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Angehende Helikopterpiloten lernen Navigations- und Tiefflüge

Bis am 14. Dezember 2022 absolvieren angehende Militärpiloten die Navigations- und Tiefflugausbildung mit Helikoptern. Diese Flüge können in der Zentral- und Ostschweiz zu Lärmbelastungen für die Bevölkerung führen. Diese Ausbildung ist für die Luftwaffe wichtig, damit die künftigen Helikopterpiloten in Ernstfällen situationsgerecht reagieren können.

19.09.2022 | Kommunikation Verteidigung, Roland Studer

Navigations- und Tiefflüge sind ein wesentlicher und wichtiger Teil der Ausbildung der angehenden Helikopterpiloten.
Navigations- und Tiefflüge sind ein wesentlicher und wichtiger Teil der Ausbildung der angehenden Helikopterpiloten. ©VBS/DDPS, Pablo Wünsch

Bis am 14. Dezember 2022 absolvieren vier angehende Piloten der Schweizer Armee vorwiegend in der Zentral- und Ostschweiz mit Helikoptern des Typs «Eurocopter EC635» ihre Ausbildung im Navigations- und Tiefflug. Diese Ausbildungsflüge führen in den Gebieten des Seetals, des unteren Reusstals von Sins bis Turgi, im Kanton Schaffhausen und in der gesamten Ostschweiz bis ins Rheintal zeitweise zu erhöhter Flugaktivität. Selbstverständlich hat die Luftwaffe den Faktor Umwelt beim Vorbereiten der Flüge berücksichtigt und tut dies auch während der Flüge bestmöglich.

Übersicht verschaffen, schnell entscheiden

Die anspruchsvollen Navigations- und Tiefflüge sind ein wesentlicher und wichtiger Teil der rund zweijährigen Ausbildung der angehenden Helikopterpiloten der Luftwaffe. Sie erlernen damit das Fliegen in unbekanntem Gelände auf niedriger Höhe zwischen 50 und 100 Metern über dem Boden. Bei solchen Manövern mit Hindernissen wie Hochspannungsleitungen oder Antennen müssen sich die Pilotenschüler eine Übersicht verschaffen, schnell entscheiden und anspruchsvolle Flugmanöver gekonnt durchführen.

Optimal beherrschen, sicher einsetzen

Dieses fliegerische Können in Bodennähe benötigen Helikopterpilotinnen und -piloten für unterschiedliche Einsätze. Von ihnen wird gefordert, dass sie bei militärtaktischen Bedrohungen, in kritischen Notsituationen sowie bei Rettungs- und Hilfs- und Suchaktionen wie den Wassertransporten im Sommer 2022 den Helikopter jederzeit optimal beherrschen und sicher einsetzen können – auch bei ungünstigem Wetter und im Tiefflug. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Ausbildungsflüge der Pilotenschule tatsächlich im Tiefflug stattfinden, damit sie lernen können.

Wie ein Clown aus der Holzkiste

Zu diesen Lerneffekten gehört, im Ernstfall die Sichtbarkeit des Helikopters durch Fliegen unter der Radarabdeckung beim Gegner bestmöglich zu vermeiden. Weil die künftigen Piloten bei den Ausweichmanövern ihre Flugbahn teilweise abrupt ändern, können die Helikopter so überraschend über den Baumwipfeln auftauchen wie ein Spielzeugclown an der Sprungfeder aus der Holzschachtel springt. Es ist daher verständlich, dass die tief fliegenden Militärhelikopter manche Beobachter erschrecken.

Fotos

Für Rückfragen

Fachstelle Fluglärminformationen der Schweizer Luftwaffe
Militärflugplatz Dübendorf
8600 Dübendorf
Tel. 0800 002 440

Geplante Manöver

Allgemein

  • Navigation Tief (zwischen 100 bis 50 Meter).
  • Landungen im Direktanflug auf exakte Koordinaten.
  • Navigation und Landungen kombiniert auf Omega exakt (Einhalten von Zeitvorgaben)
  • Erste taktische Manöver (fliegen unter 50 Metern, Ausweichmanöver, Flug unter Radarschatten, usw.).
  • Erste taktische Szenarien/Aufträge

KW 37–43

  • Tiefflugnavigation, Navigationsflüge im Höhenband 50 bis 100 Meter Grund.
  • Landungen auf exakten, vorgegebenen Koordinaten.
  • Überflüge und Landungen bei definierten Punkten innerhalb von vorgegebenen Zeitlimiten.
  • Schlussziel: Auswendig 12 vorgegebene Landezonen im Tiefflug anfliegen und dabei zeitlich exakte Vorgaben im Sekundenbereich einhalten.

KW 44–46

  • Taktische Grundmanöver im Bereich 50 bis 100 Meter Grund.
  • Erste Flüge im Schleichflug unter 50 Metern (Sichtbarkeit/visuellen Wahrnehmung reduzieren oder verhindern reduzieren oder verhindern).
  • Schlussziel: Einfachere Lufttransportmissionen unter militärischen Bedrohungsszenarien mit einem Helikopter durchführen.

KW 47–50

  • Durchführung von Lufttransportmissionen unter militärischen Bedrohungsszenarien mit zwei Helikoptern.
  • Zusehends komplexere Übungsszenarien, die mehr Führung und Koordination der beteiligten Besatzungsmitglieder erfordert.
  • Schlussziel: Komplexeren Lufttransportmissionen unter militärischer Bedrohung mit zwei Helikoptern planen und durchführen, als Verbandsführer wie auch als Wingman.

Beflogene Regionen

Seetal

  • Lenzburg
  • Seon
  • Meisterschwanden
  • Beinwil
  • Reinach-Menzingen
  • Hitzkirch
  • Hochdorf

Unteres Reusstal von Sins bis Turgi

  • Steinhausen
  • Sins
  • Mettmenstetten
  • Affoltern a.A.
  • Muri
  • Bremgarten
  • Wohlen
  • Brugg-Windisch

Kanton Schaffhausen

  • Schaffhausen
  • Neunkirch
  • Hallau

Ostschweiz bis ins Rheintal

  • Winterthur
  • Andelfingen
  • Stammheim
  • Stein am Rhein
  • Frauenfeld
  • Müllheim
  • Will SG
  • Weinfelden
  • Sitterdorf
  • Amriswil
  • Gossau SG
  • Herisau
  • Altstätten
  • Aadorf

Toggenburg

  • Bütschwil
  • Wattwil

Tösstal

  • Kollbrun
  • Turbenthal
  • Bauma


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