Mehrwert Stabsoffizier – kalter Kaffee?
Der Zeitaufwand für eine militärische Stabsfunktion ist nicht zu unterschätzen. Die Frage stellt sich daher, ob der Return of Investment auch heute noch gegeben ist.
07.02.2019 | Komm HE

Mehr zu leisten als gefordert. Dies trifft in hohem Mass auf die Mitarbeiter des Stabs des Heeres zu. Lohnt sich dieses Engagement immer noch? Im FGG 7 leistet Major Markus «Kusi» Christen Dienst. Nach der RS als Telefonsoldat bringt er nun nach dem Geb Inf Bat 17 und der Geb Inf Br 9 im dritten Stab seine Expertise mit ein. Vom Mehrwert auch in der heutigen Zeit ist er überzeugt. «In militärischen Stäben lernt man unter Zeitdruck gute Resultate zu liefern», erklärt er, «ausserdem kann man so sein Netzwerk grosszügig erweitern.»
Verständnis für Hierarchiestufen
Jedoch sei nicht nur der persönliche Kontakt, sondern auch der fachtechnische Transfer in den jeweiligen Stäben äusserst gewinnbringend. «Ich konnte während Stabskursen mit Kameraden diskutieren, mit denen ich sonst vielleicht nie in Berührung gekommen wäre», reflektiert er. Prägend sei auch das sich entwickelte Verständnis für die verschiedenen Hierarchiestufen. Diese selbst durchlaufen zu haben, helfe, die Überlegungen von oben zu verstehen und die Konsequenzen eigener Befehle für Unterstellte vorauszusehen. Dies sei ebenfalls im Zivilen sehr hilfreich, wie Christen weiter ausführt. Das Stufengerechte hinunterbrechen von Befehlen oder Weisungen erleichtere die Arbeit für die Unterstellten und trage so massgeblich zur erfolgreichen Auftragserfüllung bei, im Militär wie auch im Zivilen. Daher ist er überzeugt, in seinem Job bei der Stadt Thun als Bereichsleiter durchaus von den militärisch erworbenen Fähigkeiten zu profitieren. Hinzu komme natürlich ebenso die Kameradschaft, die in einigen Fällen nachhaltig gepflegt werde. Noch heute trifft sich Christen regelmässig mit Kameraden des ehemaligen Stabes des Geb Inf Bat 17 zu einem gemütlichen Bier oder eben einem kalten Kaffee. (chm)