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BUSA | Klassenlehrer an der U VIKING 2022

VIKING 22 –Schweizer Unteroffiziere auf dem Weg zur Interoperabilität

28.04.2022 | Kommunikation BUSA, Chefadj Riesen Markus


Vom 28.03.-07.04.2022 fand im schwedischen Enköping die multinationale Stabsübung "VIKING 22" statt. Vor Ort nahmen an die 1000 Vertreter verschiedenster militärischer, staatlicher (GO), internationaler (IO) und nichtstaatlicher Organisationen (NGO) aus über 30 Nationen teil.

Unter den Teilnehmern befanden sich auch die BUSA-Klassenlehrer Hptadj Stephan Kobel und Hptadj Marcel Waser.

Auf 2022 wurde die Übung "VIKING" grundlegend überarbeitet. Das Bogoland- wich dem Southland-Szenario.

Die neue Ausgangslage orientiert sich an einem zwischenstaatlichen, primär ethnisch geprägten Konflikt im Norden Europas, der den Einsatz NATO-geführter Streitkräfte notwendig macht.

Dem Kommandanten der NATO-Forces (NFOR) unterstehen zur Auftragserfüllung unter anderem das Land Component Command (LCC), das Air Component Command (ACC) und das Maritime Component Command (MCC), alle drei vergleichbar mit je einer Division.

Die unterschiedlichen Interessen der Nachbarstaaten sowie der verschiedenen Volksgruppen, internationaler, staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen und Akteure im Operationsgebiet führen zu einer sehr komplexen Aufgabenstellung für Kommandanten und Stäbe.

Die beiden Klassenlehrer BUSA waren im Stab LCC eingesetzt, Hptadj Kobel in der Zelle G4 Op (Logistik), Hptadj Waser in der Zelle G9 Civil-Military Cooperation Op (CIMIC).

Bis zum Übungsstart fuhr jede Zelle ihren Betrieb in einer Trainingsphase hoch. Dabei standen das gegenseitige Kennenlernen, die Aufgabenteilung sowie das Festlegen der Prozesse im Vordergrund. Dazu kamen Briefings zu ausgewählten Themen rund um die Übung.

Das Ziel, dem Kommandanten jederzeit das bestmögliche Produkt zur Verfügung zu stellen, war stets oberstes Gebot.

Hptadj Kobel, der seinen Milizdienst im Stab Mech Br 11 im Führungsgrundgebiet 4 (Logistik) leistet, kam die Einteilung in die LCC G4 Op sehr gelegen. Dadurch bot sich ihm die Gelegenheit, bekannte Abläufe mit internationalen Vorgehensweisen zu vergleichen. Bereits nach kurzer Zeit konnte er das Fazit ziehen, dass wir Schweizer gut ausgebildet sind und über klare und aktuelle Dokumentationen sowie Prozesse verfügen. Sehr geschätzt wurde der Know-how-Transfer, beispielsweise durch das Einbringen des Log Konzepts der Armee, welches direkt in den weiteren Verlauf der Übung einfloss.

Im CIMIC-Bereich, Hptadj Wasers Einsatzgebiet, liefen sämtliche Fäden von und zu IO, GO und NGO zusammen. Ab Übungsbeginn liefen die Drähte heiss und die Mailbox füllte sich stetig. Der Umgang mit den im Operationsgebiet anwesenden Organisationen und ihren teilweise diametral auseinandergehenden Forderungen war gewöhnungsbedürftig. Die grosse Herausforderung lag darin, ihnen im Rahmen der eigenen Auftragserfüllung Spielraum zuzugestehen, beispielsweise durch die Ermöglichung von Hilfsconvois im Einsatzraum. Im Gegenzug waren sie eine grosse Entlastung, als es etwa um die Evakuierung und Unterbringung von Vertriebenen ging.

Gewonnene Erkenntnisse:

Offiziere und Unteroffiziere arbeiten lösungsorientiert auf Augenhöhe zusammen.

Unteroffiziere sind sehr willkommen und wegen ihres Wissens und ihrer Erfahrung geschätzt.

Die Identifikation der Ansprechpartner innerhalb und ausserhalb des Stabes ist entscheidend, ebenso der permanente Informationsaustausch mit ihnen.


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