«MACCAGNO»: erfolgreiche Generalprobe
An den Ufern des Lago Maggiore konnten wir eine ereignisreiche Übung mitten aus dem Geschehen beobachten. In einem Strandbad in Maccagno, in dem es von Zivilisten und Militärangehörigen nur so wimmelt, fand die Generalprobe für die internationale Übung bei typisch sommerlichem Regenwetter statt. Alle Augen sind auf den Verbano gerichtet. Sind wir für eine gemeinsame Operation beider Armeen bereit?
17.06.2022 | Pdi
Die Antwort: Es war nicht einfach, die vielen Details innerhalb von zwei Tagen zu regeln, aber am Ende klappte die Zusammenarbeit zwischen schweizerischen und italienischen Pontonieren reibungslos. Rot und dreifarbig, entschlossen, miteinander zu arbeiten. So zeigten sich die Truppen.
Zum dritten Mal fahren die Pontoniere die Strecke, die sie inzwischen fast auswendig kennen. Angetrieben werden sie von der günstigen Strömung und der zusätzlichen Motivation durch die bevorstehende Generalprobe. Am nächsten Tag beginnt die richtige Übung und alles muss bis ins kleinste Detail vorbereitet werden.
Oberst i Gst Alessio Marazza wirkt sehr ruhig und gefasst während er die vereinten Kräfte vor Ort koordiniert. «Zu unserer grossen Freude haben wir festgestellt, dass die schweizerischen und italienischen Floss-Elemente trotz der unterschiedlichen Motoren perfekt zusammenpassen. Das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend und ermöglichte es uns, intensiv zu üben.»
Wer nicht hören kann… muss gestikulieren
Eines der Hindernisse, die es zu überwinden galt, war die Kommunikation, da die Schweizer Pontoniere fast ausschliesslich Deutsch sprachen. Oberst Marazza erzählt, dass die Hände und Arme nicht nur zum Arbeiten benutzt wurden. «Wir haben uns praktisch durch Gestikulieren verständigt. Mit etwas Französisch, etwas Englisch und vielen Gesten haben wir es geschafft, das Ziel gemeinsam zu erreichen.»
Auch auf italienischer Seite entwickelt sich die Zusammenarbeit gut, wie uns Capitano Treccagnoli versichert. «Die Kommunikation zwischen der italienischen und der Schweizer Mannschaft war gut. Das Eis war schnell gebrochen, und sie begannen, zusammenzuarbeiten und gemeinsam zu trainieren. Obwohl es unterschiedliche Verfahren im Vorgehen gibt, wurde schnell eine gemeinsame Basis gefunden. Das ermöglichte es uns, Informationen auszutauschen und die Ausbildung durchzuführen.»
Endlich sind wir in Italien und bereit, unser Können zu beweisen.
– Oberst i Gst Alessio Marazza
Ein spannendes Programm
Das Übungsprogramm von «MACCAGNO» hat es in sich: Interventionen im Wasser, an Land und sogar in der Luft.
Zunächst werden schweizerische und italienische Fahrzeuge (darunter auch solche der Feuerwehr und des Zivilschutzes) an Land gehen und Rettungskräfte ans Ufer bringen. Dabei wird es zu einer Brandbekämpfung kommen. Gleichzeitig wird ein Teil des für den Einsatz benötigten Materials und Personals mit Super Puma und EC 135 Hubschraubern aus der Schweiz eintreffen.
«Es gibt viele Situationen im wirklichen Leben, in denen wir auf diese Weise handeln könnten. An erster Stelle stehen die Waldbrände, die in letzter Zeit leider sehr aktuell sind. Ich kann mir aber auch Überschwemmungen oder Erdrutsche vorstellen, die zur Sperrung von Strassen führen. Alles realistische Szenarien also», erklärt der Oberst im Generalstab.
Am Ende des Tests können der Schweizer Oberst und der italienische Capitano zufrieden und zuversichtlich auf die Übung am nächsten Tag blicken. Die Spannung steigt.