Eine Leihgabe der Schweizer Armee für das Verkehrshaus
Ein Kampfjet der Schweizer Armee steht seit Kurzem im Verkehrshaus. Der Transport vom Militärflugplatz Emmen dorthin war aufwändig.
13.06.2018 | Kommunikation Verteidigung

Es ist kein alltäglicher Anblick, wenn ein Northrop F-5 Tiger durch die Strassen einer grossen Stadt gefahren wird. So geschehen am 7. Juni 2018 in Luzern. Mechaniker der Luftwaffe unter der Leitung von Andreas Willener hatten die Maschine J-3056 der Patrouille Suisse zuvor auf dem Flugplatz Emmen während zweier Tage demontiert. Sie entfernten die Triebwerke, die Flügel sowie das Rumpfhinterteil und entnahmen der Maschine die ganze Munition. Die Teile wurden ohne Munition auf zwei Tieflader und zwei Lastwagen verladen. Ein Pneukran der Logistikbasis der Armee stand dabei im Einsatz. In einem Konvoi kam das zerlegte Flugzeug ins Verkehrshaus in Luzern. Dort soll es dieses und nächstes Jahr Teil der Sonderausstellung «Die Schweiz fliegt!» sein.
Aufwändiger aber schöner Auftrag
Die Demontage eines Kampfjets samt Transport ist keine Routine bei der Luftwaffe, hielt Willener fest. Das letzte Mal wurde die Arbeit vor rund acht Jahren durchexerziert. «Da steckt zwar viel Arbeit dahinter, es ist aber ein schöner Auftrag», sagte er. Der Transport im Konvoi vom Flugplatz Emmen zum Verkehrshaus ging über den Sedel an den See. Nicht einmal eine Stunde nach der Abfahrt war der Transport an seinem Ziel angekommen. Die Teile wurden wieder abgeladen. In den Tagen nach der Ankunft wurde das Flugzeug wieder zusammengesetzt, um dann seinen endgültigen Platz in der Halle zu finden.
Insgesamt sei der Auftrag nach Plan verlaufen, bilanzierte Willener nach dessen Abschluss, «es hat keine Verzögerungen gegeben.»
Kein Geschenk, aber Dauerleihe
Das Flugzeug gehört zwar weiterhin der Schweizer Armee, es wird aber mindestens für die nächsten zwölf Monate im Verkehrshaus bleiben. Es ist in der Halle der Luftfahrt in Gesellschaft von Oldtimern wie einer Fieseler Storch. Um möglichst stilecht zu wirken, hat die J-3056 unterdessen mittels farbiger Folien ein neues Kleid erhalten: das bekannte Rot-Weiss der Patrouille Suisse.
Das Flugzeug ist der vierte Tiger, den die Luftwaffe für eine Ausstellung ausleiht. Zwei stehen in Dübendorf, ein anderer in Payerne. Es seien alles Exemplare, die ohnehin nicht mehr fliegen würden oder vor einer grossen Revision stünden, sagt Jürg Reusser vom Armeestab. Bei einem allfälligen Verkauf von Schweizer F5-Tigern durch die Armasuisse würden bei Bedarf auch die «Museumsflugzeuge» mitverkauft würden.
Zwar seien die Tiger ja noch in Gebrauch und keineswegs museal. Doch die Luftwaffe wolle mit diesen ausgestellten Modellen der Bevölkerung die Möglichkeit geben, sie sich von der Nähe anzusehen, sie berühren zu können. «Wir wollen damit auch junge Leute motivieren, sich für den Beruf des Militärpiloten zu bewerben.»