Rekrutenschule in Zeiten von Corona
Maske statt Tarnfarbe im Gesicht. 10'000 Soldaten und Kader beenden am 30. Oktober erfolgreich die Rekrutenschule 2/2020. Eine RS unter schwierigen Bedingungen wurde mit Bravour gemeistert. Und das Schutzkonzept der Armee hat die Bewährungsprobe bestanden.
Hört man sich diese Tage im Umfeld von Rekrutenschulen um, spürt man, dass in diesem Jahr ganz besondere Bedingungen vorherrschten, die auch besondere Leistungen erforderten. «Beeindruckend, wie die Angehörigen der Armee im Bewusstsein der aktuellen Lage die Situation gemeistert haben und den strengen Alltag mit vielen neuen Regeln und häufigem Maskentragen angenommen haben.» So oder ähnlich lautet das Fazit der Schulkommandanten zur zu Ende gegangenen Rekrutenschule 2/2020.
Kreative und lösungsorientierte Massnahmen
Die Umsetzung der Coronamassnahmen hat die Kreativität und das lösungsorientierte Handeln aller gefordert. Ob Rekrut, Kader oder Berufspersonal – oft waren unkonventionelle, aber wirkungsvolle Ideen gefragt. Denn die Auswirkungen von Corona in der Truppe stellten insbesondere für die Planbarkeit jede Woche eine neue Herausforderung dar. So hatte die Logistikbasis der Armee mit zahlreichen zusätzlichen Leistungen wie Bauten, Materiallieferungen und Extrastunden zur erfolgreichen Umsetzung des Schutzkonzeptes beigetragen. Die Medizinischen Zentren der Region (MZR) waren in einem ständigen Austausch mit den Schulen. Auch die Küchenbetriebe mussten sich arrangieren, denn aufgrund der Urlaubssperre am Anfang und am Schluss der RS, blieben die Unterkünfte über die Wochenenden voll. Ein erhöhtes Budget sorgte hier aber für Abhilfe.
Neues Bewusstsein fürs Tagesgeschäft
Im Gegensatz zur Winter-RS 2020 hatte sich in Bezug auf die Massnahmen zur Pandemieeindämmung bereits ein Bewusstsein bilden können. Auch waren jetzt Erfahrungswerte vorhanden, auf die man bauen konnte, was vor allem Einfluss aufs Tagesgeschäft hatte. So wurden das Sturmgewehrschiessen, der Marsch oder die Verbandsausbildung ähnlich gehandhabt wie vor der Pandemie, andere Aktivitäten dagegen wurden aus dem Wochenprogramm gekippt: Es fanden keine Besuchstage mehr statt, an denen den Angehörigen gezeigt werden konnte, was man alles gelernt hatte, auch Kompanieabende oder der Ausgang ausserhalb des Kasernenareals mussten schweren Herzens ausbleiben. Stattdessen war Urlaubssperre angesagt. Dafür war die Freude über ein Päckli mit frischer Wäsche oder dem Lieblingskuchen umso grösser. Ziel der Massnahmen war es immer, möglichst alle Armeeangehörigen gesund aus dem Dienst entlassen zu können. Was in grossen Teilen gelungen ist.
Erfahrung, Entbehrung, Verantwortung
Die Rekrutenschulen 2/2020 wurden unter schwierigen Bedingungen gemeistert. Das Schutzkonzept der Armee hat die Bewährungsprobe bestanden. Das war wichtig. Ebenso wichtig ist es, dass die Erfahrungen und Entbehrungen der letzten Monate das Verantwortungsbewusstsein bei Soldaten, Kadern und Berufspersonal stark befördert haben, der Pandemie entschieden entgegenzutreten.
