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Auf der Krankenabteilung

Sie gehört zum fixen Bestandteil eines jeden Einrückens: die Sanitarische Eintrittsmusterung (SEM). Doch was steckt eigentlich genau dahinter? CUMINAIVEL mit einem Augenschein vor Ort.

11.01.2023 | CUMINAIVEL | mb/ft

Die Sanitarische Eintrittsmusterung (SEM) gehört zum Einrücken, wie das Amen in der Kirche. Allgemein ist bekannt: Wer die SEM besteht, darf seinen Militärdienst leisten. Wer die SEM nicht besteht, muss zum Truppenarzt. Hptm Flurin Brand ist Arzt in einem Infanteriebataillon (Inf Bat), das derzeit am WEF im Einsatz ist. Brand steht der Krankenabteilung (KA) vor. Er und sein Team behandeln und betreuen die AdA auf dem KA, verordnen ihnen entsprechende Therapien und Medikamente. Ist eine Fortführung des Militärdienstes nicht mehr möglich, kann Hptm Brand eine Entlassung vornehmen. Dazu sagt er: «Es kommt vor, dass militärische Entlassungen aufgrund ernster gesundheitlicher Befunde vorgenommen werden. Wenn immer möglich versuchen wir aber, die auf der Krankenabteilungen sich befindenden AdA wieder in den Dienstbetrieb zurückführen zu können.»

Auf der Krankenabteilung übernimmt Truppenarzt Brand zudem eine wichtige koordinatorische Rolle. Dazu gehört der Informationsaustausch zwischen dem KA und dem Stab des Bataillons. Ausgetauscht werden etwa Bestandsmeldungen, also welche AdA sich auf der KA befinden und wie ihr Zustand ist. Weiter informiert der Bataillonsarzt über gesundheitsrelevante Dinge wie beispielsweise die aktuelle Grippesituation. Dieser Austausch zwischen KA und Bat Stab ist essenziell. Nur so können die bestehenden Personalressourcen entsprechend den Aufträgen geplant werden. Es ist wie mit einem Dienstplan. Wer krank ist und fehlt, wird im besten Fall durch eine andere Person ersetzt. 

Zwei Säulen der Krankenabteilung

Eine Krankenabteilung besteht aus zwei Säulen. In der ersten Säule finden sich die Ärzte. Sie setzen sich aus zivilen und militärischen Medizinern zusammen. Ihre Hauptaufgabe liegt zunächst auf Sichtung und Diagnostik. Es geht darum, die Ursache der Beschwerden ausfindig zu machen. Die Klassiker sind laut Truppenarzt Brand zum Beispiel grippale Infekte, Magen-Darm-Erkrankungen oder körperliche Schmerzen. 

In der zweiten Säule einer Krankenabteilung finden sich die WK-Formationen. Sie unterstützen das Personal in der KA. Diese Unterstützung geht von der Administration über die Pflege bis zur Assistenz der Ärzte. Die Aufträge und Tätigkeiten der WK-Soldaten auf der Krankenabteilung sind somit sehr vielfältig. 

Und Corona?

«Derzeit ist Corona kein heisses Thema mehr», sagt Truppenarzt Brand. «Die Maske gehört auf der Krankenabteilung so oder so zur permanenten Schutzausrüstung. Sollte ein AdA coronatypische Symptome aufweisen, wird er getestet und bei positivem Ergebnis nach Frauenfeld gebracht. Dort befindet sich die militärische Sammelstelle für Corona-Patienten.»

Grundsätzlich würden in Sachen Corona die Weisungen des Oberfeldarztes gelten, führt Hptm Brand weiter aus. Sollte er wieder entsprechende Massnahmen erlassen, seien diese strikte einzuhalten. So könne ein potenzielles Ausbreiten von Corona verhindert werden. Truppenarzt Brand appelliert in diesem Zusammenhang an die AdA, sich vorsichtig und präventiv zu verhalten. Wer sich krank fühlt oder ein ungutes Gefühl hat, soll sich bei den Vorgesetzten melden und sich testen lassen.

Mehr KA-Patienten wegen des WEF?

«Nein», sagt Truppenarzt Brand. Grundsätzlich seien die Konsultationen auf der Krankenabteilung stets gut besucht. Dies ändere sich auch mit einem Assistenzdienst wie etwa jenem am WEF nicht gross. «Im Schnitt behandeln wir auf der KA bis zu 50 AdA täglich. Die Zahl ist manchmal abhängig von den Witterungsverhältnissen. Bei viel Schnee und Eis steigt das Risiko von Unfällen. Die Folgen spüren wir dann bei uns auf der Krankenabteilung», so Hptm Brand. 


Und so wünschen wir allen AdA einen unfallfreien Dienst am WEF mit möglichst wenigen «Ausrutschern».


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