print preview

Zurück zur Übersicht Kommando Operationen


«Gschobe!»

Bei eisigen Temperaturen sind die AdA bei ihrem Wachteinsatz in Davos anzutreffen. Um sich aufzuwärmen, besammeln sie sich im Pausenraum und «chlopfen» dort ein Jass. Cuminaivel hilft euch, bei der nächsten mehrsprachigen Jasspartie zu brillieren.

09.01.2023 | CUMINAIVEL | ft/ab

Photo by Andrik Langfield on Unsplash

Die erste Erwähnung von Spielkarten in der Schweiz stammt aus dem Jahr 1377 und wird dem Benediktinermönch Johannes «Hans» von Basel zugeschrieben. Der Jass wurde der Legende nach etwa ein Jahrhundert später von Schweizer Söldnern, die in den Niederlanden gekämpft hatten, zurückgebracht. So stammt beispielsweise das Wort «Nell» für den Trumpf 9 vom niederländischen «Näll» ab. Seither ist der Jass nicht mehr aus der Schweizer Armee wegzudenken. Doch nicht nur in unserem Militär sind Kartenspiele beliebt, auch die US-Army erstellt und vertreibt häufig Kartenspiele unter den Soldaten. Aus den USA heisst es, dass regelmässiges Spielen mit Karten helfen soll, ein entsprechendes Ziel schneller erkennen zu können. Ob dies mit einer Studie belegt ist, konnte durch die CUMINAIVEL-Redaktion nicht verifiziert werden.

In der Schweiz sorgen die Jasskartenmotive immer wieder für rote Köpfe. Wenn der Röstigraben die Sprachgrenze bildet, trennt die Brünig-Reuss-Napf-Linie die Einsatzgebiete von französischen und deutschen Jasskarten. Gemäss einer Recherche von CUMINAIVEL bilden die französischen Karten aber die Mehrheit in den Pausenräumen des Einsatzgebietes, zu Ungunsten der deutschsprachigen Jasser.  

Der französisch und italienisch sprechende Soldat wird von den Varianten «Obenabe» und «Undenufe» überrascht sein. Denn es gibt keine Trümpfe und die Kartenwerte sind unterschiedlich.

Kommen wir zum «Slalom». Diese Spielvariante wird für mehrsprachige Spiele schwieriger zu erklären und zu folgen sein. Denn die Tessiner und Romands haben einen gemeinsamen Jassverband, der für beide Regionen einheitliche Regeln (nachfolgend «lateinische Regeln» genannt) erlassen hat, während der Deutschschweizer Verband seine eigenen hat. CUMINAIVEL wollte es genau wissen. Der Hauptunterschied betrifft einen entscheidenden Moment des Spiels: Die letzte Spielrunde. Bei einem knappen Resultat gilt in den lateinischen Regeln die Reihenfolge «Wys, Stöck, Stich», wobei der «Stöck» erst dann gezählt wird, wenn er nicht bereits in der Ansage enthalten ist und nur dann, wenn die zweite Karte (König/Ober oder Königin) gespielt ist. Die deutschen Regeln hingegen machen den «Stöck» zu einem matchentscheidenden Faktor. Er muss gezählt werden, bevor die Punkte der Runde angekündigt wurden («Stöck,Wyss,Stich»). CUMINAIVEL empfiehlt euch, sich im Geiste von Niklaus von Flüe (Bruder Klaus) zu einigen: Als Schweizer Schutzpatron war er bekannt für seine Fähigkeit, zwischen zerstrittenen Kantonen zu vermitteln. Ergo, einigt euch auf eine Regel.

Die Wahrscheinlichkeit vier «Under», das heisst 200 Punkte anzusagen, liegt nur bei 2/935. Wenn ein Team mehrmals eine Höchstansage während des WEF machen kann, wird es wohl verdächtigt zu schummeln, unabhängig von Sprache oder verwendetem Kartenspiel.

CUMINAIVEL wünscht euch – natürlich nur während der Arbeitspause – viel Erfolg beim Jassen, DEM Schweizer Nationalsport.


Zurück zur Übersicht Kommando Operationen