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«Zeitenwende»: Die Ziele unserer Sicherheitspolitik sind neu zu definieren, der Armeeauftrag ist der veränderten Lage anzupassen

«Zeitenwende»: Die Ziele unserer Sicherheitspolitik sind neu zu definieren, der Armeeauftrag ist der veränderten Lage anzupassen

Der russische Einmarsch in der Ukraine hat zu einer fundamentalen, tiefgreifenden Veränderung der internationalen Lage geführt. Dieser Veränderungsschub ist noch keineswegs abgeschlossen. Die Entwicklung ist noch in vollem Gange. Es wird Jahre dauern, bis die Situation im neuen Aggregatszustand wieder durch berechenbarere und stabilere Zeiten abgelöst wird. Eine aktuelle Beurteilung und Erkenntnisse für die Schweizer Armee.

International Applied Military Psychology Symposium (IAMPS 2023)

International Applied Military Psychology Symposium (IAMPS 2023)

Das International Military Psychology Symposium (IAMPS) 2023 findet vom 5. – 8. Juni in Zürich statt. An der Konferenz tauschen sich Militärpsychologen und Militärpsychologinnen über aktuelle Fragestellungen aus. Das Symposium wird von der Dozentur Militärpsychologie und -pädagogik der Militärakademie an der ETH Zürich (MILAK) durchgeführt.

« La guerre d’invasion, sans motifs plausibles, est un attentat contre l’humanité » : Jomini et les limites à fixer à la guerre

« La guerre d’invasion, sans motifs plausibles, est un attentat contre l’humanité » : Jomini et les limites à fixer à la guerre

Ami-Jacques Rapin analyse la phrase « La guerre d'invasion, sans motifs plausibles, est un attentat contre l'humanité » de Jomini . Il s'avère que le sens de cette phrase n'est pas simple à comprendre. L'auteur conclut : «Jomini raisonne en militaire et non en juriste. Sa préférence affirmée pour la guerre dite ‹ réglée › est sincère, sans cependant qu’elle l’incite à poursuivre et approfondir ses quelques réflexions relatives à la nécessité d’élaborer un droit international régulant l’usage de la force armée.»

Die Fehleinschätzung ist die treueste Begleiterin der Strategie

Die Fehleinschätzung ist die treueste Begleiterin der Strategie

Kriege sind nicht berechenbar. Das gilt auch für den Ukrainekrieg. Dieser liefert eine Reihe von Beispielen für teilweise krasse Fehleinschätzungen. Auch Nachrichtendiensten unterliefen solche, obwohl sie ihre Lagebeurteilungen aufgrund von harten, verifizierten Fakten gemacht hatten. Dies macht deutlich: Der Verlauf und damit die Dauer eines Krieges lässt sich nicht verlässlich berechnen. Kriege entsprechen einem komplexen und dynamischen System, in dem sich diverse Faktoren beeinflussen – Faktoren, deren Grösse sich zudem immer wieder verändert. Fälschlicherweise gehen Militärs und Ökonomen zu oft immer noch davon aus, dass in Kriegen immerzu rationale und damit berechenbare Entscheide gefällt werden. Die Gründe für Fehleinschätzungen lassen sich klar benennen; insbesondere muss der Gefahr des Gruppendenkens bei der militärischen Entscheidungsfindung Beachtung zugemessen werden.

«Vom Kriege» 5.0. – Weshalb es sich heute noch lohnt, Clausewitz zu lesen, zu verstehen und anzuwenden

«Vom Kriege» 5.0. – Weshalb es sich heute noch lohnt, Clausewitz zu lesen, zu verstehen und anzuwenden

Clausewitz ist kein Dinosaurier, auch wenn manche das behaupten! Dieser Artikel zeigt, was wir vom berühmtesten preussischen Offizier lernen können – ohne in Fallen zu tappen. Dies erfordert jedoch einen adäquaten und übergeordneten Blick auf Clausewitz' theoretisch-methodischen Ansätze und auf seine Denkweisen. Die überraschenden Visualisierungen in diesem Text helfen den Kriegstheoretiker besser zu verstehen.

Die wachsenden Mühen der Schweiz mit der Neutralitätspolitik

Die wachsenden Mühen der Schweiz mit der Neutralitätspolitik

Der Autor setzt sich nicht nur in einer historischen Perspektive mit den Werten für die Aussen- und Sicherheitspolitik der Schweiz auseinander, sondern zieht auch Schlüsse für die Gegenwart und die Zukunft dieser Politikfelder – ein Diskussionsbeitrag.

