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Luftwaffenformationen proben die Mobilmachung

Als letzte Sicherheitsreserve des Bundes ist die Armee bereit, zu helfen zu schützen oder auch zu kämpfen, wenn sie gebraucht wird. Als Grundlage für diese Fähigkeit dient die Mobilmachung. Im Rahmen der Übung «Aero 21» haben fünf Formationen der Luftwaffe zum ersten Mal eine Mobilmachung in dieser Grössenordnung einem Stresstest unterworfen.

26.08.2021 | Kommunikation Verteidigung, Christoph Merki

Während der Mobilmachungsübung «Aero 21» rückten die Angehörigen der Armee gestaffelt ein. Sie haben innert der vorgegebenen Zeit die Einsatzbereitschaft sichergestellt. ©VBS/DDPS, Christoph Merki

Rund 2000 Soldaten und Kader von fünf Luftwaffenformationen sind am 23. August 2021 im Rahmen der Mobilmachungsübung «Aero 21» eingerückt. Es war die erste Übung in dieser Grössenordnung und unter Einbezug der Lageverfolgungszentren verschiedener Stufen. «Mit dieser Übung wollten wir unter anderem das Zusammenspiel sowie den korrekten Melde- und Informationsfluss von der Truppe bis ins Lageverfolgungszentrum der Armee überprüfen», erklärte Oberst Matthias Schmid aus dem Führungsgrundgebiet 5/7 des Kommandos Operationen. Für Missionen grösseren Ausmasses sind die wichtigen Informationen an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit essentiell. Die Verteilung der Formationen auf die Waffen- und Flugplätze Grandvillard (FR), Meiringen (BE) und Emmen (LU) als Mobilmachungsplätze sorgte für realitätsnahe Bedingungen.

Logistische Herausforderung

Präzise getaktet war der Einrückungstag der Luftwaffen Nachrichtenabteilung 2 (LW Na Abt 2) und des Drohnenkommandos 84. Die ersten Soldaten rückten kurz nach acht Uhr wie vorgesehen ein. Sie durchliefen das administrative und sanitarische Einrückungsprozedere. Während das Gros der LW Na Abt 2 verzögert und gestaffelt einrückte, fasste das erste Detachement bereits im nahegelegenen Armeelogistikzentrum (ALC) Material- und Fahrzeuge.

Im Hintergrund wurde jeder Schritt im Lageverfolgungszentrum des ALC nachvollzogen und visuell dargestellt. Damit behielten die Verantwortlichen die Übersicht und konnten den reibungslosen Ablauf dieser logistischen Herausforderung sicherstellen. «Die Mobilmachung hat gut funktioniert», bilanzierte der Kommandant der LW Na Abt 2, Oberstleutnant im Generalstab Roman Camenisch. Die Übung habe ausserdem gezeigt, wie wichtig in solchen Situationen und bei den unvermeidbaren Leerzeiten das Hochhalten der Disziplin sei.

Ortskenntnis als Vorteil

Auch an einem anderen Bahnhof war Tarnfleck die dominierende Farbe. Mehrere hundert Angehörige der Milizkompanien des Flugplatzkommandos 13 rückten allesamt über den selben Treffpunkt ein – unter Einhaltung eines bereits bewährten Covid19-Schutzkonzepts. Das Flugplatzkommando kann bei der Mobilmachung auf viel Erfahrung zurückgreifen. «Da wir als ortsfeste Einheit an den Flugplatz gebunden sind, findet die Mobilmachung in gewohnter Umgebung statt – das macht es einfacher », sagte der Mobilmachungsverantwortliche des Flugplatzkommandos, Major Daniel Däppen. Ungewohnt für die Angehörigen der Armee war hingegen die Verpflegungssituation: «Wir üben ja die Mobilmachung, also eine Phase, in der praktisch noch nichts hochgefahren ist», erklärte Däppen, «deshalb müssen unsere Angehörigen die Verpflegung für die ersten 48 Stunden selbst mitbringen».

Lernen aus Erkenntnissen

Die Übungsleitung des Kommandos Operationen beurteilte die gesamte Übung. «Die involvierten Formationen haben erfüllt», zog die Übungsleitung rückblickend ein positives Fazit. Die Truppe sei innerhalb der vorgesehenen Zeit eingerückt und ausgerüstet worden. Auch die vorbereitenden Massnahmen wie der SMS-Alarm hätten funktioniert. Die Resultate und Rückmeldungen würden nun konsolidiert. So könne die Armee aus den Erkenntnissen Lehren ziehen und einzelne Prozesse optimieren.


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