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Stets Einsatzbereit: Der Pionierzug des SWISSCOY Kontingents 48

Ein sicheres und stabiles Umfeld sowie die Bewegungsfreiheit im Land zu gewährleisten, das sind die beiden Hauptaufträge der Kosovo Force (KFOR). Eine wichtige Rolle bei der Erfüllung dieser Aufträge spielt der Pionierzug des SWISSCOY Kontingents 48: Er ist als operationelles Element Teil des Freedom of Movement Detachements (FOMD), zu welchem auch der Schweizer Transportzug und die Kampfmittelbeseitigung (Explosive Ordnance Disposal, EOD) gehört. Die Fähigkeiten, welche in einem Ernstfall nötig sind, werden regelmässig trainiert, damit die Abläufe sicher sitzen.

14.06.2023 | Wm Patric Caspar, stellvertretender Presse- und Informationsoffizier SWISSCOY 48

Der Pionierzug des SWISSCOY Kontingents 48
Der Pionierzug des SWISSCOY Kontingents 48


Truppenübungsplatz im Camp Novo Selo: Die Schweizer Pioniere stehen bereit, um eines ihrer regelmässigen Trainings im Einsatzraum zu absolvieren. Die Fahrzeuge sind aufkoloniert und die Mannschaft ist konzentriert. Das Wetter zeigt sich nicht von seiner besten Seite, es ist bewölkt und es regnet. Doch davon lässt sich niemand irritieren. Ziel der heutigen Übung ist es, einen sogenannten Roadblock zu räumen, der aus Stacheldraht, Holzbalken, Personenwagen und zwei Lastwagen besteht. Die Spannung ist zu Beginn der Übung spürbar. Sie wird vom österreichischen Kommandanten der Joint Logistic Support Group (JLSG), Oberst des Generalstabsdienstes Berthold Sandtner, und Oberst i Gst Raoul Barca, Nationaler Kontingentskommandant der SWISSCOY und Stabschef der JLSG, beobachtet.


Koordiniertes Vorgehen

Die Fahrzeuge rücken vor, die Spezialisten beginnen die ersten Elemente der Blockade mit Kettensägen und Trennschleifern zu räumen. Nach dem Beseitigen der ersten Hindernisse ziehen sich die Pioniere zurück in das geschützte Mannschaftstransportfahrzeug (GMTF). Zu Einsatz kommt nun der gepanzerte Pneulader. Über Funk wird alles koordiniert und mit der richtigen Vorgehensweise gelingt es, die nächsten Stufen der Blockade beiseite zu schieben. Eine weitere Herausforderung folgt mit den beiden Lastwagen, welche ebenfalls als Roadblock genutzt werden. Sie sind nicht fahrtauglich und müssen entsprechend beiseitegeschoben werden. Die Pioniere lassen sich nicht entmutigen und arbeiten sich konzentriert und überlegt vor. Nach kurzer Zeit gelingt es der Truppe, die Lastwagen von der Strasse zu ziehen. Doch die Arbeiten sind noch nicht zu Ende. Stacheldraht und Holzbalken versperren immer noch die Verkehrswege. Doch auch diese Hindernissen werden von den Pionieren beseitig, womit die Übung erfolgreich beendet ist.


Analyse der Vorgehensweise

Nach Abschluss der Übung folgt die Nachbesprechung. Hierbei wird jeder Schritt des Trainings und der angewandten Vorgehensweise genaustens analysiert. In der Besprechung wird darüber diskutiert, wo Herausforderungen auftauchten und wo die Arbeiten reibungslos funktionierten, um eine stetige Verbesserung der Abläufe zu erreichen. Hierbei wurde festgehalten, dass das heutige Ziel des Trainings erreicht wurde. Die Übung zeigte auf, dass die Schweizer Pioniere über das geforderte Know-How und Handwerk verfügen und damit in der Lage sind, die KFOR bei ihrem Auftrag zu unterstützen, die Bewegungsfreiheit in Kosovo sicherzustellen. Eine Aufgabe, welche beispielsweise im Januar dieses Jahres notwendig war, als Strassenblockaden Verkehrswege im Norden von Kosovo blockierten. Schweizer Pioniere öffneten diese Barrikaden und beseitigten die abgebrannten LKWs, welche eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit darstellten.
 


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