Geb Inf Br 12: Eckpfeiler der Schweizer Armee aufgelöst
Am 17. November 2017 hiess es Abschied nehmen von der Gebirgsinfanteriebrigade 12 . Unter der Leitung ihres Kommandanten, Brigadier Peter Baumgartner, wurde die traditionsreiche Brigade in der Churer Stadthalle in einer feierlichen Zeremonie verabschiedet.
17.11.2017 | Kommunikation Verteidigung

Br Peter Baumgartner betonte zu Beginn, dass dieser letzte Jahresrapport in erster Linie für seine Kameradinnen und Kameraden gedacht sei: «Sie und Ihre Leistungen stehen heute im Fokus!» Mit der Überführung der Brigade in die Strukturen der WEA werde zwar die Brigade endgültig aufgelöst. «Was wir aber nicht auflösen wollen, sind Korpsgeist, die Leidenschaft für die Sache und unseren Zusammenhalt – der Geist, der diese Brigade während 14 Jahren ausgemacht und begleitet hat», so Baumgartner weiter. Der Kdt der Geb Inf Br 12, der parallel dazu auch Kdt der Zentralschule (ZS) ist, begrüsste unter anderem alle drei ehemaligen Kommandanten der Brigade: Div a.D. Fritz Lier, den stellvertretenden Chef der Armee KKdt Aldo C. Schellenberg sowie Br Franz Nager.
Auch der CdA, KKdt Philippe Rebord, sprach in seiner Video-Grussbotschaft direkt zu den aktuellen und ehemaligen Angehörigen der «Zwölfer». «Ich wünsche mir, dass Sie weiterhin konstruktiv-kritisch, ohne Scheuklappen und mit Blick auf das Gesamtsystem der Armee unserem Land dienen werden.»
Unter dem Titel «Vertrauen im Wandel» thematisierte der erste Gastredner, Armeeseelsorger Hptm Daniel Meister, Veränderungen – sowohl positive als auch negative. Es brauche Vertrauen, Mut und die innere Bereitschaft, um einer anstehenden Veränderung ohne Furcht begegnen zu können, so Meister.
Dr. Christian Rathgeb, Regierungsrat des Kantons Graubünden, offenbarte zu Beginn seiner Rede, dass ihn das Ende der Gebirgsinfanteriebrigade wehmütig stimme. «Sie alle haben das Bild der Armee in unserer Region positiv geprägt», hielt er fest. «Und alle, die Teil der Zwölfer waren, können stolz sein!» Dr. Rathgeb unterstrich, dass dank der Brigade die Verbindung zwischen den Kantonen Graubünden, Glarus, St. Gallen und Zürich über den militärischen Bereich hinaus als gesellschaftlicher Wert hoch zu schätzen sei und bedankte sich bei allen für die gute Zusammenarbeit.
In seinem Rückblick auf das Jahr 2017 hielt Br Baumgartner noch einmal die Höhepunkte der einzelnen Bataillone fest. Er erwähnte unter anderem den Einsatz des Zürcher Inf Bat 65 während der Ski Weltmeisterschaft in St. Moritz. «Wir sind zuverlässige Partner und tragen Wesentliches zum guten Gelingen eines Grossanlasses wie zum Beispiel einer Ski-WM bei», unterstrich Baumgartner. Die Ehrenmedaille der Brigade für grossartige Teamleistung erhielt das Geb Inf Bat 77 für seine herausragende Performance im letzten WK. Die Medaille für die beste Einzelleistung ging an Oberstleutnant Christian Fukas für Konzeption und Umsetzung des Abschiedsbuches der Brigade, «Wo Flachländer auf Gebirgler trafen».
Nach einer heiter-eigenwilligen Hommage des Stimmartisten Martin O. an die Brigade ging Oberst i Gst David Accola auf deren traditionsreiche Geschichte ein.

Bevor KKdt Aldo C. Schellenberg ein Grusswort an die Gäste richtete, wurden in einer feierlichen Zeremonie die Fahnen der Bataillone über- resp. abgegeben. Der Brigadestab, das FU Bat 12 sowie das Inf Bat 70 wurden endgültig aufgelöst, das Geb Inf Bat 77 wird neu der Ter Div 3 unterstellt und das Geb S Bat 6, das Inf Bat 65 sowie das Geb Inf Bat 85 gehören ab 1. Januar 2018 zur Ter Div 4.
«Im Herzen bin ich noch immer Teil des stolzen Gebirgsinfanteriebataillons 12», begann KKdt Schellenberg, designierter Chef Kommando Operationen, seine Rede und dankte auch im Namen der Armeeführung allen Zwölfern. «Sie sind der Beweis, dass Miliz nicht das Gegenteil von Professionalität ist, sondern deren Voraussetzung.»
In seinem Fazit hielt Br Peter Baumgartner noch einmal fest, dass die Geb Inf Br 12 immer ein Eckpfeiler der Schweizer Armee in der Südostschweiz war. «Wir standen den Kantonen und Gemeinden bei Naturkatastrophen zur Seite, aber auch am WEF oder sportlichen Grossanlässen.» Und sie seien bereit für den Start in die WEA. «Dieses Zusammenkommen und Abschiednehmen in Chur soll auch ein Zeichen unserer Verbundenheit mit der Schweiz setzen», so Baumgartner in seinen abschliessenden Worten.