CHESS 21 – letzter Einsatz der Rapier
Noch dreht sich der Folgeradar, und der Lenkwaffenwerfer richtet sich wie von Geisterhand auf das gegnerische Flugzeug aus. Ende Jahr ist aber Schluss: das mobile Lenkwaffensystem RAPIER wird ausser Dienst gestellt, nach über 40 Jahren im Einsatz. Zum Abschluss ihrer WKs hatten die beiden Mobilen Flab Lenkwaffen Abteilungen (Mob Flab Lwf Abt) 4 und 11 und die Leichte Flab Lenkwaffen Abteilung (L Flab Lwf Abt) 1 die Übung CHESS zu bestehen.
09.09.2021 | Oberstlt Urs Achermann, Komm Gr LVb Flab 33

In der Volltruppenübung CHESS überprüft der Kommandant des Lehrverbands Flab 33 die Fähigkeiten der involvierten Abteilungen. Dies in den Bereichen militärisches Handwerk im Sinne der Führung auf allen Stufen, in der taktischen Auftragserfüllung sowie in der Zusammenarbeit mit Nachbarverbänden. Die Übung CHESS 21 fand anfangs September 2021 statt und war für Kader und Soldaten wie jedes Jahr eine Herausforderung.

Schweisstreibende Temperaturen
Die Feuereinheit 101 der L Flab Lwf Abt 1 hat ihre Feuerstellung im unteren Aargauer Reusstal bezogen. Feuereinheitschef Wm Yves Kläy ist zufrieden mit der Ortswahl. "Wir haben eine gute Stellung und ein gutes Rückwärtiges. Die Wege sind kurz, das macht es einfacher". Bei Temperaturen um 27 Grad und sengender Sonne sind auch Sdt Philipp Grädel und Sdt Patrick Spack froh, dass sie nur einen kurzen Rückmarsch vor sich haben. Mit Splitterschutzweste, FEBEKO-Gerät, Helm und Lenkwaffe tragen sie über 30 kg Material mit sich. Nach der Bekämpfung eines feindlichen Flugzeugs sind sie bachnass und freuen sich, bald abgelöst zu werden. Aber das schöne Wetter sei schon ok, meinen beide Lenkwaffensoldaten unisono.

Wehmütiger Abschied
Für die Angehörigen der beiden Mob Flab Lwf Abt 4 und 11, aufgrund der geringen Bestände für den Fortbildungsdienst der Truppe bereits zur Abteilung 411 fusioniert, stellte die Übung CHESS einen markanten Schlusspunkt dar. Sie leisteten ihren letzten WK als Rapier-Soldaten, was mit einiger Wehmut verbunden war. Stellvertretend für die ganze Truppe drückt es Major Philipp Schumacher, der Kommandant der Abteilung 411, so aus: "Nach so vielen Jahren haben wir Rapieristen einen grossen Waffenstolz entwickelt, deshalb fällt es schwer, das System nun aufzugeben. Trotzdem war die Truppe motiviert, nicht zuletzt deshalb, weil wir durch die Zusammenlegung der beiden Abteilungen fast den vollen OTF-Bestand hatten und 19 Feuereinheiten dotieren konnten."