SK II-18: Leidenschaft und Informationstransfer
Der zweite Stabskurs des Heeres in diesem Jahr stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen von anstehenden Übungen mit den unterstellten Formationen. Besonders gefordert waren daher die Zellen Operationen und Planung. Währenddessen hat das Führungsgrundgebiet 1 den Spagat zwischen den aktuell anfallenden Arbeiten und der personellen Planung für die kommenden Dienstleistungen des Stabes Heer geschafft.
02.05.2018 | Komm - Stab Mech Div

Weit weg vom Geschütz sitzen die Mitglieder des Führungsgrundgebietes (FGG) 1 hinter grossen Bildschirmen. Mit insgesamt zehn Personen ist die Zelle bestückt. Dazu gehören nebst dem Chef auch der Adjutant, der MP Offizier und der Sekretär sowie die Juristen. Ein wichtiger Teil des FGG 1 Pflichtenhefts beinhaltet das Personalmanagement. Das divisionseigene Personalbüro versucht den Überblick zu behalten, nicht nur im Stab des Heeres, sondern auch über alle unterstellten Verbände. Die im Rahmen der WEA eingeführten neuen gesetzlichen Grundlagen bedeuten eine weitere Herausforderung. «Es ist schon komplizierter geworden, früher war es einfacher», erklärte Oberst Tanja Lips, ihres Zeichens Adjutant der Heer.
Offenes Ohr bei Problemen
Seit 2015 ist Lips dem Stab Heer zugeteilt, hat die Geburt der einzigen Mechanisierten Division im personellen Bereich begleitet. «Das Personalwesen hat mich schon immer interessiert», erklärte sie. Dabei hat alles ganz anders angefangen. Die ersten militärischen Sporen hat sich Lips als Trainsoldat verdient, bevor sie eine Luftwaffen Nachrichtenkompanie kommandierte. Mit dem Schritt in einen Bataillonsstab als Adjutant fielen die personellen Belange zum ersten Mal in ihren Aufgabenbereich. In ihrer aktuellen Funktion seien die Absprachen mit der Berufskomponente des Heeres von zentraler Bedeutung, damit Beförderungen und Umteilungen entsprechend erfasst werden können. Hilfreich seien dabei die beruflichen Tätigkeiten von Lips und ihrem Chef im FGG 1, Oberst Kurt Lehmann. Beide haben funktionsbezogen Zugang zu weiteren Systemen in der Bundesverwaltung, welche die Arbeit im Stab des Heeres erleichtern würden. «Darum bin ich beim Personellen am richtigen Platz», unterstrich Lips. Das nächste grössere Projekt sei nämlich auch ein Personalplanungstool ihrer Zelle. Auch wenn sie sich nicht über Langeweile beklagen kann, unter anderem die Zutrittsgesuche für die klassifizierten Anlagen auf dem Tisch liegen hat, habe das FGG 1 stets ein offenes Ohr für Probleme der Stabsmitarbeiter im administrativen Bereich. Lips freut sich jedoch auch, dass nebst all den administrativen Aufgaben auch das Coaching in den unterstellten Verbänden in ihren Tätigkeitsbereich fällt.
Planung und Ausbildung
Selbstverständlich wurde während den vergangenen vier Tagen nicht nur im FGG 1 intensiv gearbeitet. Auch die übrigen Stabsmitarbeiter haben im Stabskurs II-18 viel geleistet - «und das in einer sehr hohen Qualität», zeigte sich der Stabschef, Oberst im Generalstab Serge Krasnobaieff, erfreut. «Selbst nach vielen Jahren in der Armee ist es für mich jedes Mal aufs Neue beeindruckend, wenn ich miterleben darf, wie rasch sich ein neu zusammengesetzter Stab organisiert, wie schnell eine gemeinsame Sprache und Kultur gefunden wird und wie gross die Fortschritte zwischen den Stabskursen jeweils sind», so der Stabschef weiter.
Inhaltliche Schwerpunkte des Stabskurses II-18 bildeten die Aktions- und Einsatzplanung zur Übung ʺKEVLAR DUEʺ sowie die Weiterführung der Vorbereitungsarbeiten im Hinblick auf die Übung ʺPILUMʺ - letztere wird das Heer in den kommenden Jahren beschäftigen. Viel Gewicht wurde ebenso auf die Ausbildung des Stabes gelegt. Der moderne Kampf im urbanen Gebiet sowie die entsprechend notwendig angepasste Einsatzgliederung der Formationen wurden dabei vertieft thematisiert.