Das Ende der Urlaubssperre: Lachende Gesichter hinter den Schutzmasken
Mitte April sind Angehörige der Rekrutenschulen erstmals wieder über das Wochenende nach Hause gefahren, nachdem sechs Wochen zuvor eine Urlaubssperre verhängt worden war. Die Vorsorgemassnahme wurde getroffen, um die Verbreitung des Coronavirus zwischen den Armeeangehörigen und ihren Familien, aber auch bei Begegnungen im öffentlichen Raum zu verlangsamen. Das vergangene Wochenende konnten viele Soldatinnen und Soldaten also wieder mit der Familie verbringen, natürlich unter Einhaltung der gesundheitlichen Empfehlungen.
27.04.2020 | Kommunikation Verteidigung, Timothée Delapierre

Aufgeräumte Stimmung auf dem Waffenplatz Moudon an diesem frühen Nachmittag. Vor den Unterkünften stehen – in gebührendem Abstand zueinander – kleine Gruppen von Armeeangehörigen. Sie haben ihr Gepäck dabei und tragen eine Schutzmaske. Der Wochenendurlaub ist in greifbarer Nähe. Sie reden, lachen, und die zusammengekniffenen Augen verraten es trotz Schutzmaske: Ihr Lachen ist echt und ihre gute Laune ebenso. Seit über einem Monat haben sie die Kaserne nicht mehr verlassen. Nun dürfen sie über das Wochenende nach Hause fahren.
Die Armee muss unterstützungsbereit bleiben
Der Schulkommandant, Oberst im Generalstab Peter Scheidegger, informiert: «Wir entlassen über die Hälfte der Armeeangehörigen in den Wochenendurlaub. Wie alle Rekrutenschulen haben wir aber den Auftrag erhalten, mindestens 25 Prozent als Reserve dazubehalten, damit wir bei Bedarf einsatzfähig sind.» Alle Soldatinnen und Soldaten wurden noch einmal für die Hygienemassnahmen sensibilisiert, die sie selbstverständlich auch während des Urlaubs befolgen müssen. Denn auch ohne Verlängerung der Wochenendurlaubssperre soll das Ansteckungsrisiko weiterhin so weit wie möglich gemindert werden.
In Moudon ist man bereit, falls infizierte Soldaten in Quarantäne müssten, so der Kommandant: «Wir haben den Waffenplatz in zwei Bereiche unterteilt, davon ist einer für eine allfällige Quarantäne reserviert. Glücklicherweise mussten wir bislang noch niemanden isolieren. Alle Tests bei Armeeangehörigen waren negativ.» Alles in allem tragen die Soldaten die Einschränkungen mit und befolgen die Hygienemassnahmen.
Endlich wieder die eigene Dusche, das eigene Bett oder einfach etwas Abwechslung
Viele können dieses Wochenende also zu Hause verbringen. Die meisten freuen sich vor allem darauf, ihre Nächsten wiederzusehen: «Am meisten hat mir meine Familie gefehlt. Ich freue mich auf die Abwechslung zu Hause. Ein bisschen spazieren und abschalten zu können», sagt Leutnant Melanie Santschi. Als Kader hat sie zahlreiche Diensttage hinter sich und ist das Leben in der Kaserne gewohnt. Auch wenn es für sie kein Problem war, am Wochenende dazubleiben, ist spürbar, wie sehr sie sich freut, ihre Familie wiederzusehen. Für den Soldaten Chad Terretaz war es ungewohnt, wochenlang ohne seine Mutter zu sein: «Es war schon komisch, sie nicht zu sehen und nicht um mich herum zu haben, sondern nur mit ihr telefonieren zu können. Die Stimmung ist jedenfalls super, seit wir wissen, dass wir endlich wieder einmal nach Hause dürfen.»
Die einen vermissen in der Kaserne auch einfach das Gefühl, zu Hause zu sein: «Was mir am meisten gefehlt hat, ist das Gefühl, daheim zu sein: meine Familie, mein Bett, meine Dusche», sagt Wachtmeister Marc Ledergerber. Die Uniform gegen etwas Bequemeres eintauschen, beim Musikhören abschalten oder einfach ausruhen, sagen andere. Für viele war die Ankündigung, dass sie die Kaserne wieder verlassen dürfen, befreiend: «Seit wir gestern gehört haben, dass wir heute fürs Wochenende abreisen dürfen, herrscht Hochstimmung. Als Erstes werde ich zu Hause natürlich meine Familie begrüssen. Danach werde ich erst einmal in meinem eigenen Bett in Ruhe dösen», so die Pläne von Soldat Manuel Strebel, der es kaum erwarten kann, in Kürze die Heimreise anzutreten.
An den kommenden Wochenenden dürfen andere Armeeangehörige heimreisen, während ihre Kameradinnen und Kameraden in der Kaserne bleiben und die Einsatzbereitschaft der Armee sicherstellen.
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