Bemerkungen zur Neutralitätsdiskussion

Bemerkungen zur Neutralitätsdiskussion

Die Diskussion um die Neutralität in der Schweiz verschärft sich aufgrund des Kriegs in der Ukraine, der Mitgliedschaft des Landes im UN-Sicherheitsrat sowie einer angekündigten Volksinitiative, welche eine strenge Auslegung der Neutralität in der Verfassung verankern möchte. Der Kern der Neutralität ist es, keine Staaten militärisch zu unterstützen, die in internationale bewaffnete Konflikte verwickelt sind. Doch manche in der Schweiz (miss-)verstehen die Neutralität als Verpflichtung zur Zurückhaltung bei internationalen Konflikten. Der Autor setzt sich mit den ins Feld geführten Argumenten auseinander und plädiert für die Beibehaltung des Neutralitätsrecht, aber mit einer klaren politischen Positionierung als Teil des Westens.

 Die Ukraine-Krise: Was kommt auf uns zu?

Die Ukraine-Krise: Was kommt auf uns zu?

Die Schweiz gerät unter wachsenden Druck, die Ukraine wirtschaftlich und militärisch zu unterstützen. Der Bundesrat sollte dem durch die Ankündigung eines Schweizer Beitrags, der neutralitätspolitisch unbedenklich, von der Ukraine dringend benötigt wird, und hohe Wirkung verspricht, präventiv zuvorkommen. Es wird angeregt, einen Schweizer Lead in zwei Themenbereichen anzubieten: Beim Aufbau einer effizienten Minenräumung und bei der Bekämpfung der Korruption. Uns stehen hierzu mit den Genfer Zentren die weltweit führenden Institutionen in diesem Bereich zur Verfügung.

General Dufour: Zu seinem berühmten Tagesbefehl vom 5. November 1847

General Dufour: Zu seinem berühmten Tagesbefehl vom 5. November 1847

Am 5. November 1847 – vor genau 175 Jahren – hat General Guillaume Henri Dufour zu Beginn des Sonderbundskriegs einen berühmten Tagesbefehl an die Truppen der Tagsatzung veröffentlicht. Er ist heute noch vorbildlich. Anlässlich des Jubiläums des Bürgerkriegs von 1847 und angesichts der Verdienste Dufours in der Gründungsphase der modernen Schweiz wurde im Oktober 2022 ein neues Buch über diese überragende Persönlichkeit der Schweizer Geschichte veröffentlicht. Der Herausgeber des Werks, Joseph Jung, hielt an der Vernissage eine einführende Rede. Er ging dabei auf verschiede Aspekte aus Dufours Leben und Wirken ein – insbesondere auch auf den erwähnten Tagesbefehl. stratos dokumentiert das Referat in Auszügen.

Has the West been Sleeping?: The Changing Role of Nuclear Weapons in the Strategies of the Superpowers

Has the West been Sleeping?: The Changing Role of Nuclear Weapons in the Strategies of the Superpowers

Der Autor analysiert den Wandel der Nuklearstrategien der Grossmächte in den letzten 70 Jahren und zeigt auf, wie sich die Lage heute darstellt. In diesem Text kommt ein Zeitzeuge zu Wort, der das Atomzeitalter erlebt hat und als Experte die Gegenwart beurteilt.

Die Genfer Zentren: Schlüssel für die Schweizer Hilfestellung für die Ukraine

Die Genfer Zentren: Schlüssel für die Schweizer Hilfestellung für die Ukraine

Die Schweiz besitzt mit den drei leistungsstarken, global verankerten und weltweit tätigen Genfer Zentren Kleinode. Die Schweizer Aussen- und Sicherheitspolitik müsste in jeder Krise und bei allen wichtigen Fragen automatisch die Frage stellen, ob die Zentren einen Beitrag zur Lösung leisten könnten. Der Autor ist der Meinung, dass sie auch beim Wiederaufbau der Ukraine eine bedeutende Rolle übernehmen sollten – und dies eine Chance für die Schweiz darstellt.

