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Sie machen sich ein genaues Bild von der Lage

Luftwaffen-Nachrichtensoldaten sind das Mittel zur Informationsbeschaffung zu Gunsten der Luftwaffe und ihrer Einsätze. Sie arbeiten gleichermassen versteckt auf dem Feld und in geheimen Büros. Die Funktion ist einem steten Wandel unterworfen. Die Armee und ihre Führung sind angewiesen auf ihre Spezialfähigkeiten.

22.09.2021 | Kommunikation Verteidigung, Fahrettin Calislar

Die Luftwaffennachrichtensoldaten erheben wichtige Informationen für das Luftlagebild. ©VBS/DDPS, David Geisser, PIO LW Na Abt 2

Ihre Funktion ist eine der vielseitigsten der Armee. Die Luftwaffen-Nachrichtensoldaten (LW Na Sdt) kümmern sich etwa um die elektronische Aufklärung, den Betrieb des taktischen Fliegerradars, die Erfassung der Meteo-Daten am Boden und in der Luft und betreiben die Einsatzzentrale eines Verbandes. Sie beobachten weiter Flugbewegungen und das Geschehen am Boden. Und sie melden die Erkenntnisse weiter an die Nachrichtenzentrale. Dank ihres Beitrags kann sich die militärische Führung ein konsolidiertes Bild der Lage in der Luft machen. 

Spezialisiert auf vielen Gebieten

Die Vielseitigkeit der Funktion beinhaltet die Spezialisierung auf ein bestimmtes Fachgebiet. Meistens sind LW Na Sdt draussen auf einem Nachrichtenposten, nicht selten auf abgelegenen Hügeln. «Dabei ist es essentiell, dass sie unentdeckt bleiben. Sie können sich sehr gut tarnen», betont dabei Fachoffizier Hauptmann David Geisser, Presseoffizier der Luftwaffen-Nachrichtenabteilung 2.

Andere befassen sich mit dem Wetter, am Boden und in der Luft. Sie beobachten es, sammeln Wetterdaten und übermitteln diese codiert an die Zentrale. Unter anderem zieht ein mit Helium gefüllter Ballon eine Radiosonde bis zu 36km in die Höhe. Während des Steigflugs misst die Sonde verschiedene Parameter, die einen Rückschluss auf die Grosswetterlage ermöglichen. Diese Daten werden nicht nur für militärische Zwecke gebraucht. Auch Meteo Schweiz nutzt die Daten für präzisere Prognosen.

Weitere Spezialisierungen gehen in Richtung Übermittlung. Diese Soldaten erstellen und betreiben eine Einsatzzentrale, zu der auch der Aufbau einer Funk- und Transportzentrale gehört. Schliesslich decken Nachrichtenposten auch Radarschatten ab, also Gebiete, in die das Radar sonst nicht hinkommt, beispielsweise, weil ein Hügel den Strahlen im Weg steht.

Eine Funktion für Outdoor-Fans

Für viele Aufgaben müssen die LW Na Sdt wetterfest sein. Von Vorteil sind zudem Improvisationstalent und logistisches Verständnis sowie ein gewisses Campingflair. Diese Soldaten müssen auch einmal unter etwas draussen bei garstigem Wetter im Zelt übernachten. Dennoch müssen sie eine präzise, naturwissenschaftliche Arbeitsmethodik anwenden können.

Liefern komplette Luftlagebilder

Zuständig für die Ausbildung aller Luftwaffennachrichten-Soldaten ist das Trainingskommando 82 in Dübendorf. Kommandant Oberst im Generalstab Thomas Ineichen weist darauf hin, dass die Ausbildung und der Einsatz der LW Na Sdt im Wandel sind. Einzelne Systeme erreichen zwar ihre Altersgrenze und werden wohl in absehbarer Zeit ausser Dienst gestellt, so Ineichen, aber: «Die Luftwaffe und damit die Armee sind nach wie vor auf die aktuellen Systeme angewiesen.» Er ist deshalb überzeugt: «Die LW Na Sdt braucht es heute und auch in Zukunft. Ihr Beitrag zum Luftlagebild ist unentbehrlich.»

Fotos

Pa capona

Pa capona: Niemals aufgeben!

Oft findet man im Zusammenhang mit der Luftwaffe die Worte «PA CAPONA». Der Ausdruck tauchte erstmals vor 50 Jahren, 1971, auf einem Holzbalken auf. Der damalige Kommandant der Flugplatzbrigade 32 (heute Luftwaffenausbildungs- und -trainingsbrigade), Brigadier Philippe Henchoz, entnahm den Ausdruck aus dem Dialekt, dem Patois, der Unterwalliser Gemeinde Savièse bei Sion. Übersetzt etwa: «Niemals aufgeben; dem Feinde ins Auge schauen; eine Herausforderung, wie schwer sie auch sein mag, mit Mut ergreifen.» Das Motto tauchte bald darauf auf den Berets der Flugplatzbrigade auf. 1979 wurde der Ausdruck in einer Festschrift als: «Schaut dem Schicksal ins Auge!» angegeben. «Es umschreibt unsere Entschlossenheit, jederzeit bereit zu sein, unseren Teil für die Verteidigung der Heimat beizutragen.»

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