Neue Kampfstiefel in der Rekrutenschule
Die Logistikbasis der Armee hat die Rekruten und Kader der Rekrutenschule 1-2021 mit dem neuen Kampfstiefel 19 und dazu passenden Socken ausgerüstet. Damit haben die Armeeangehörigen für den Dienst eine moderne, zeitgemässe und funktionale persönliche Ausrüstung erhalten. Seit spätestens dem Einrücken Anfang Februar sind die Stiefel nun offiziell im Einsatz. Der neue Stiefel wird nur in der Neuausrüstung eingesetzt und nicht bei bestehenden Armeeangehörigen nachgerüstet.
Die Fussbekleidung ist ein emotionales Thema. «Die Schuhe sind das Erste, womit sich ein Soldat befasst», weiss Stabsadjutant Tino à Porta. Er war einer der Ersten, der den neuen Kampfstiefel (KS) 19 getestet hat: «Schlechte Schuhe können Druckstellen erzeugen und höllisch schmerzhaft sein.» Der Stabsadjutant ist voll des Lobes für den KS 19: «Er ist grandios, ein Traum.» Der Stiefel sehe gut aus, habe ein ergonomisches Fussbett und fühle sich angenehm an. Daher auch die positive Bilanz der Truppenversuche: «Die Kameraden sind reingeschlüpft und fühlten sich sofort wohl.» Ein guter Kampfstiefel sei wichtig, betont Versuchsleiter Stabsadjutant Beat Burkhalter: «Er vereinfacht den Einsatz, verbessert die Leistung und optimiert die Auftragserfüllung.»
Mehrere Modelle im Truppenversuch
Das Projekt «Neue Fussbekleidung» begann 2007 als Vorprojekt mit ersten Tests. Die armasuisse übernahm das Projekt dann 2015, womit ein erfahrener Schuhhersteller beauftragt wurde, ein bestehendes Modell weiterzuentwickeln. Mit drei Modellen haben dann Truppenversuche stattgefunden. Getestet wurden etwa Tragekomfort, Witterungsschutz und Schwitzverhalten. Zudem wurde die Zusammensetzung der Sohle überarbeitet, damit der Soldat bei möglichst jedem Untergrund optimalen Halt hat.
Drei Paar Schuhe
Die Armeeangehörigen, die mit dem KS 19 ausgerüstet werden, erhalten entsprechend ihrer Funktion drei unterschiedliche Paar Schuhe: generell je einmal den KS 19 und den KS 90 sowie den KS schwer. «Der KS 19 deckt das Einsatzspektrum eines Kampfstiefels von Frühling bis Herbst weitgehend ab», bilanziert Burkhalter. Er besteht aus braunem Rauleder. Im neuen Tarnmuster der Armee wird kein schwarz mehr verwendet. Der Soldat entscheidet gemäss seinen Bedürfnissen selbst, welchen Schuh er anziehen möchte – abhängig von Einsatz, Gelände und Temperatur. In der Grundausbildung muss er allerdings abwechseln, damit die Schuhe gleichmässig eingetragen werden.
Leichte Pflege und Schnellschnürsystem
Die Pflege des Vorgängerschuhs KS 90 war aufwendig. Der KS 19 dagegen braucht zum Beispiel nicht mehr eingefettet zu werden, da er mit einer Membrane ausgestattet und wasserdicht ist. Für die Pflege reicht es, das Aussenleder zu imprägnieren. Auf Wunsch der Truppe hat der Schuh zudem ein Schnellschnürsystem. «Das ist ein Vorteil im Gelände. Man hat ihn rasch angezogen und bleibt mit den Schnürsenkeln nicht irgendwo hängen», so Burkhalter.
Hundert Tragtage und mehr
Der Stiefel müsse hundert Tragtage halten, so Burkhalter, «während dieser Zeit ist ein optimaler Tragekomfort gewährleistet.» Deshalb erhalte jeder Rekrut drei Paar Schuhe für seine rund dreihundert Standarddiensttage. «Reparaturen oder eine Neubesohlung wären zu teuer. Die Schuhe werden nicht mehr instandgesetzt, sondern ausgetauscht.» Er rechne aber damit, dass der KS 19 bei Normalgebrauch weit mehr als hundert Tragtage hält. Die moderne und funktionale Fussbekleidung für alle Lagen und jeden Untergrund wird sich nun im Dienst beweisen müssen.