Emil Frey – ein bemerkenswerter EMD-Vorsteher

Emil Frey – ein bemerkenswerter EMD-Vorsteher

Emil Frey (1838–1922) war einer der einer der aussergewöhnlichsten Bundesräte, den die Schweiz je hatte. Als Vorsteher des Eidgenössischen Militärdepartements (EMD) von 1891 bis 1897 war er ein unermüdlicher und hochkompetenter Arbeiter. Doch seine Bilanz bleibt ambivalent. Sein wichtigstes und ehrgeizigstes Projekt, die vollständige Zentralisierung der Streitkräfte, scheiterte in der Volksabstimmung von 1895. Auch wenn man sagen kann, dass die Armee durch seine Bemühungen besser als zuvor für die Herausforderungen des Ersten Weltkriegs gewappnet war, ist Emil Frey eher wegen seines ungewöhnlichen Lebenslaufs in Erinnerung geblieben denn als Exekutivpolitiker.

Neutralität auf dem Prüfstand

Neutralität auf dem Prüfstand

Die Neutralität ist das wichtigste Prinzip der schweizerischen Aussenpolitik. Als vor einem Jahr der Krieg in der Ukraine ausbrach, begann eine breite Diskussion über die Neutralität der Schweiz. Das ist nicht überraschend und war bei früheren Einschnitten in den internationalen Beziehungen nicht anders, etwa am Ende des Kalten Krieges, während der Kriege in Ex-Jugoslawien, dem «Krieg gegen den Terror» nach dem 11. September 2001 und selbstverständlich auch in früheren Epochen. Die Neutralität wird jeweils in Frage gestellt, einem eigentlichen Stresstest unterzogen und neu bewertet. Dabei werden jeweils auch Alternativen zur Neutralität zur Diskussion gestellt. Der Autor bringt Klarheit in die verschiedenen Begriffe, formuliert die Bedingungen für eine zukunftsgerichtete Neutralität der Schweiz und diskutiert die verschiedenen Herausforderungen.

 Kunst und Krieg

Kunst und Krieg

Eine Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur widmet sich einem Thema, das in Europa unvermittelt traurige Aktualität erfahren hat. Unter dem Titel «Kunst und Krieg» geht die Ausstellung der Frage nach, wie Kunstschaffende im Verlauf der Jahrhunderte mit der Erfahrung von Kriegen umgegangen sind. In einem Streifzug von der Renaissance bis zur Gegenwart werden ausgewählte Meisterwerke von Albrecht Dürer und Francisco de Goya über Käthe Kollwitz bis hin zu modernen Meistern wie Gerhard Richter präsentiert. Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Februar 2023 geöffnet.

Die Schweiz: militärisch neutral, politisch Teil des Westens

Die Schweiz: militärisch neutral, politisch Teil des Westens

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat das sicherheitspolitische Umfeld in Europa verändert. Diese Situation erfordert gemäss Christian Catrina eine Neubewertung der schweizerischen Sicherheitspolitik, insbesondere der Haltung der Schweiz gegenüber der Nato, des schweizerischen Neutralitätskonzepts, der Armee sowie der Aussenpolitik. Die Armee muss in Bezug auf Ausrüstung, Bewaffnung und Gewichtung der verschiedenen Aufgaben an die veränderte Situation angepasst werden. Sie muss die Fähigkeit und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Nato und den der Nato angehörenden Nachbarstaaten erhöhen, soweit es die gesetzlichen Bestimmungen der Neutralität zulassen, so der Autor. Es brauche zudem eine umfassende Modernisierung des Heeres und der Luftwaffe sowie eine vollständige Ausrüstung der Truppen.

Was der globale Wandel für die Armee bedeutet

Was der globale Wandel für die Armee bedeutet

Wir erleben eine Welt, die sich in allen Bereichen in einem schnellen und tiefgreifenden Wandel befindet. Theodor Winkler zeigt in einem ersten Schritt im Sinne einer Gesamtschau thesenartig acht Problemcluster auf, die aus dem Wandel resultieren und die in ihrer Summe ein Verbundproblem darstellen. Die Fähigkeit zum erfolgreichen Change-Management wird zum Schlüssel ihrer Bewältigung. In einem zweiten Schritt leitet der Autor mögliche Konsequenzen für die Schweizer Armee ab.

Russischer Überfall auf die Ukraine: Putins brandgefährliches Finale?

