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Jahresrapport im Zeichen des Wandels

Am Freitag, 22. September 2022, hat der Jahresrapport des Lehrverbandes Fliegerabwehr 33 (LVb Flab 33) in Hochdorf stattgefunden – zum ersten Mal wieder nach zweijähriger Pause und zum letzten Mal als Rapport eines Lehrverbandes.

27.09.2022 | Komm Gr LVb Flab 33

Brigadier Soller begrüsst zum Jahresrapport 2022.

Rund 360 Angehörige des Lehrverbands haben sich in der Braui Hochdorf eingefunden, um gemeinsam mit ihrem Kdt, Brigadier Peter Soller, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Pragmatismus und Flexibilität
Es sei bislang ein ziemlich mieses Jahrzehnt gewesen. Mit diesen Worten eröffnete Brigadier Peter Soller den Jahresrapport des Lehrverbandes im Kulturzentrum Braui in Hochdorf. «Covid, Ukrainekrieg, möglicherweise Energiemangel: Das hat Auswirkungen auf Gesellschaft und Politik.» Aber die Ereignisse gäben der Armee auch eine neue Orientierung – eine Rückorientierung auf den Fall der Verteidigung. «Gefragt waren dieses Jahr Pragmatismus und Flexibilität und das hat die Fliegerabwehr definitiv geleistet!» Erfolgreiche Einsätze in Davos (WEF), Genf (WTO-Ministerkonferenz), Lugano (Ukraine-Konferenz) und Basel (Zionistenkongress) sowie eine erfolgreiche Übung STABANTE hätten der Angehörigen der Flab alles abverlangt. «Ich habe überall motivierte Truppen gesehen, die einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben», lobte Soller.

Potenzial im Soldatischen
Im nächsten Jahr ändere zumindest optisch nicht viel – ausser der Name «BODLUV Brigade», so Soller. Dennoch sei sein Anspruch klar. «Ich erwarte weiterhin erfolgreiche Einsätze. Das ist unsere Legitimation.» Darüber hinaus brauche es Arbeit im Bereich des Eigenschutzes. «In der dritten Dimension ist die Flab stark. Beim Soldatischen haben wir aber Potenzial.» Das bedinge eine verstärkte Zusammenarbeit auch über die Luftwaffe hinaus.

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Die Zukunft der Luftverteidigung
Seit wenigen Tagen ist die Tinte unter dem Vertrag für das neue Kampfflugzeug der Schweizer Armee trocken. Im Oktober wird auch der Vertrag für das Luftabwehrsystem Patriot unterzeichnet. Damit beginnt ein neues Zeitalter für die künftige BODLUV Br 33. Gleich drei Referenten gaben am Rapport einen Einblick in die Zukunftsprojekte. Oberst i Gst Philippe Cart, Chef IAD (Integrated Air Defense), und Oberst i Gst Christian Oppliger, C Einführung F-35A, verdeutlichten dabei, wie vernetzt Luftwaffe und BODLUV künftig arbeiten werden. Dank zahlreichen Sensoren am F-35A werden die Flab-Truppen am Boden noch enger mit den Einheiten in der Luft zusammenarbeiten und durch die Kampfjets besser geschützt werden können.

Einsatz Patriot ab 2028
Den grössten Wandel für die Flab wird selbstredend das neue System Patriot bringen. Auch wenn es noch einige Kraftakte braucht, bis 2028 die erste von vier Feuereinheiten im Einsatz stehen wird, sei man mit den Planungen für die Einführung auf Kurs, erläuterte Oberst i Gst Manuel Meister, Kdt Einführung Patriot. Dabei solle Emmen zum Ausbildungszentrum mit Simulatoren umgebaut werden und in Bettwil und Gubel/Menzingen entstehen jeweils Übungsanlagen für den Stellungsbezug – damit die Handhabung und Bedienung des Systems auch vollständig erlernt und ausgebildet werden können. Zu sehen sein werde das erste Patriot System voraussichtlich ab 2027 in Emmen.

Krisenerfahrung aus erster Hand
Aus Krisen lernen. Dies stand im Zentrum des Vortrags von Martin Bühler, designierter Regierungsrat des Kantons Graubünden. Als noch aktueller Leiter des Amts für Militär und Bevölkerungsschutzes griff er auf einen breiten Erfahrungsschatz zurück. Vor allem die zweijährige Coronakrise habe ein breites Lernfeld eröffnet. «Wir konnten einen ganzen Zyklus einer Krise durchspielen, vom überraschenden Start bis zum Rückblick», so Bühler und nannte einige wesentlichen Faktoren zur erfolgreichen Bewältigung von Krisen. Diese sind unter anderem: flexible Führungsorganisation, laufende Risikoanalyse und Einsatznachbereitung, andere Perspektiven einnehmen können. «Und vor allem: Verlieren Sie nie das Ziel aus den Augen.»

Herausforderungen annehmen
Zum Abschluss des Rapports erinnerte Armeeselsorger Daniel Hanselmann an eine Lektion, die ihn sein über hundert Jahre alter Grossonkel gelehrt hatte: Man solle die Herausforderungen «Leben» annehmen – immer im Glauben daran, dass man geborgen sei.


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