Die mobile Armeeküche
Damit die Truppe immer verpflegt ist, arbeiten täglich Armeeköche unter Hochdruck. Was aber passiert, wenn die Küche plötzlich streikt? In einem solchen Fall kommt die mobile Armeeküche zum Einsatz. CUMINAIVEL stellt sie vor.
13.01.2023 | CUMINAIVEL | sf
Drei Kochmodule, zwei Kombi-Steamer, geräumige Frigo: Die mobile Küche der Schweizer Armee hat auf den ersten Blick alles, was das Herz eines Truppenkochs höher schlagen lässt. Zwar ist sie auf engstem Raum und nur minimal eingerichtet. Doch wenn die mobile Küche zum Einsatz kommt, können bis zu 300 Mahlzeiten pro Durchgang zubereitet werden, die gleiche Kapazität einer üblichen Kasernenküche.
Gebraucht wird die mobile Küche, sobald die Truppe mehr als drei Tage nicht von einer stationären Einrichtung verpflegt werden kann. Konkret für den Assistenzdienst am WEF steht die mobile Küche in einem Container bereit, für den Fall der Fälle. Seit Beginn des diesjährigen Assistenzdienstes musste sie noch nicht eingesetzt werden, sagt Chefadjutant Hans-Rudolf Gisler. Man habe die Infrastruktur aber vorsorglich bereits im Spätherbst vorbereitet und in den Einsatzraum gebracht, aus gutem Grund:
2018 kam die mobile Küche tatsächlich zum Einsatz. Damals gab es einen Brand in der Küche der grössten Truppenunterkunft im Raum Davos. «Jemand hatte vergessen, die Bratpfanne auszuschalten», sagt Gisler. «In der Folge bildete sich ein Feuer. Wegen der Rauchentwicklung und der damit verbundenen Verschmutzung des Lüftungssystem musste die Truppe für einige Tage mit der mobilen Küche verpflegt werden», erinnert sich der Chefadjutant. Auch 2019 kam die mobile Küche zum Einsatz. Damals war eine Unterkunft wegen Lawinengefahr für einige Zeit nicht mit dem Fahrzeug erreichbar, sodass die Mahlzeiten nicht an die Aussenstandorte gebracht werden konnten.
Die mobile Küche besteht aus einem vollständig ausgerüsteten und autonomen System. Sie ist in einem Container eingerichtet und steht auf einem Zwei-Achsen-Anhänger. Hinzu kommt ein zweiter Container, der sogenannte Wechselabrollbehälter. Dort werden Lebensmittel gelagert und Küchenmaterial, Stromaggregat sowie 2 000 Liter Trinkwasser aufbewahrt. Die mobile Küche ist innerhalb eines halben Tages einsatzbereit.