«Glücklich, Menschen gerettet zu haben»
Das in der Türkei eingesetzte Detachement der Rettungskette Schweiz ist am Montag, 13. Februar 2023, in die Schweiz zurückgekehrt. Unter den 87 Mitgliedern des Teams befanden sich 31 Spezialistinnen und Spezialisten des VBS und der Schweizer Armee. Während ihres einwöchigen Einsatzes konnten sie elf Menschen lebend aus den Trümmern bergen.
15.02.2023 | Kommunikation Verteidigung, Anthony Favre

Die 87 Expertinnen und Experten der Rettungskette Schweiz und ihre acht Suchhunde sind zurück in der Schweiz. Sie sind am Montagabend, 13. Februar 2023, in Zürich gelandet und wurden beim Aussteigen aus dem Flugzeug von Patricia Danzi, der Direktorin der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Silvio Flückiger, dem stellvertretenden Chef der Humanitären Hilfe, sowie dem Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, empfangen.
Die Expertinnen und Experten der Rettungskette Schweiz waren am 6. Februar 2023 infolge des verheerenden Erdbebens in der türkisch-syrischen Grenzregion in die Türkei geflogen. Unter ihnen befanden sich 31 Spezialistinnen und Spezialisten des VBS und der Armee, namentlich 20 Durchdienerinnen und Durchdiener des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillons. Während einer Woche waren sie in der vom Erdbeben zerstörten Region Hatay in der Südtürkei im Einsatz und konnten elf Menschen retten, darunter eine Mutter und ihr sechs Monate altes Baby.
Ein Einsatz unter schwierigen Bedingungen
Die Bedingungen, unter denen der Einsatz stattfand, waren besonders schwierig. Neben Problemen mit der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung und dem Zugang zur Gesundheitsversorgung erschwerten die eisigen Temperaturen die Arbeit der Rettungskräfte. «Es war ein anspruchsvoller Einsatz, doch wir haben alles gegeben und sind glücklich, dass wir Menschenleben retten konnten», erklärt Oberst Sébastien Neuhaus, Kommandant des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillons und Mitglied des Schweizer Einsatzteams.
Während eines solchen Einsatzes sind die Mitglieder der Rettungsteams einem enormen Stress ausgesetzt. Aus diesem Grund wurden am 10. Februar 2023 zwei psychologische Fachkräfte des DEZA zur Betreuung des Teams ins Erdbebengebiet entsandt. Vor der Rückkehr in die Schweiz fand ein Debriefing statt, mit dem der Einsatz abgeschlossen wurde und in dem jedes Mitglied des Teams die Gelegenheit hatte, über das Erlebte zu reden. Die Armeeseelsorge und der Psychologisch-Pädagogische Dienst der Armee halten sich ebenfalls zur Verfügung der eingesetzten Armeeangehörigen. Ein zweites Debriefing wird in einigen Wochen stattfinden und dazu dienen, Lehren aus dem Einsatz zu ziehen.
Die Unterstützung der Schweiz geht weiter
Die Rückkehr des Detachements bedeutet nicht, dass die Unterstützung der Schweiz beendet ist. Ein zweites Detachement mit 12 Spezialistinnen und Spezialisten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe, darunter eine Mitarbeiterin des VBS, ist am 10. Februar 2023 nach Adana in der Türkei geflogen. Diesem Detachement gehört Fachpersonal aus den Bereichen Psychologie, Logistik, Medizin und Unterbringung an. Diese Spezialistinnen und Spezialisten schätzen vor Ort die Bedürfnisse der Bevölkerung ein und prüfen, wie der Bund am besten Hilfe leisten kann.