MitteilungVeröffentlicht am 6. Januar 2025

Sparmassnahmen

Kostenreduktion zu Gunsten der Verteidigungsfähigkeit: Die Gruppe Verteidigung trifft laufend Massnahmen zur Reduktion der Betriebskosten, um die frei werdenden Mittel für die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit einzusetzen.

© VBS/DDPS

Die Gruppe Verteidigung trifft weitere Massnahmen zur Reduktion ihrer Betriebskosten. Einerseits sollen bis 2030 bis zu 210 Mio. Franken an Personalkosten eingespart werden. Andererseits wird die Ausgangsuniform ab sofort nur noch nach Bedarf an Armeeangehörige abgegeben, was rund 55 Mio. Franken einspart.

• Kostenreduktion zu Gunsten der Verteidigungsfähigkeit, 07. Januar 2025

Ab 2025 wird die Ausgangsuniform 95 nur noch bedarfsorientiert für Repräsentationsaufgaben an die Truppe abgegeben. Damit werden bis 2035 bis zu 55 Millionen für andere Investitionen frei. Diese Mittel fliessen in Beschaffungen ein, welche die Verteidigungsfähigkeit stärken. Hier finden Sie allen notwendigen Informationen zur bedarfsorientierten Abgabe der Ausgangsuniform 95, die auch Tenü A genannt wird.

Frequently Asked Questions (FAQ) zur bedarfsorientierten Abgabe der Uniform 95 (Weisung 90.104)

• Was gehört zur Uniform 95

  • Ausgangsveston 95/06 bzw Blazer 16 FDA dunkelgrau;
  • Ausgangshose 95/06 bzw Hose 16 FDA hellgrau und/oder Jupe 16 FDA hellgrau;
  • Hemd 90;
  • Kurzarmhemd 90;
  • Krawatte 95;
  • Hosengurt elastisch, dunkelgrau bzw Hosengurt 2000 FDA schwarz;
  • Ausgangsmantel 02.

• Ab wann wird die Uniform 95 nicht mehr generell abgegeben?

  Ab dem 01.01.2025. Die Details sind in der Weisung 90.104 über die Abgabe und das Tragen der Uniform 95 (WATU) geregelt.

• Was ist der Grund für diesen Abgabestopp?

  Mit der bedarfsorientierten Abgabe der Ausgangsuniform 95 werden finanzielle Mittel für dringend benötigte Investitionen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit freigemacht. Die Abgabe der Uniform 95, flächendeckend an alle Armeeangehörigen, führt aktuell zu einem jährlich wiederkehrenden Ausrüstungs- und Erneuerungsbedarf von 5.2 Millionen Franken. Erfolgt die Abgabe nur noch bedarfsorientiert an jene, die Repräsentationsaufgaben wahrnehmen, können bis 2035 bis 55 Millionen Franken gespart werden. Statt wie bisher rund 20’000 neue Ausrüstungen mit der Uniform 95 reduziert sich die Menge mit diesen Massnahmen auf rund 1'500 jährlich. Eine komplette Ausgangsuniform kostet pro Person rund 300 Franken.

  Die Armee spart auch in weiteren Bereichen der Betriebskosten. So reduziert die Armee das Personalbudget und die Flugvorführungen. Weitere Sparmassnahmen werden folgen.

• Gibt es Ausnahmen?

  Rekrutinnen und Rekruten mit einer Rekrutierungsfunktion, die Repräsentationspflichten beinhaltet, werden weiterhin im Rahmen ihrer Erstausrüstung in der ersten RS-Woche mit der Uniform 95 ausgerüstet. Ausgerüstet werden noch gewisse Funktionen der Infanterie und der Logistik:

  • Soldaten der Militärmusik
  • Durchdienende Küchenlogistiker
  • Offiziersordonnanzen
  • Durchdienende Truppenköche

• Gibt es auch individuelle Möglichkeiten für besondere Auftritte?

  In Artikel 4 der Weisung über die Abgabe und das Tragen der Uniform 95 (WATU), 90.104 sind die Funktionen festgehalten.

• Wo erfolgt die Grundausrüstung für Berechtigte? Und ab welcher Rekrutenschule ändert das System?

  Die Einführung beginnt mit der RS I-25, schweizweit. Die Uniform der berechtigten Funktionen werden an den jeweiligen Erstausrüstungsstandorten der entsprechenden Rekrutenschulen abgegeben.

• Wo kann man die Uniform 95 beziehen für besondere Auftritte?

  Der Bezug erfolgt in einer der 20 Retablierungsstellen der Armee:

  • Retablierung & Abgabe

• Muss man die Uniform 95 vorbestellen (es werden ja entsprechende Abzeichen aufgenäht)? Wenn ja, wie lange vor Bezug?

  Grundsätzlich ist keine Voranmeldung notwendig. Um aber sicherzustellen, dass alle nötigen Ausrüstungsbestandteilte vor Ort sind, empfiehlt sich eine Terminvereinbarung.

