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Von der Planung in die rollende Planung

Der Transportzug des SWISSCOY Kontingents 47 führte im Rahmen der von der Joint Logistic Support Group (JLSG) koordinierten Dienstleistungen einen Konvoi-Transport zugunsten der KFOR durch. Der Kommandant des Nationalen Support Elements (NSE), Major Christian Maag, verfolgte den von ihm unterstellen Kontingentsangehörigen geführten Konvoi von der Abfahrt aus dem Kosovo bis zur Ankunft im albanischen Hafen von Durrës.

08.12.2022 | Major Christian Maag, Kommandant Nationales Support Element, SWISSCOY 47

Der Transportzug des SWISSCOY Kontingents 47 führte im Rahmen der von der Joint Logistic Support Group (JLSG) koordinierten Dienstleistungen einen Konvoi-Transport zugunsten der KFOR durch.
Der Transportzug des SWISSCOY Kontingents 47 führte im Rahmen der von der Joint Logistic Support Group (JLSG) koordinierten Dienstleistungen einen Konvoi-Transport zugunsten der KFOR durch.

Ein echter Plan ist erst ein solcher, wenn man ihn während der laufenden Aktion überarbeiten muss. Diese Bilanz ziehe ich, nachdem ich als Teil des Transportzuges der SWISSCOY einen Konvoi zugunsten der KFOR und der britischen Streitkräfte begleitet habe. Schon während der ersten Aufgabe mussten wir den ursprünglichen Plan überarbeiten. Der Grund dafür war eine Verzögerung beim Verladen der Container im Camp Bondsteel. Der Konvoi hat den Schweizer Transportzug jedoch nicht nur vor planungsbezogene Herausforderungen gestellt. Wir durften auch feststellen, dass die Container tatsächlich schwerer waren, als uns ursprünglich angegeben wurde.

Erst gegen Abend konnte der Transportzug schliesslich den letzten Container auf sein Trägerfahrzeug verladen. So waren wir bereit, uns am nächsten Morgen in den Konvoi einzugliedern. Vor dem Abendessen fand, zusammen mit den Österreichern, noch die finale Besprechung für die Verschiebung am Folgetag statt. Bei Regen und Nebel ging es dann am nächsten Morgen los. Einige wenige haben sich in der Kantine im Camp Bondsteel noch ein typisch amerikanisches Frühstück gegönnt, bevor es dann losging. Begleitet von der US-amerikanischen Militärpolizei (MP) brach der Konvoi schliesslich bei strömendem Regen in Richtung der albanischen Hafenstadt Durrës auf.

Der Regen vermochte unsere Stimmung jedoch nicht zu drücken. Bei den anderen Verkehrsteilnehmern hingegen machte sich wohl kurzfristig etwas Unmut breit. Grund dafür war weniger der Regen, sondern die Tatsache, dass die amerikanische MP auf dem Weg eine falsche Ausfahrt erwischt hat. So wurde der Konvoi für einen Augenblick zum Roadblock. Auch das gehört dazu, brachte uns aber schliesslich doch auch etwas zum Schmunzeln." Kaum wieder auf der Autobahn, kam es zu einem weiteren ungeplanten Marschhalt. Die Briten hatten den ersten und zum Glück auch den letzten Fahrzeugausfall des Tages zu vermelden. Nach gut drei Stunden Fahrt sind wir dann endlich an der Grenze angekommen.

Auf der albanischen Bergstrecke, die es zuerst zu befahren galt, fand der Transportzug SWISSCOY sogar etwas Zeit, die karge aber schöne Berglandschaft Albaniens zu bestaunen. Das Tempo des Konvois reduzierte sich, aufgrund der Steigungen, zeitweise bis auf 35km/h. Trotzdem kamen wir relativ zügig voran. Dies vor allem aufgrund der Kameraden der albanischen Militärpolizei, die uns in Albanien begleiteten.

Nach einer achtstündigen Reise kam der Transportzug dann endlich am Hafen von Durrës an. Dann ging es unmittelbar an die Arbeit, also ans Abladen der Container. Anschliessend musste die Rückfahrt der Briten organisiert werden, welche mit den Schweizer Cars wieder zurück ins Camp Bondsteel transportiert wurden.

Das beispielhafte Teamwork des Transportzuges hat einen zügigen Ablad der Container in Durrës ermöglicht. "Wir entluden unsere Fahrzeuge alle mit dem Kran, während die Österreicher ihre Fahrzeuge mit ihren Hakengeräten entluden." Nur einmal musste der Ablad kurz unterbrochen werden, um einige Fahrzeuge wieder zu betanken. Obwohl es für das ganze Team ein sehr langer Tag war packten alle bis zum Schluss mit an.

Dank der hervorragenden Mitarbeit des gesamten Transportzuges war der Ablad der Container nach knapp zwei Stunden erledigt und der Konvoi war für die Rückfahrt bereit. Danach fuhren wir in mehreren Etappen zurück ins Camp Novo Selo. Wir waren froh, dass wir nach diesem langen Tag alle unfallfrei wieder zurück in Novo Selo angekommen sind.


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