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Divisionär Tüscher besuchte Spitzensport-RS und -WK

Hohen Besuch hatten am Mittwoch die Spitzensport-Rekruten und -Soldaten in der Halle End der Welt in Magglingen: Divisionär Mathias Tüscher (56), Kommandant der Territorial-Division 1, beehrte sie. Er machte sich ein Bild von der Trainingsarbeit und hatte mit ihnen sowie den Trainerinnen und Trainern einen regen Austausch.

09.06.2023 | Kurt Henauer, Kommunikation, Komp Zen Sport Armee

Divisionär Mathias Tüscher während des Truppenbesuches in Magglingen.

Divisionär Tüscher ist Waadtländer, hat aber mit Kallnach seinen Heimatort im Seeland, auf das er vom Bundesamt für Sport BASPO in Magglingen runterblicken konnte. «Die Professionalität der militarisierten Athletinnen und Athleten, und wie sie in einer entspannten Atmosphäre hart arbeiten, hat mich beeindruckt», sagte Tüscher. Unter der Leitung von Oberst i Gst Marco Mudry, dem Kommandanten des Kompetenzzentrums Sport Armee, und dessen Spezialisten besuchte Tüscher in der Halle End der Welt verschiedene Trainingsstationen. Er erhielt Einblick in eine ganze Palette von Sportarten: Eishockey, Unihockey, Ski Alpin, Ski Freestyle, Langlauf, Snowboard, Ski Mountaineering, Squash, Kunstturnen und auch in den Parasport. Er stellte viele Fragen, forderte die Sportlerinnen und Sportler heraus. Der Kommandant der Ter Div 1, die in den Kantonen Bern, Jura, Wallis, Freiburg, Neuenburg, Waadt und Genf vielfältige Aufgaben wahrnimmt, wollte wissen, wie die Sportlerinnen und Sportler mit den verschiedenen Zusatzmodulen, die auch zur Spitzensport-RS gehören, zufrieden sind. So wurde die Kommunikations- und Medienausbildung, das Spezialisten der Militärischen Kaderausbildung MIKA durchgeführt wird, durchwegs gelobt. Auch das Karriere-Management oder der Umgang mit Sponsoren, das Erstellen eines Sponsoren-Dossiers, die durch Fachleute der Eidgenössischen Hochschule Magglingen EHSM vermittelt werden, wurden positiv erwähnt.

Das nächste Mal mit richtigem Fleisch

Bei den Athletinnen und Athleten findet ebenfalls der 15-km-Gepäckmarsch mit Biwakieren im Wald am Ende der allgemeinen militärischen Grundausbildung AGA nach der 3. RS-Woche grossen Anklang. Das war natürlich für den «gelernten Infanteristen» Tüscher ein spannender Punkt. So erfuhr er, dass als Verpflegung Chili con Carne aus der Büchse (im Rekruten-Slang «John Wayne) zur Verfügung stand. Da fühlte sich der Divisionär herausgefordert: «In der nächsten RS komme ich vorbei und zeige wie man mit Fleisch, Kartoffeln und Karotten auf dem offenen Feuer richtig kocht.» Die Kader und Rekruten nahmen dies mit einem Schmunzeln auf. Tüscher erfuhr auch einiges über die Trainingsarbeit, den wöchentlichen Stundenaufwand. So sagten unter anderem die Unihockeyaner, dass sie im Klub fünfmal pro Woche und rund zehn Stunden trainieren neben den Spielen und der Arbeit, die sie meistens nur Teilzeit ausüben. «In Magglingen können wir doppelt soviel trainieren und haben erst noch mehr Zeit zur Erholung», sagte einer Rekruten und wies damit auf die professionellen Verhältnisse in der Spitzensport-RS hin.

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Dasselbe gilt auch für alle anderen Sportarten. Viele junge Athletinnen und Athleten, die von den Junioren den Sprung in die Elite schaffen wollen, können nach Abschluss der Schulausbildung oder der Lehre während den 18 Wochen erstmals professionell trainieren und haben mit den verschiedenen Zusatzausbildungen einen weiteren Mehrwert. So unter anderem auch im freiwilligen Englisch-Sprachkurs, der sogar mit dem Cambridge-Zertifikat abgeschlossen werden kann. Auch hier hatte Mathias Tüscher einen Einwand: «Sollte nicht jeder auch eine andere Landessprache perfekt lernen können?», warf er in die Runde. Beeindruckt zeigte er sich unter anderen auch von den Parasportlern, so von der Para Badminton-Spielerin Ilaria Renggli. Die 23-jährige Aargauerin ist in ihrer Sparte aktuelll die Nummer 2 der Welt und hat schon WM-Medaillen gewonnen.

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«Ohne uns gäbe es keine Wettkämpfe»

Besonders war die Begegnung mit den Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski. «Ohne uns könntet ihr keine Wettkämpfe machen», sagte Tüscher. Truppen der Ter Div 1 unterstützen wie jene der anderen drei Divisionen in der Schweiz neben zivilen auch Sportanlässe bei der Organisation. So unter anderem die Ski-Weltcups in Adelboden, Crans Montana und Wengen. «Dort helfen die Angehörigen der Armee den Organisatoren beim Aufbau und der Pistenpräparierung.» So kamen allein für diese drei Anlässe im letzten Winter über 5000 Manntage zusammen.

«Spürte Dankbarkeit»

Am Ende zog Divisionär Tüscher von seiner Rundtour in Magglingen ein positives Fazit: «Ich habe ihre Dankbarkeit gespürt, dass sie mit der Spitzensportförderung eine Chance haben, um ihre Karriere voranzutreiben und besser zu werden», so Tüscher zu der Begegnung mit den Spitzensport Rekruten und-WK-Soldaten. Nach der RS können pro Jahr bis zu 100 freiwillige Diensttage für Training und Wettkampf geleistet werden, die mit Erwerbsersatz EO und Sold entschädigt werden. Vor 30 Jahren, als er an der ETH Zürich die Militär-Schule besucht hatte, weilte Tüscher für die Sportausbildung letztmals mehrere Wochen in Magglingen. «Damals habe ich in der Halle End der Welt als ersten den Kugelstösser Werner Günthör gesehen, der die Tribünen Treppen hochsprang», zeigte er sich von dieser Begegnung immer noch beeindruckt: «Ich habe gedacht, dass wir hoffentlich bei den Sprüngen nicht auch drei hohe Tribünen Stufen auf einmal nehmen müssen, das hätte ich nicht geschafft.».


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