«Mich faszinieren die abwechslungsreichen Aufträge»
Hauptfeldweibel Markus Schuster hat im Oktober im Kontingent 47 seinen ersten SWISSCOY-Einsatz als Gruppenführer Hochbau im Pionier-Zug begonnen. In der Schweiz arbeitet er als Anlagen- und Apparatebauer in der Fachrichtung Rohrleitungsbau, im Einsatz kümmert er sich um Baustellen an den Schweizer Standorten und ist mit dem Pionier-Zug Teil des Freedom of Movement Detachments (FOMD).
30.11.2022 | Wm Iris Probst, stellvertretende Presse- und Informationsoffizierin SWISSCOY 47

Als Gruppenführer Hochbau lassen sich Hpftfw Schusters Aufgaben grob in zwei Bereiche unterteilen: «Zum einen führe ich die Pioniergruppe bei einem Freedom of Movement-Einsatz». Zu den Grundaufträgen der KFOR gehören die Gewährleistung eines stabilen Umfelds sowie die Sicherstellung der Bewegungsfreiheit für alle Personen im Kosovo und die KFOR Truppen. Ist die Bewegungsfreiheit im Einsatzgebiet nicht mehr gewährleistet, beispielsweise durch Strassenblockaden, und kann die Räumung von lokalen Kräften nicht mehr bewerkstelligt werden, kommt das FOMD zum Einsatz und setzt gemeinsam mit Soldaten anderer Nationen den Auftrag für die KFOR um. «Zum anderen werde ich auf verschiedenen Baustellen an den Schweizer Standorten hier im Kosovo eingesetzt», erklärt Hptfw Schuster.
Zurzeit arbeiten die Pioniere an der Renovation eines Schweizer Field Houses. Solche Arbeiten gehören zu den Aufgaben des Pionier-Zugs der SWISSCOY und stellen eine schöne Abwechslung zum Auftrag des Freedom of Movement Detachements dar. «Mich faszinieren die abwechslungsreichen Aufträge, bei denen das Fachwissen aus unterschiedlichen Berufen benötigt wird, um diese zu erfüllen».
Ob beim Legen des Fundaments oder der Vorbereitung für die Installation der kugelsicheren Platten an der Fassade – während der Arbeit auf der Baustelle in Mitrovica hat sich vor allem eine Herausforderung für Hptfw Schuster herauskristallisiert: «Als Gruppenführer habe ich mit Aufträgen und Personal zu tun, die nicht aus meinem Fachbereich stammen. Daher bekommt das Know-How eines jeden einzelnen Soldaten einen sehr hohen Stellenwert, was ich bei der Entscheidungsfindung zwingend berücksichtigen muss». Er beschreibt seine Rolle im Team als unterstützend. Er konzentriere sich hauptsächlich auf die Rahmenbedingungen, Logistik und Kommunikation zu vorgesetzten Stufen. «So können die Spezialisten im Team möglichst ohne Ablenkung an den Projekten arbeiten».
Was die Erwartungen bezüglich des Einsatzes betrifft, hat Hptfw Schuster den Massstab nicht allzu hoch gesetzt. Dies hauptsächlich aufgrund früheren Auslandsaufenthalten, als er spürte, wie gross die Unterschiede zur Schweiz in der täglichen Arbeit sein können. «Bis jetzt bin ich positiv überrascht. Die Standards im Camp bezüglich Verpflegung, Unterkunft und Freizeiteinrichtungen sind sehr gut». Die Zusammenarbeit im Pionier-Zug, trotz unterschiedlicher beruflicher Herkunft, funktioniere ebenfalls sehr gut. «Ich habe auch mit sehr wenig Kontakt zur Bevölkerung gerechnet». Jedoch komme es erfreulicherweise immer wieder vor, dass einige Worte mit Einheimischen ausgetauscht werden. «Der einzige Punkt, der meine Erwartungen nicht übertroffen hat, ist der lokale Strassenverkehr, der tatsächlich nicht mit der Schweiz zu vergleichen ist», fasst er lächelnd zusammen.
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