Zum Hauptinhalt springen

MitteilungVeröffentlicht am 24. August 2017

«Solche Dimensionen bei einem Feuer haben wir noch nie gesehen»

Seit Montag stehen Angehörige der Schweizer Armee in Portugal mit drei Super Pumas im Einsatz gegen die Waldbrände. Sie zeigen sich in ihren Berichten vom Erlebten sichtlich beeindruckt: «Solche Dimensionen bei einem Feuer haben wir noch nie gesehen», sagt Oberstleutnant Lukas Meier, der Chef des Detachements.

Flammen in der Höhe von mehrstöckigen Häusern, Rauch, Gestank, Russ, Wind und eine unglaubliche Hitze erleben die Schweizer Brandbekämpfer vor Ort. «Es ist sehr beeindruckend, mit welcher Wucht und Geschwindigkeit sich die Feuer ausbreiten und welche Dimensionen sie erreichen», erzählt Oberstleutnant Lukas Meier, der als Detachementschef im Einsatz stand und heute Donnerstag abgelöst wurde. Derart heftigen Bränden seien selbst erfahrene Piloten mit mehr als 20 Dienstjahren noch nie begegnet, und auch der eigentliche Brandbekämpfungsspezialist – ein Berufsunteroffizier des Lehrverbandes Genie Rettung, der diesen Einsatz aber als ziviler Spezialist im Dienste der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA leistet – habe so etwas noch nie gesehen.

Mehr als 325 Tonnen Wasser haben die Schweizer Brandbekämpfer bisher im Kampf gegen die Flammen transportiert. Dabei wird jeder Flug von einem Angehörigen des portugiesischen Zivilschutzes begleitet, der die Koordination mit den am Boden eingesetzten Kräften sicherstellt. «Das ermöglicht uns eine sehr präzise und effiziente Arbeit», lobt Meier die Zusammenarbeit. «Überhaupt tun die Portugiesen alles, um uns die Arbeit zu erleichtern», sagt er und erwähnt speziell die herzliche Aufnahme, die gute Infrastruktur und die professionelle Einweisung durch die portugiesischen Behörden. Die heimische Feuerwehr stehe seit mehr als acht Wochen im Kampf gegen die Flammen und sei dankbar für jede Unterstützung.

Wenn die Schweizer Helikopter am Abend nach 20.00 Uhr auf die Basis zurückkehren, beginnt der Einsatz der Unterhaltsspezialisten. «Und morgens vor 07.00 Uhr sind diese schon wieder an der Arbeit, damit die Piloten spätestens gegen 08.00 Uhr auf eine einsatzbereite Maschine zählen können», schildert Meier den Tagesablauf. Die Feuer, die in der Nacht in der Regel etwas nachlassen, würden vom portugiesischen Zivilschutz jeden Morgen neu erfasst und bewertet, die Steuerung der Einsatzkräfte erfolge dabei zentral ab der Hauptstadt Lissabon. «Die Lage ist sehr instabil und ändert sich laufend. So brachen zum Beispiel alleine am Mittwoch 16 neue Brände aus», schildert der Oberstleutnant, der im Alltag Geschwaderkommandant auf der Air Base Dübendorf ist. An diesem Tag waren rund 2‘000 Feuerwehrleute sowie 30 Löschflugzeuge und Helikopter im Einsatz. Nebst den Schweizer Super Pumas unterstützen derzeit auch Löschflugzeuge aus Spanien die portugiesischen Einsatzkräfte.

Die Gesamtverantwortung für den Schweizer Einsatz liegt bei der Humanitären Hilfe der DEZA, die ebenfalls mit vier Vertretern vor Ort ist. Meier lobt die Zusammenarbeit und erklärt, die DEZA-Angehörigen würden hervorragend mit den Armeeangehörigen zusammenarbeiten und diesen den Rücken frei halten. Überhaupt sei die Stimmung im Schweizer Team hervorragend. «Jeder einzelne, egal ob Pilot, Flughelfer, Mechaniker oder DEZA-Mitarbeiter, ist top motiviert», erzählt Meier. «Es ist sehr befriedigend zu sehen, dass wir mit unserer Arbeit einen wichtigen Beitrag leisten, der sehr geschätzt wird». Bewilligt ist der Einsatz durch den Bundesrat bis am Montag, 28. August. Bis die Helikopter dann zurück in der Schweiz sind, wird es wie beim Hinflug wiederum rund zwei Tage dauern.