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Diamond DA42 Centaur OPA

Im Auftrag des Armeestabs testet armasuisse mit dieser Centaur OPA Sensoren, welche auf künftigen Drohnensystemen eingesetzt werden können.

Gruppe
Luftfahrzeuge
Klasse
Spezialflugzeuge
Einsatzort
Luft

Hersteller: Diamond Aircraft, Flugplatz Wiener-Neustadt, Österreich
Modifikationen: Aurora Flight Science, Manassas, USA
Kapazität: 1 Pilot und 3 Passagiere (weitere Konfigurationen des OPA siehe Text)
Baujahr: 2012
Anzahl beschaffter Flugzeuge: 1

Registration: R-711

 

Die Diamond DA42 Centaur OPA gehört nicht zum Inventar der Schweizer Luftwaffe und wird ausschliesslich von Piloten der armasuisse geflogen.

Am 28. November 2012 landete der erste Centaur OPA aus den USA kommend auf dem Militärflugplatz Emmen und wurde an die armasuisse ausgeliefert. Die Schweiz ist damit der Erstkunde für die von der Aurora Flight Science in Manassas (USA) weiter entwickelten Technologieplattform «Centaur OPA».

Im Auftrag des Armeestabs testen sie Sensoren, welche auf künftigen Drohnensystemen eingesetzt werden können. Im Projekt geht es primär um die Zertifizierung von «Sense and Avoid» hinsichtlich der Zulassung einer zukünftigen Drohne in allen Luftraumkategorien der Schweiz bei Tag und Nacht ohne OMBRA, sowie um den «Know-How-Aufbau» für Einsatz von Nutzlasten im Bereich SAR/SIGINT, Erproben von SOA Konzepten (Service Orientierte Architektur) und Einsatz im Bereich SatCom. In einer ersten Phase wird hauptsächlich an «Sense and Avoid»-Verfahren für unbemannte Flugzeuge gearbeitet.

Die zweimotorige Centaur OPA (Optionally-Piloted Aircraft) basiert auf dem österreichischen Flugzeug vom Typ Diamond DA42 MPP Guardian ( www.diamond-sensing.com Externe Seite. Inhalt wird in neuem Fenster geöffnet. ). Das OPA ermöglicht einen Einsatz in drei Betriebsarten: Bemannt, hybride und unbemannt. In der Betriebsart «Hybride» wird das Flugzeug durch eine Crew in einer Bodenkontrollstation ferngesteuert und hat zusätzlich einen Sicherheitspiloten an Bord, welcher im Bedarfsfall die Flugzeugsteuerung übernehmen kann. Diese Betriebsart bietet beste Voraussetzungen, um neue Avionik im Bereich «Sense and Avoid» (automatisches detektieren und Ausweichen gegenüber anderen Flugzeugen) zu erproben, zu validieren und zu zertifizieren. Die «Sense and Avoid»-Testflüge in der «Hybrid»-Betriebsart haben bereits Anfang 2013 begonnen.

Insgesamt sind die folgenden Konfigurationen des OPA möglich:

  • Bemannt: 1 Pilot und 3 Passagiere (PAX) als VFR/IFR Verbindungsflugzeug, oder
    1 Pilot und 1 Payload Operator (Rücksitz), Einsatz VFR/IFR
  • Hybride: 1 Pilot und 1 Payload Operator (Rücksitz, sofern Payload Operator erforderlich), Einsatz: VFR/IFR
  • Unbemannt: keine on-board Besatzung, Einsatz VFR/IFR

 

Das interessanteste Teil am Flugzeug selbst sind sicherlich die Dieselmotoren vom Typ Austro Engine AE300. Sie zeichnen sich durch geringe Lärm- und Abgaswerte sowie durch äusserst günstige Verbrauchszahlen aus. Nebst Dieselkraftstoff kann auch A-1 Jet-Treibstoff oder eine beliebige Mischung von beiden getankt werden.

Die als R-711 (R steht in der Schweizer Luftwaffe für Aufklärung - Reconnaissance) registrierte Maschine wird auf dem Flugplatz Emmen stationiert und untersteht dem Fachbereich Flugversuche der armasuisse.

DA42 MPP weltweit im Einsatz

Folgende Länder zählen unter anderem ebenfalls zu den Betreibern des Diamond DA42 MPP Guardian:
Grossbritannien, Niger (Bundesstaat Nigerias), Thailand (RTAF) und Venezuela. 

Technische Daten

Konfiguration Verbindungsflugzeug (EASA VFR/IFR Zulassung)

  • Long Range Tanks
  • GARMIN G 1000 mit GFC 700 Autopilot
  • TKS Deicing System
  • Bubble canopy
  • Endurance ca 4.5 h (Pilot + 2 Passagiere + Gepäck = ca. 300 kg)
  • Cruise ca. 130 KT IAS bei ca. 70% Leistung
  • Fuel Flow ca. 12 GAL/h (beide Triebwerke zusammen)
  • Antrieb: Zwei Dieseltriebwerke Austro Engine AE300 mit dem speziellen
    Noise & IR Signature Reduction KitExterne Seite. Inhalt wird in neuem Fenster geöffnet.


Konfiguration Hybride und unbemannt
(armasuisse Zulassung)

Flugzeug

  • Triplex Avionik (Aurora), inkl. 3-fache Redundanz von GPS und Pitot-Tube
  • Redundante Servos
  • 2 VHF Funkgeräte
  • Mode S-Transponder
  • TKS Deicing System
  • Payload Pods: Universal Nose (ca. 65 kg), Nose Pod (ca. 85 kg), Belly Pod (ca. 100 kg), Underfloor Radar Pod (16 kg)
  • Pro Triebwerk je ein zusätzlicher 100A Generator (Stromversorgung für Payload)
  • Redundanter und verschlüsselter Daten Link im C-Band (Range ca. 200 km mit 11 MB/s)
  • Health and Usage Monitoring System (HUMS) via Iridium Satellite
  • Endurance ca. 7 h mit:
    a) Safety Pilot + Payload = ca. 220 kg (hybrid)
    b) Payload ca. 220 kg (unbemannt)

 

Boden

  • 1 Ground Control Station (GCS)
  • 1 Remote Communication Terminal (RCT) 

Weitere technische Daten   
Triebwerk: 2 Austro Engine AE300
Leistung: 168 PS (pro Triebwerk)
Max. Reisegeschwindigkeit (14,000 ft, MCP): 177 Knoten TAS (328 km/h TAS)
Min. operationelle Geschwindigkeit: 76 Knoten IAS (140 km/h IAS)
Leergewicht: 3,086 lbs (1400 kg)
Max. Abfluggewicht: 4,189 lbs (1900 kg)
Länge: 8.70 m
Höhe: 2.49 m
Spannweite: 13.42 m
Flügelfläche: 16.29 m2