntelangen Planungen soll die BUSA endlich ein eigenes Schulgebäude erhalten, eine moderne Infrastruktur für die Ausbildung von morgen.

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