• Ich zähle nicht zu den genannten Funktionen, benötige die Uniform 95 aber zwischendurch, weil ich für Repräsentations-Aufgaben eingebunden bin. Wie und wo muss ich diese Ausrüstung beantragen?

  Dafür ist auf dem Dienstweg ein Antrag an den entsprechenden Direktunterstellten des Chefs der Armee zu stellen. Nur Armeeangehörige mit genehmigtem Antrag werden ausgerüstet. Berechtige, welche die bestehende Uniform anpassen müssen, wenden sich direkt an eine Retablierungsstelle.

• Wie kleide ich mich ab 01.01.2025 für den Ausgang sowie fürs Abtreten und Einrücken?

  Das Einrücken und das Abtreten erfolgen, wie heute schon, auch ab 01.01.2025 im Tenü B (Taz 90 mit Béret).

  Neu wird die Truppe auch in diesem Tenü in den Ausgang gehen.

• Bis wann muss ich meine Uniform 95 zurückgegeben?

  Spätestens bei der Entlassung aus der Militärdienstpflicht ist die Uniform 95 zu retournieren.

• Ändert etwas zu den Abzeichen?

  Im Bereich der Abzeichen kommt es ebenfalls zu Anpassungen. Aufgrund des Wegfalls der Uniform 95 können die Ribbons (bspw. Schützenabzeichen) nicht mehr auf der Uniform getragen werden. Eine Arbeitsgruppe prüft, wie das Tragen der Ribbons in Zukunft möglich gemacht werden kann.

  Das Verbandsabzeichen auf der Uniform 95 wird inskünftig noch die Stufe des Truppenkörpers (Bat / Abt) angeben. Auf die Bezeichnung der Formation (Kp / Bttr) wird verzichtet.
  
  Die Verbandsabzeichen des Tenü B sind davon nicht betroffen.

• Was passiert mit den zurückgenommenen Uniformen 95?

  Diese werden triagiert, wo möglich und sinnvoll Instand gesetzt und eingelagert. Aus den vorhandenen Beständen werden die künftigen Ausrüstungen der noch verbleibenden Berechtigten erfolgen. Nicht mehr reparierbare Uniformen 95 werden liquidiert.

• Wie viele Bekleidungsstücke sind noch an Lager und wie lange reicht dieser Bestand?

  Relevant für die Reichweite der Uniform 95 sind der Veston 95 und die Hose 95. Berechnungen zeigen, dass die Bestände sich so entwickeln werden, dass eine Ausrüstung bis über das Jahr 2040 hinaus gewährleistet ist.

• Wo werden die Uniformen 95 heute hergestellt?

  Es sind mehrheitlich Schweizer Lieferanten welche in Osteuropa oder Asien produzieren.

• Gibt es bestehende Verträge, die damit hinfällig werden? Werden dafür Konventionalstrafen fällig?

  Die Vertragslaufzeiten wurden seit Beginn mit jährlichen Optionen vereinbart. Ab 2025 werden diese Optionen nicht mehr eingelöst. Die Lieferanten wurden bereits informiert. Deshalb werden keine Konventionalstrafen fällig.

• Wenn neu nur noch 1’500 pro Jahr benötigt werden, können sie dann künftig wieder in der Schweiz produziert werden?

  Da keine neuen Uniformen 95 mehr eingekauft werden, wird es auch in Zukunft keine Produktion in der Schweiz benötigen.

• Was ist mit dem Offiziersdolch, wird der noch abgegeben?

  Der Dolch gehört bereits seit der Einführung der Uniform 95 nicht mehr zu Ausrüstung der Schweizer Armee. Er wird aber, graviert, bei der Brevetierung zum höheren Unteroffizier respektive Offizier übergeben. Daran wird auch künftig festgehalten.

• Was machen Rekruten mit den bereits erhaltenen Namenszeichen?

  Die müssen sie behalten. Es kann sein, dass sie eine Funktion erhalten, in welcher sie ein Tenü A benötigen oder zu einem späteren Zeitpunkt (bspw. als Beisitzer in einem Militärgericht oder als Berufsmilitär/-Anwärter) dieses benötigen.

• Die Rekruten wurden angewiesen, Halbschuhe für das Ausgangstenü zu kaufen. Werden diese Kosten zurückerstattet?

  Das ist nicht vorgesehen. Allenfalls brauchen sie später für eine Repräsentationsaufgabe das Ausgangstenü trotzdem.

Um ihren Beitrag zu den Sparmassnahmen zu leisten, wird die Luftwaffe die Einsätze ihrer Vorführelemente reduzieren. Im Wesentlichen bezieht sich dies auf die Sistierung des F/A-18 Swiss Hornet Solo Display Teams und den Verzicht auf die Swiss Para Wings per 1. Januar 2025.

• Medienmitteilungen

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