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Erstmal klicken statt salutieren

Ein Drittel der Rekrutinnen und Rekruten absolvieren die zwei ersten Wochen der ersten Rekrutenschule 1/2022 zuhause im Distance Learning. Unsere Erfahrungsberichte zeigen, wie sie diese zweiwöchige Periode erlebt haben.

27.01.2022 | Kommunikation Verteidigung, Nicole Anliker

Mit einem Online-Lernprogramm erarbeiten die Rekrutinnen und Rekruten zu Hause erste Teile der allgemeinen Grundausbildung. ©VBS/DDPS, Sam Bosshard / Jonas Kambli

Für rund 4000 Rekrutinnen und Rekruten hat die Rekrutenschule nicht wie üblich in der Kaserne, sondern in den eigenen vier Wänden begonnen. Statt draussen auf dem Appellplatz militärische Grussformen zu üben, sitzen sie zwei Wochen vor den eigenen Bildschirmen und machen sich mit militärischen Themen vertraut.

Manche mögen diesen Einstieg. Mediamatiker Manuel E. schätzt die Stunden in der warmen Stube, bevor er nach Bière in die Artillerie- und Aufklärungsschule 31 einrücken wird. Andere wären gerne «richtig» eingerückt, so wie Nicola B. Der Informatiker ist ans Homeoffice gewöhnt. Er hatte sich auf die bevorstehende Abwechslung gefreut. Alles war gepackt und bereit. Nicht allein die Sporttasche und der Terminkalender waren auf die RS ausgerichtet, auch mental war Nicola B. für das Einrücken parat gewesen. Doch dann hat er per Brief mitgeteilt erhalten, dass er die ersten zwei Wochen der Rekrutenschule zuhause absolvieren werde. Sein Militäralltag hat deshalb online begonnen: Nach dem Login ins Learning Management System (LMS) der Armee hat er sich einen Überblick über den Lerninhalt verschafft.

Hotline hilft bei Schwierigkeiten

So unterschiedlich die Rekruten sind, so unterschiedlich sind deren Erfahrungen. Erik S. hatte anfangs mit dem LMS weniger Erfolg: Er konnte sich nicht einloggen. Deshalb rief er die Hotline an, die ihm dabei half. So hat er bald darauf mit dem Bearbeiten der Lektionen beginnen können. Der Landschaftsgärtner ist froh, dass das Homeoffice bloss zwei Wochen dauert. Dies ist nicht seine bevorzugte Arbeitsweise, weil er im Umgang mit Informatik wenig geübt ist.

Technische Verbesserungen vorgenommen

Das LMS dient dieses Jahr das zweite Mal als Plattform für das Distance Learning. Nach den Erfahrungen mit der ersten Rekrutenschule 2021 sind Anpassungen vorgenommen worden. So sind der Provider gewechselt, Belastungs- und Penetrationstests durchgeführt und Sicherheitslücken geschlossen worden. Den Schulen wurden eigene Zeitfenster für das First Login bereitgestellt, damit sich nicht alle gleichzeitig einloggen. Dass der Start des Distance Learning dieses Jahr nicht reibungslos verlief, lag an den Initialpasswörtern, die vergangenen Dezember aus Sicherheitsgründen geändert worden waren. Seit dies behoben ist, können alle Rekrutinnen und Rekruten auf das System zugreifen und die zielführende, interaktive Ausbildung beanspruchen.

Lernziele werden geprüft

Nach den ersten zwei Wochen kennen die Rekrutinnen und Rekruten die Grundlagen der Schweizer Sicherheitspolitik sowie den sicheren Umgang mit der persönlichen Waffe und der Munition. Weitere erarbeitete Themen sind die Selbst- und Kameradenhilfe, das Dienstreglement der Armee und die Intergrale Sicherheit, welche die Vorschriften im Umgang mit Informationen und sensitivem Material beinhalten. Hinzu kommt die formelle Ausbildung über das Verhalten im militärischen Umfeld sowie die Gradlehre. Den Abschluss bilden das Meldeschema, Ausbildungssequenzen im Bereich Umwelt und Unfallverhütung, sowie eine Lernkontrolle.

Zusätzlich zu dieser Kopfarbeit steht Bewegung auf dem individuellen Programm. Die Rekrutinnen und Rekruten haben pro Woche vier Stunden Sport zu absolvieren. Der Lernerfolg wird nach dem Einrücken geprüft. Die Inhalte dieser theoretischen Ausbildung werden vor Ort in praktischer Form repetiert und vertieft, damit letztliche alle Rekrutinnen und Rekruten auf dem gleichen Ausbildungsstand sein werden.


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