Wir stellen vor: Das Kommando Cyber
Das Kommando Cyber verantwortet den Cyber und elektromagnetischen Wirkungsraum: mystisch, komplex, nicht greifbar und omnipräsent. Im Alltag, in der Gesellschaft, in der Armee. Das Kommando Cyber nimmt mit dieser Verantwortung eine zentrale Rolle innerhalb der Schweizer Armee ein und bildet damit ihr zentrales Nervensystem, ohne das fast nichts oder nur sehr wenig funktioniert. Wie das gelingt, erklärt dieser Beitrag.
Der Name klingt cool und modern: Kommando Cyber. Dahinter steckt ein über 700-köpfiges Team, das sich auf die Bedrohungen aus dem Cyber und elektromagnetischen Raum (CER) und auf den Aufbau, den Betrieb und die Weiterentwicklung der einsatzkritischen IKT-Infrastruktur der Armee spezialisiert hat. Das neue Kommando Cyber vereint unzählige Talente, die weit über «Cyber» hinausgehen.
Bedeutung des CER
Der Begriff Cyber ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Auch «elektromagnetisch» ist vielen ein Begriff. Diese beiden Sphären anfassen – geht nicht. Sie zu beschreiben – möglich, aber erfordert Vorstellungskraft. Sie zu verantworten: eine Monsteraufgabe, für die sich das Kommando Cyber für die Armee und ihre Partner im Sicherheitsverbund Schweiz jeden Tag einsetzt. Denn der CER ist es, der den Austausch von Daten ermöglicht, der darüber entscheidet, wie schnell aus Daten verwertbare Informationen gemacht werden und der Führung die bestmögliche Entscheidgrundlage bietet, um Wirkung erzielen zu können. Die Bedeutung also ist zentral, damit die Schweizer Armee mittels Sensor-Nachrichten-Führungs-Wirkung Verbund (SNFW) einen Wissens- und Entscheidvorsprung gegenüber einem Gegner erlangen kann. Das ermöglicht das Kommando Cyber.
Heute finden jeden Tag Angriffe im Cyberraum in unterschiedlichster Art statt, auch gegen die Schweizer Armee. Sie ist dadurch permanent gefordert und täglich im Einsatz, damit ihre einsatzkritische IKT-Infrastruktur geschützt ist. Dieser Schutz erfordert eine engmaschige Lageverfolgung im Cyber und elektromagnetischen Raum.
Aufgaben des Kommando Cyber
Nicht nur der Schutz ist zentral, sondern auch die Fähigkeiten, eigene Aktionen im Cyber und elektromagnetischen Raum durchführen zu können. Das Kommando Cyber verantwortet die Planung sowie die fachliche Führung von Operationen der elektronischen Kriegsführung (EKF). Dies beispielsweise mit der Ortung von gegnerischen Systemen, welche Funksignale versenden oder mit der Störung der Kommunikationsinfrastruktur eines potenziellen Gegners.
Das Kommando Cyber arbeitet mit Hochdruck daran, die Neue Digitalisierungsplattform der Armee (NDP) zu realisieren. Diese Plattform wird als zentrales Nervensystem der Armee in Zukunft einen standardisierten und bedarfsgerechten Datenaustausch innerhalb der verschiedenen Teilstreitkräfte und mit externen Partnern des Sicherheitsverbunds Schweiz (SVS) ermöglichen, um ein gemeinsames Lageverständnis zu erzielen.
Das Kommando Cyber verfügt neben seinen Spezialistinnen und Spezialisten sowie dem Berufsmilitärkorps über die Führungsunterstützungsbrigade 41. Mit dem Wissen und Können von 11’500 Milizkader und -soldaten erfüllt sie alle Tätigkeiten und Infrastrukturen, welche die Führungsfähigkeit der Armee und des nationalen Krisenmanagements sicherstellen.
Das Miliz-Element des Kommando Cyber betreibt Führungsanlagen, baut auf und betreibt krisenresistente Telekommunikationsnetze, betreibt Rechenzentren und überwacht permanent den Luftraum mittels Radar.
Sei es technologisch, personell oder mittels neuer Doktrinen. Das Kommando Cyber will nicht nur am Puls der Zeit bleiben, sondern zum Vorreiter werden. Der Wissens- und Entscheidvorsprung und das zentrale Nervensystem der Armee sind das tägliche, gemeinsame, Produkt der Miliz sowie dem Berufspersonal des Kommando Cyber für eine sichere Schweiz.