Militärische Ausbildung wird zivil angerechnet
Das Berufsbildungszentrum für Technik (BZT) in Frauenfeld und das Kommando Ausbildung der Armee haben am Donnerstag, 19. Mai 2022, eine Vereinbarung zur künftigen Zusammenarbeit unterzeichnet. Diese sieht vor, dass militärisch erworbene Kenntnisse an die Lehrgänge des BZT angerechnet werden.
24.05.2022 | Kommunikation Verteidigung, David Marquis

«Unser Ziel ist es, dass die Armeeangehörigen beste Voraussetzungen für ihre berufliche Laufbahn erhalten», erklärte Korpskommandant Hans-Peter Walser, Chef Kommando Ausbildung, anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung in Frauenfeld. «Ich freue mich, dass das BZT den Wert der militärischen Ausbildung anerkennt», fügte er an. BZT-Rektor René Strasser sagte: «Diese Zusammenarbeit hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir sehen darin eine Möglichkeit, unsere Weiterbildungen attraktiver zu machen und so dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.»
Von Unterrichtsmodulen befreit
Die Vertreter von Armee und BZT waren sich aber einig, dass das Unterzeichnen der Vereinbarung erst den Startschuss für die Zusammenarbeit ist. In einem nächsten Schritt werden die militärischen und zivilen Inhalte nun akribisch unter die Lupe genommen. Dort wo es Überschneidungen gibt, sollen die Lernenden und Studierenden des BZT, die über eine militärische Ausbildung verfügen, künftig von Unterrichtsmodulen befreit werden.
Zusammenarbeit mit Hochschulen und Berufsbildung
Die Armee verfügt bereits mit diversen Hochschulen über Vereinbarungen, dass Führungslehrgänge an Studiengänge angerechnet werden. Korpskommandant Walser bekräftigte in Frauenfeld seine Absicht, vermehrt auch die Zusammenarbeit mit Bildungsstätten aus dem Bereich der Berufsbildung zu suchen. Dazu passe das BZT mit seinen 1200 Lernenden und Studierenden in den Gebieten berufliche Grundausbildung, Berufsmaturität, Brückenangebote und Integrationskurse sowie berufliche Weiterbildung bestens.
Gelebte Miliz
Der Chef Kommando Ausbildung sagte weiter: «Die heute abgeschlossene Vereinbarung ist gelebte Miliz, denn die Armee funktioniert nur mit den zivilen Kompetenzen der Dienstleistenden.» Gleichzeitig profitiere die Wirtschaft vom Know-how, welches sich die Dienstleistenden in den Schulen und Kursen der Armee aneignen.