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Erfolgreiche Übung: Die Armee als Teil der Rettungskette Schweiz

Die Rettungskette Schweiz nahm auf dem Waffenplatz Genf an der internationalen Übung «Insieme» teil. Durch deren erfolgreichen Verlauf ist die Rettungskette weiterhin durch die «International Search and Rescue Advisory Group» der Vereinten Nationen anerkannt. Die Schweizer Armee stellte Personal, Material, Transporte und allen voran die Infrastruktur zur Verfügung und ermöglichte somit ein realitätsnahes Szenario.

29.11.2021 | Kommunikation Verteidigung, Michael Senn

Die Schweizer Armee und die Rettungskette Schweiz stellten ihre hervorragende Zusammenarbeit unter Beweis. ©VBS/DDPS, Deniz Kilic

In einem unscheinbaren Helikopterhangar in Kloten fanden sich am Morgen des 22. Novembers Mitglieder der Rettungskette Schweiz ein. Sie trafen sich zur letzten Besprechung vor dem Beginn der Übung «Insieme». Grund dafür war die Reklassifizierung durch die «International Search and Rescue Advisory Group» (INSARAG), welche Teil der Vereinten Nationen (UN) ist. Die INSARAG ist ein Netzwerk von Ländern und Organisationen, das sich der Suche und Rettung in Städten und der Koordination von Einsätzen vor Ort widmet. Neben zwei Schweizer Teams, denen unter anderem Durchdiener und Berufsmilitärs des Lehrverbands Genie/Rettung/ABC angehören, nahmen auch je ein Team aus Deutschland und Frankreich sowie aus den Niederlanden, Luxemburg und Armenien teil.

Szenario mit verheerender Wirkung

Das Übungsszenario sah vor, dass ein Erdbeben der Stärke 7.1 und dessen Nachbeben 1000 Tote, 2300 Verletzte und 1300 Vermisste in einem Wohngebiet verursachte. Die zerstörerische Kraft sorgte für eine unsichere Lage, so konnte zum Beispiel auch die Trinkwasserversorgung nicht gewährleistet werden. Die Teilnehmenden verschoben von Kloten in zwei Teams nach Bière. Damit wurde der Flug simuliert, der bei einem internationalen Einsatz üblich wäre. Am späteren Abend trafen die Teams dann im Übungsdorf Epeisses auf dem Waffenplatz Genf ein, wo die durch das Erdbeben angerichtete Zerstörung simuliert wurde. Das Rettungsbataillon 4 kümmerte sich dabei um die Infrastruktur, die Schadenlagen, die Verpflegung, stellte Figuranten und führte Transporte durch.

Diplom der höchsten Qualitätsstufe

Zu den Klassifizierungsinhalten gehörten Arbeiten wie Höhenrettungen, Ortung von verschütteten Personen in Trümmern oder etwa Bohrungen. Dazu arbeiteten die Teams durchgehend in abwechselnden Schichten bis zum Ende der zweitägigen Übung. Sie wurden dabei von vorab zugewiesenen Beobachtern (Classifier) aus den Niederlanden, Russland, Grossbritannien, Jordanien und Finnland begutachtet. Die Classifier beurteilten, ob die festgelegten Kriterien erfüllt wurden. Und das taten sie: Die Rettungskette Schweiz wurde erfolgreich reklassifiziert. Das erhaltene Diplom bestätigt der Rettungskette Schweiz ihre Klassifizierung auf höchster Qualitätsstufe als sogenanntes Heavy Search und Rescue Team für weitere fünf Jahre. Sie haben somit einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie auf zwei Schadensplätzen gleichzeitig Such- und Rettungsarbeiten sowie medizinische Erstversorgung leisten können und dabei im Ernstfall bis zu zehn Tage durchgehend einsatzfähig bleiben.


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