«Yorknite 22» – für die Luftwaffe ein Training unter besten Bedingungen
Die Übung «Yorknite 22» der Schweizer Luftwaffe ist am 9. Dezember 2022 zu Ende gegangen. Während eines Monats trainierte die Luftwaffe an der Seite der Royal Air Force in Nordengland den Nachtflug. Wir blicken mit «Johnny», dem Kommandanten des Detachements 2, zurück.
09.12.2022 | Kommunikation Verteidigung, Nadine Schröder, Anthony Favre

Verteilt auf zwei Detachemente haben 55 F/A-18-Piloten und rund 120 Angehörige des Bodenpersonals an der Übung «Yorknite 22» auf dem Luftwaffenstützpunkt in Leeming, Grossbritannien, teilgenommen. Die Übung, die in enger Zusammenarbeit mit der Royal Air Force (RAF) durchgeführt wurde, ist von grundlegender Bedeutung, um die Einsatzbereitschaft der Schweizer Luftwaffe sicherzustellen. In diesem Rahmen absolviert die Luftwaffe etwa die Hälfte ihres jährlichen Nacht- und Tiefflugtrainings auf ihren Kampfflugzeugen.
Voneinander lernen
Die Schweizer Piloten haben zusammen mit ihren britischen Kollegen die Nachtflugmanöver über der Nordsee geübt. Sie trainierten einerseits die Grundlagen des Luftpolizeidienstes bei Nacht, andererseits vertieften sie ihre Fähigkeiten in der Luftverteidigung bei Dunkelheit. Damit ein Kampfflugzeug starten kann, braucht es jedoch nicht nur einen Piloten, sondern auch kompetente und einschlägig ausgebildete Techniker, welche die Einsatzbereitschaft der Jets rund um die Uhr sicherstellen. Neben ihnen konnte auch das Bodenpersonal von den Kollegen der britischen Luftwaffe lernen und sein Wissen rund um Nachtflüge erweitern.
Für das gemeinsame Training existiert ein Abkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Schweiz. Die Schweizer Luftwaffe bedankt sich bei ihren britischen Kollegen für diese erfolgreiche Zusammenarbeit. «Johnny»*, Kommandant des Detachements 2, zieht nach Abschluss des Nachtflugtrainings in Grossbritannien eine positive Bilanz.
*Nickname: Der Vorname und Name des Piloten der Luftwaffe ist aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes anonymisiert.
Interview mit «Johnny», Kommandant des Detachements 2
«Johnny», Sie waren erstmals als Kommandant des Detachements 2 im Einsatz. Welches Fazit ziehen Sie?
Ich bin dankbar und stolz, dass ich die Führung des Detachements 2 der Übung «Yorknite 22» mit rund 20 Piloten und 50 Personen des Bodenpersonals übernehmen durfte, und ich möchte allen Teilnehmenden für ihren professionellen und motivierten Einsatz danken. Der Auftrag für die Übung «Yorknite 22» lautete, erstens die Ausbildung und das Training im Nachtflug (Luftpolizeidienst und Luftverteidigung) durchzuführen sowie zweitens den Luftkampf in tiefen Höhen zu üben. Nebst dem Erreichen der Ausbildungs- und Trainingsziele haben wir diverse Besuche betreut, insbesondere des Chefs der Armee und des Kommandanten der Luftwaffe. Zudem haben wir gegenüber Britischen und Schweizer Medien viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
Welche Vorteile hat eine solche militärische Zusammenarbeit für die Schweizer Luftwaffe?
Ich sehe drei Vorteile des Ausbildungsmoduls «Ausland» auf dem Luftwaffenstützpunkt der Royal Air Force (RAF) in Leeming: Erstens die relative Nähe zur Schweiz, die uns die logistische Unterstützung vereinfacht. Zweitens die grossen und naheliegenden Trainingssektoren über der Nordsee mit grosser Höhenausdehnung. Drittens die geschützte Unterbringung der F/A-18 in zweckmässigen Unterständen mit der Möglichkeit zum dreimaligen Einsatz, einmal am Tag und zweimal bei Nacht.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit den Partnern der RAF erlebt?
Wir wurden vom Leeming Exercise Support Team in allen Belangen hervorragend unterstützt. Dafür spreche ich der RAF meinen besten Dank aus.