Russischer Überfall auf die Ukraine: Putins brandgefährliches Finale?

Mit dem Überfall russischer Truppen auf die Ukraine im Februar 2022 endete die Nachkriegszeit. Sie hatte uns seit 1945 Frieden und enormen Fortschritt gebracht. Seit dem von Nukleardrohungen begleitetem Einmarsch Putins in die Ukraine leben wir in einer anderen Ära – möglicherweise wieder einer Vorkriegszeit. Die Zukunft ist völlig unberechenbar. Internationale Konflikte und Spannungen sind in Zukunft sicher. Alle scheinbaren Gewissheiten, auf die wir die internationalen Beziehungen und unser Weltbild seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufbauten, sind in Frage gestellt. Noch fehlen uns die Jalons, die zur Beurteilung der neuen Lage notwendig sind und mit denen wir eine neue Strategie zur Krisenbewältigung entwickeln könnten. Die Lage ist ungewohnt - und brandgefährlich.

Mitholz. Explosive Hinterlassenschaft der Armee

Mitholz. Explosive Hinterlassenschaft der Armee

Der Film "Mitholz" ist sicherlich eine filmisch gekonnte Darstellung einer nicht abgeschlossenen «Geschichte» in der viele beherzte Menschen, Betroffene und VBS-Mitarbeiter beteiligt sind. Der Regisseur folgt dem Schema der «emotional engagierten» und anwaltschaftlichen Recherchen.

Die Verteidigung der Neutralität bedarf der Verteidigung des Völkerrechts

Die Verteidigung der Neutralität bedarf der Verteidigung des Völkerrechts

Prof. Dr. Frank Schimmelfennig, Professor für Europäische Politik an ETHZ, zum Ukraine-Krieg als sicherheitspolitische Zeitenwende und zur Neutralität der Schweiz.

Was kommt nach dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine?

Was kommt nach dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine?

Theodor Winkler analysiert in einem neuen Text nicht nur die aktuelle Lage in der Ukraine und ihre geopolitischen Auswirkungen im Westen und in Asien, sondern leitet auch konkrete Vorschläge für die Sicherheits- und die Aussenpolitik der Schweiz ab. Für Winkler spielen dabei die westlichen Werte und die Kooperation in der internationalen Gemeinschaft eine zentrale Rolle. Der Autor fordert eine ehrliche und offene Diskussion darüber, über welche Fähigkeiten die Schweizer Armee verfügen muss. Nach Winkler darf die Schweiz nicht zu einer «Zone minderer Sicherheit» in Europa werden. Die Anstrengungen der Schweiz müssten auch als Beitrag zur Sicherheit Europas gesehen werden.

China: Aus dem Gleichgewicht geworfen durch Corona und den Ukraine-Krieg?

China: Aus dem Gleichgewicht geworfen durch Corona und den Ukraine-Krieg?

Theodor H. Winkler legt in seinem neusten stratos-Forums-Beitrag eine umfassende Analyse der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf China vor und zeigt mögliche geopolitische Folgen auf. Der Autor erläutert ebenso Konsequenzen für die Schweiz.

Krisenbewältigung – wie gut war und ist die Schweiz auf Krisen vorbereitet?

Krisenbewältigung – wie gut war und ist die Schweiz auf Krisen vorbereitet?

Wie gut war und ist die Schweiz auf Krisen vorbereitet? Hans-Jürg Käser skizziert und analysiert die Entwicklung der Sicherheitsübungen aus gesamtstaatlicher Ebne seit dem Ende des Kalten Kriegs. Er moniert insbesondere, dass es noch immer keine strategische und integrale Lagedarstellung gibt und fordert einen departementsübergreifenden Krisenstab sowie eine bessere Krisenkommunikation. Der Artikel ist eine leicht überarbeitete Fassung des Keynote-Referats, das der Autor an einer Veranstaltung des Forums Sicherheit Schweiz (FSS) gehalten hat.


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In der Rubrik Forum ist Platz für Debattenbeiträge, Diskussionen, Gegendarstellungen, Repliken und Dupliken. Hier darf die Autorenschaft eine eigene Meinung darlegen, sofern sie als solche deklariert wird. Ansprüche an Sprache, Grammatik und Aufbau der Beiträge gelten auch hier. Zudem legt die Redaktion grossen Wert auf einen anständigen Umgang in der Diskussion