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Luftwaffe bekämpft das Feuer im Tessin

Seit dem 30. Januar 2022 unterstützt die Schweizer Luftwaffe die Tessiner Feuerwehr im Kampf gegen den Waldbrand, der auf dem Monte Gambarogno ausgebrochen ist. Durch starke Winde hat sich das Feuer im Laufe der Zeit Richtung Süden ausgedehnt. Die zwei Super Pumas der Luftwaffe haben bis heute rund 500 Tonnen Wasser abgeworfen.

03.02.2022 | Kommunikation Verteidigung, Eloisa Jacomelli

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Zur Bekämpfung des Brandes im Kanton Tessin setzt die Armee zwei Super Puma ein. ©VBS/DDPS, Rolf Dammer

Das Feuer ist am Sonntag, 30. Januar 2022, am Südhang des Monte Gambarogno ausgebrochen. Aufgrund seiner Grösse ersuchten die Tessiner Behörden die Schweizer Luftwaffe um Unterstützung, worauf diese ihren Löscheinsatz mit einem Super Puma begann. Da sich das Feuer rasch ausbreitete, wurde ab Montag, 31. Januar, ein zweiter Super Puma eingesetzt, um die Tessiner Behörden noch stärker zu unterstützen. Die Helikopter sind in der Regel von Sonnenaufgang bis ‑untergang, das heisst von circa 7.15 bis 18 Uhr, im Einsatz. Bis am Mittwochabend hatten sie 245 Rotationen geflogen und rund 500 Tonnen Wasser abgeworfen.

Starke Winde erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte

«Eine sehr intensive Operation. Die starken Winde sind für die Löschung des Brandes nicht gerade förderlich. Im Gegenteil: Unter diesen Umständen ist es unmöglich, die Rauchentwicklung vorherzusehen, welche die Sicht zusätzlich einschränkt. Entsprechend werden die Helikopter bis an die Grenzen ihrer technischen Kapazitäten ausgeschöpft.» So beschreibt der Kommandant des Militärflugplatzes Locarno, Oberst Martin Hösli, den Löscheinsatz. Durch die starken Winde hat sich der Brand bis nach Italien ausgeweitet und auf seinem Weg Wald und Vegetation verwüstet. Die Brandbekämpfung erfolgt auf zwei Ebenen: vom Boden und aus der Luft. Da bei dieser Operation zahlreiche zivile und militärische Luftfahrzeuge involviert sind, haben die zivilen Behörden und die Armee Einsatzräume definiert und koordinieren den Einsatz gemeinsam. Des Weiteren können sie auf eine sehr enge Koordination und Zusammenarbeit vonseiten der Feuerwehrkorps, der kantonalen Behörden und der italienischen Regionalbehörden zählen. 

Nicht nur Piloten und Helikopter

Für einen möglichst optimalen Einsatz ist die Koordination am Boden von grundlegender Bedeutung. Neben den drei kompletten Besatzungen (Pilot, Co-Pilot, Loadmaster) spielt auch das gesamte Flugplatzpersonal eine grosse Rolle. Wenn auf den Rotationen der Treibstoff zur Neige geht, kehren die Helikopter zum Flugplatz zurück – «für ein Hot Refueling, ähnlich einem Boxenstopp in der Formel 1», erklärt Oberst Martin Hösli. Dabei setzt der Pilot zum Tanken auf dem Boden auf, ohne den Rotor abzustellen. Daraufhin steigt er wieder in die Luft, um weitere Rotationen zu fliegen. Dieser personalintensive Vorgang erfordert eine einwandfreie Koordination, da der Helikopter seinen Flug nach dem Aufsetzen schnellstmöglich fortsetzen muss.

Heute Donnerstag, 3. Februar 2022, scheint sie sich dank des nachlassenden Winds entspannt zu haben. Dennoch gehen die Löscharbeiten auch in den nächsten Tagen weiter, mit dem Fokus auf einzelnen begrenzten Brandherden. Die Situation wird täglich neu beurteilt. Momentan ist auch eine mögliche Verlängerung des Einsatzes bis Sonntag vorgesehen.


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