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MedienmitteilungVeröffentlicht am 29. Oktober 2025

Weiterer Kompetenzaufbau in der Waffen- und Munitionsbewirtschaftung in Bosnien und Herzegowina

Bern, 29.10.2025 — Anlässlich seiner Sitzung von 29. Oktober 2025 hat der Bundesrat beschlossen, den Kapazitätsaufbau der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina für die sichere Lagerung und Bewirtschaftung von Waffen und Munition auf bilateraler Basis weiterzuführen. Der Bundesrat stellt mit der Entsendung von bis zu 10 Schweizer Waffen- und Munitionsexperten sicher, dass sich das seit mehreren Jahren laufende Unterstützungsprojekt erfolgreich abschliessen lässt.

2011 hatte der Bundesrat beschlossen die Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina im Rahmen der EU-Mission EUFOR ALTHEA bei der sicheren Lagerung und Bewirtschaftung von Waffen und Munition zu unterstützten. Aufgrund der sich zuspitzenden geopolitischen Lage konzentriert sich die EUFOR seit einiger Zeit zunehmend auf ihren Kernauftrag, das heisst die Gewährleistung eines sicheren und stabilen Umfelds. Im Gegenzug wurden nicht-exekutive Aufgaben wie der Kapazitätsaufbau im Bereich der sicheren Waffen- und Munitionsbewirtschaftung sukzessive beendet.

Programm nachhaltig umsetzen

Nach dem Wegfall des entsprechenden internationalen Mandats haben sich Bosnien und Herzegowina und die Schweiz darauf geeinigt, die Aktivitäten auf bilateraler Basis weiterzuführen. Dadurch können nach wie vor bestehende Risiken behoben werden, die aus der mangelhaften Bewirtschaftung von Waffen und Munition für die bosnisch-herzegowinische Armee und die Bevölkerung resultieren. Mit der Entsendung von bis zu 10 Waffen- und Munitionsexperten soll das bestehende Programm nachhaltig umgesetzt und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Der Abschluss ist je nach Fortschritt der Arbeiten bis Ende 2027 geplant, danach sollen noch sporadisch Kontrollen erfolgen. Die Kosten für die Aktivitäten werden weiterhin aus dem Budget der Friedensförderung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS gedeckt.

Positiver Einfluss auf die Sicherheit vor Ort

Als Teil der internationalen Gemeinschaft unterstützt die Schweiz gemeinsam mit Norwegen mit sogenannten «Mobile Training Teams» den Kapazitätsaufbau der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina. Mittels Ausbildungssequenzen und der Vermittlung von Fachwissen werden diese befähigt, ihre Waffen- und Munitionsbestände gemäss internationalen Richtlinien zu reduzieren und die verbleibenden Bestände sicher zu lagern sowie fachgerecht zu verwalten.

Konkret zeigt sich dies etwa in der im Jahr 2019 erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungsunterstützung im Bereich der Munitionsbewirtschaftung oder im Vorantreiben der Reduktion von Überbeständen und der sicheren Einlagerung von Kleinwaffen und leichten Waffen (Small Arms and Light Weapons, SALW). Diese werden nach Zustand bewertet, markiert und registriert, um eine nachhaltige und lückenlose Lagerverwaltung unter strikter Einhaltung nationaler sowie internationaler Vorschriften zu etablieren. Durch die Vermittlung dieser Expertise wird bei den Streitkräften von Bosnien und Herzegowina ein Kompetenzaufbau erreicht, der nachhaltig einen positiven Einfluss auf die Sicherheit und damit die Stabilität in der Region hat.